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Hier folgen in Kürze Tipps zum Brevetfahren und Berichte über Brevets, an denen ich teilgenommen habe.
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Hier folgen in Kürze Tipps zum Brevetfahren und Berichte über Brevets, an denen ich teilgenommen habe.
Liebe Blogleser,
das erste Mal seit ich den Blog schreibe sitze ich nun nicht mehr in einem Internetcafe sondern gemütlich zu Hause an meinem Schreibtisch, mit einer Tasse Kaffee. Denn seit Sonntag bin ich nun nach genau 14.587 Kilometern wieder im heimischen Hamburg. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, wurde ich von meiner Freundin, meinen Eltern und Freunden mit einem Grillen an der Alster empfangen, sogar ein Banner hatte mein Vater angefertigt, was für eine Überraschung, ich war ganz überwältigt.
Ich kann gar nicht beschreiben, wie schön es war, entlang meiner Trainingsstrecke durch die Vier- und Marschlande zu radeln, bei herrlichem Wetter schon von weitem die Skyline von Hamburg (i.e. der Michel) zu erblicken, einen Anblick, den ich mir immer mal wieder unterwgs vorgestellt hatte, wenn ich positive Gedanken brauchte. Und das war in den teils entbehrungsreichen Monaten öfter der Fall, sei es wegen der Kälte, der schlechten Straßen, der Stürme, der nervigen Bürokratie, der Hitze usw.
Ich habe mir meinen Traum also erfüllt und geschafft, was ich mir vorgenommen hatte und es war die bisher intensivste Zeit meines Lebens. Ich habe unbezahlbare Eindrücke und Erlebnisse gehabt, viele interssante Menschen kennengelernt und mich auch persönlich weiterentwickelt. Denn eines lernt man auf solch einer Reise: Geduld. Auch relativieren sich viele Probleme, die man hier so hat. Wem einmal in der Wüste fast das Wasser ausgeht und feststellt, dass der auf der Karte verzeichnete nächste Ort gar nicht existiert, den bringt so schnell jetzt nichts mehr aus der Ruhe.
Leider ist die nun der letzte Blogeintrag, ich danke allen, die mich im Netz verfolgt haben, für das fleißige Lese, die vielen E-Mails und das Feedback.
Euer Carsten(getier)
Liebe Blogleser,
es ist vollbracht. nach siebeneinhalb Monaten und 13.900km habe ich gestern (15.08.) um 17:30 Uhr bei Bad Schandau an der Elbe die Grenze zu Deutschland erreicht. Unglaublich, das hätte ich kaum gedacht als ich im Januar in Bangkok losgefahren bin, nach den ersten Tagen “damals” bei Hitze, Problemen mit der Zeitumstellung, Apetitlosigkeit und Hundeangriffen war ich kurz davor, wieder nach Hause zu fliegen. Aber ich habe durchgehalten und auch Schnee und Eis, Wuesten, Spinnen, Polizisten, Regen, Schlamm, Bürokratie und sonstigem Übel getrotzt und bin unglaublich erleichtert, nun fast zu Hause zu sein.
Jetzt sind es nur noch 600km immer entspannt am Elberadweg, sodass ich nun definitiv am Sonntag, den 23.August in Hamburg ankommen werde. Wenn ihr das mit mir feiern wollt, packt nächsten Sonntag Sitzgelegenheiten, Getränke und was zum Grillen ein und kommt um 14:00 Uhr zum Schwanenwik an die Alster. Grill und Kohle sind wie immer vorhanden. Ich freue mich auf Euch.
So, neben den Ankündigungen nun die Ereignisse seit meinem letzten Blogeintrag, der ja leider schon etwas zurückliegt. Leider ist es nämlich wie befürchtet, die Internetcafedichte lässt rapide nach und oft werde ich angeschaut, als käme ich vom Mond, wenn ich nach einem frage. Nur “WiFi” gibt es überall, aber einen Laptop konnte ich ja nun nicht auch noch mitschleppen. So nach dem Motto, er ist zwar in der Wüste verdurstet, weil er nicht genug Wasser mithatte, konnnte die nachwelt aber in E-Mails vom Laptop live daran teilhaben lassen.
