Von BUddha gesegnet!
An alle Unglauebigen, seit gestern bin ich von Buddha gesegnet, wie der amerikanische Bike-Interessierte (dem ich alles ueber mein Fahrrad erzaehlen musste) nach dem unfassbaren Vorfall von gestern bemerkte. Aber alles von vorne.
Der gestrige Tag verlief recht unspektakulaer, nach dem ich bereits um 7:00 losgefahren bin war ich nach 90 relativ einfachen Kilometern (nur ein paar nicht so steile Huegel) auch schon in Lampang, einer relativ kleinen Provinzstadt an einem Fluss aber mit netter Atmosphaere. Ich habe in einem schoenen Guesthouse am Fluss uebernachtet, gefuehrt von einer Italienerin, die aber nie in Italien gelebt hatte. Dort konnte ich zunaechst mal wieder etwas italienisch sprechen und einen vernuenftigen Kaffee trinken. Da es dort nichts Spektakulaeres zu sehen gab, bin ich nur im Zentrum flaniert und war dann vor dem Essen kurz wieder in der Unterkunft. Als ich wie gesagt gerade mit diesem Amerikaner sprach, kam eine Reisegruppe mit dem Bus an und als letztes, ich traute meinen Augen kaum, kam Mike die Tuer herein, ein Luxemburger, den ich von der Bucerius Summer School aus Hamburg kenne. Da ist man mitten in Thailand und dann sowas. “You are blessed by Buddha”, sagte der Amerikaner gleich.
Das musste natuerlich gefeiert werden und so sind wir in das zugehoerige Restaurant gegangen, wo zu vorzueglichem Essen auch noch die bisher beste Coverband gespielt hat, die ich je gehoert habe. Die habe es sogar geschafft, Money for Nothing von den Dire Straits perfekt hinzubekommen, inklusive Gitarrensolo. Das sah zwar ein bisschen komisch aus, der Drummer wirkte sehr unbeteiligt, der Bass sah an dem ungefaehr 1,60m grossen Thai viel zu gross aus und der etwas aeltere Saenger und Gitarrist passte irgendwie nicht zu der rauchigen Stimme. Alles in allem ein gelungener Abend.
Heute habe ich nach einem leckeren Fruehstueck die naechsten Huegel in Angriff genommen (es ging von 200m auf ca. 700m) und es lief schon viel besser, auch wenn esteilweise wieder recht steil war. Die alten Thai-LKW waren jedenfalls nicht viel schneller unterwegs als ich (bergauf, wie ich zugeben muss). Unterwegs traf ich auch den ersten Leidensgenossen. Auf der Gegefahrbahn war Piet aus Holland unterwegs, der im August in Bangkok losgefahren war und durch Kambodscha, Vietnam, Suedwestchina und Laos geradelt ist. Er gab mir einige gute Tipps und mir Mut gemacht, weil er von keinen wirklich negativen Erfahrungen berichten konnte. Wir haben uns bestimmt eine Dreiviertelstunde unterhalten und dann unseren Weg fortgesetzt.
Jetzt bin ich in Chiang Mai, der Hochburg der “Traveller-Szene” Suedostasiens. Mir kommt es allerdings eher so vor wie Mallorca oder Kreta im Sommer, nur nicht ganz so voll. Bars die ueberall auf der Welt stehen koennten und Leute, die Thailand eigentlich nur als billige Kulisse fuer ihren Partydrang nutzen. Ich konnte mit diesem wir ziehen durch die Welt in Hippieklamotten und waschen uns die Haare nicht Lebensstil noch nie was anfangen. Bei Starbucks sitzen kann ich auch in Hamburg. Aber ich werde ja nur einen Tag bleiben und heute abend bzw. morgen steht erstmal Arbeit an.
Ich werde naemlich (einige werden jetzt wieder lachen) gleich mal ein paar Sachen aussortieren und morgen per Post nach Hause schicken. Ich hab wie immer etwas zuviel eingepackt. Hier wird es zwar nachts jetzt schon recht kuehl (morgens nur noch 10 Grad und in den Bergen werden es sogar fat 0 Grad), trotzdem brauche ich keine Winterausrusestung und auch habe ich zuviele Wechselklamotten mit. Da ich die dreckige Waesche eh nicht in die Packtaschen tun will, wasche ich sie immer gleich. Zusammen mit dem Gewichtsverlust durch Verbrauch werde ich dann bald noch besser die Berge hochkommen, die in Laos noch schwer genug werden.
Also bis bald.