In Budapest habe ich vom 6. bis 10. August vier entspannte Tage mit Jackie D. in einem Luxushotel verbracht, wir haben uns die Stadt angesehen und waren zwei Tage im Szecheny fürdo, dem wohl schönsten Thermalbad der Welt, mit Sauna, Heisswasswerbecken und Spaßelementen, wie es so schön im Reiseführer stand. Leider hieß es dann aber am Dienstag ein letztes Mal Abschied nehmen und dann bin ich erstmal 150km Zug gefahren, weil ich die Strecke bis Gyor ja schon vorher geradelt war. Der Dienstag war aber wenig erfreulich, schon morgens regnete es und ich musste mich zweimal eine Stunde unterstelllen, um dem heftigen Regen, vor allem aber den in der Donauebene bedrohlich einschlagenden Blitzen zu entgehen. Beim zweiten Mal, als ich vor einem Supermarkt wartete, fiel dort der Strom aus, was blöd für die Insassen war, denn die Automatiktüren funktionierten ohne Strom nicht, also waren die Leute einne Viertelstunde gefangen. Ausserdem war ich an dem Tag nicht gut drauf, nach vier Tagen ohne Rad fällt das Losfahren immer schwer. Ich habe dann auch nicht mein eigentlches Tagesziel erreicht, sondern nach knapp 100km in Hainburg an der Donau in Österreich ein super Pensionszimmer gefunden. Hier hat sich bestätigt, das Österreich günstiger ist als Ungarn, denn auch Jackie D., die zuvor eine Woche am Plattensee war, fragte sich, wer das Gerücht in die Welt gestezt hat, das Ungarn ein günstiges Reiseland sei. Auch gestern z.B. habe ich für den Campingplatz in Bad Schandau nur die Hälfte des in Ungarn üblichen Preises bezahlt. Abends war ich dann nur etwas essen, ich war fix und alle, ein Tag zum Abhaken.
Leider wurde der Mittwoch auch nicht viel besser, ich hatte den ganzen Tag starken Gegenwind und zu allem Übel wurde es am Schluss richtig hügelig, als ich Tschechien erreicht hatte, was ich auf direktem Weg auf einer Hauptstrasse durchqueren wollte. Da ich den Tag zuvor 35km zu wenig geschafft hatte, musste ich also 165km radeln, um nach Moravske Budejovice zu gelangen, was mit 450 Metern über N.N. 300m über der Höhe des Donautals lag. Ausserdem war es den Tag recht kühl, das bin ich gar nicht gewöhnt. Auch an dem Abend habe ich außer essen und lesen nicht viel geschafft und bin früh schlöafen gegangen.
Auch an Donnerstag war es hart, es regnete die ganze erste Tageshälfte und es ging die gesamten 137km des Tages immer auf und ab, einmal bis auf fast 700m. Das hat mich total verblüfft, das in Zentraltschechien solche Anstieg warten. Außerdem fuhr ich den ganzen Tag auf der Hauptstrasse mit viel Verkehr und die Landschaft war nicht besonders Spektakulär. Aber wenigstens wurde es nachmittags sonnig und in Kolin hatt ich auch endlich die Elbe erreicht, außerdem ist es ein nettes Städtchen mit schönem Marktplatz. Kurios war mal wieder meine Unterkunft, ich habe in der Pension im Eisstadion gewohnt. Auf der anderen Seite des Flurs zu meinem Zimmer ging es zur Tribüne des Stadions, das auch imn Betrieb war, dort trainierten gerade motivierte Tschechien in voller Montur auf dem Eis. Sehr lustig.
Und dann gestern ein super Tag. Das Wetter war besser und nach drei Tagen im Sattel war ich wieder im TRrtt und die Aussicht auf einen Ruhetag in Dresden beflügelte mich. Ich wollte eigentlich nur bis Litomerice radeln, wo ich vor fünf jahren schon mal mit jackie D. übernachtet hattte, als wir den Elberadweg von Prag nach Magdeburg geradelt sind, aber dort war es noch früh und ich war guut drauf, obwohl ich wieder Gegenwind hatte. Also beschloss ich, bis Decin, der letzten Stadt vor der Grenze zu radeln, aber auch da war ich noch fit, also beschloss ich, die 20km bis bad Schandau zu radeln, wo ich nach 194 Kilometern ankam, nicht ohne mich vorher an der Grenze fotografieren zu lassen. Ich hatte sogar überlegt, die 50km bis Dresden auch noch zu fahren, in der Lage wäre ich gewesen, habe mich dann aber dagegen entschieden. Es ist echt unglaublich, an welche Belastungen man den Körper gewöhnen kann, auch wenn ich schon vor der Reise viel radgefahren bin, aber so eine Gewöhnung hätte ich nicht erwartet. In Bad Schandau erwartete mich dann erstmal ein Schwall von NPD-Plakaten mit teils üblen Parolen. Ganz abgesehen, dass sowas immer Fehl am Platz ist, die Wähler dort sollten mal nachdenken, ob das in einem Ferienort, der auch ausländische Gäste anlockt, so clever ist. Ich bin dann ins schöne Kirnitzschtal auf den Campinplatz gefahren, wo ich nur 7,50 Euro bezahlt habe und der echt super war, allerdings auch sehr voll. Hier habe ich mein Zelt aufgeschlagen und sofort weckte mein Rad Interesse, welches seit Budapest nun mit den Aufklebern aller Länder, durch die ich gefahren bin, beklebt ist. Ich wurde (wie schon bei der Touristeninformation) gleich gefragt, ob ich dort überall war und als ich das bejahte, war ich sofort umringt und wurde mit Fragen überhäuft. Besonders ein anderer Radler, der gerade nach Abschluss seines Zivilddienstes im Nationalparkzentrum Büsum eine Nationlaparktour durch Deutschland macht, war interessiert und wollte viele Tipps zum radeln und reisen. Ein sehr netter abend, an dem ich aber früh müde war, wie ihr Euch vorstellen könnt.
Und heute dann der kurze Ritt nach Dresden (50km), an dem ich aber glaube ich einen Vorgeschmack auf die nächsten Tage bekommen habe. Radreisen sind anscheinend en vogue und insbesondere der Elberadweg scheint sich äußerster Beliebtheit zu erfreuen, das war echt anstrengend, ich hoffe, das wird nicht den ganzen Weg nach Hamburg so. Aber hier in Dresden ist gerade Stadtfest und vielleicht lag es ja daran. Denn hier ist der reinste Trubel und ich war froh, noch eine Unterkunft bekommen zu haben, das Hostel in das ich eigentlich wollte, war ausgebucht. Jetzt wohne ich im Gästehaus der TU Dresden, echt super und luxurös, aber ich habe beschlossen, es mir die letzten tage auch mal gutgehen zu lassen, aber die nächsten Tage werden auch wieder gecampt, das ist auch immer super.
Heute nachmittag habe ich mir endlich mal wieder der Kopf rasieren lassen, das hatte ich seit Hermannstadt nicht mehr gemacht, ein paar Besorgungen gemacht und dann hier im Hotel den Blog geschrieben. Morgen werde ich dann einfach relaxen und mir mal das Stadtfest ansehen, bevor es auf die Schlussetappe geht.
Liebe Blogleser,
herrlich, nicht nur, dass ich hier in Budapest seit Mittwoch endlich Jackie D. nach fast 5 Monaten wiedergesehen habe, nein, wir logieren hier auch im mit Abstand besten Hotel meiner Reise, dem NH Hotel mit vier Sternen. Geraeumiges Zimmer mit Klimaanlage, beste Lage, ein super Fruehstuecksbuffet und kostenloser Internetzugang, super.
Der Weg nach Budapest seit meinem letzten Blogeintrag am Dienstag war noch gut, es ging immer entlang am Donauradweg und ich bin an dem Tag noch weiter gefahren, als ich vorhatte, naemlich bis Vac, 40km vor Budapest. Da es dort nicht viel zu machen gab, habe ich nur eine Pizza gegessen und etwas ferngesehen.
Der Weg nach Budapest war weniger schlimm als ich dachte, Budapest hat zwar ungefaehr genausoviel Einwohner wie Hamburg, ist aber dichter besiedelt, es wirkt viel kleiner als HH. Unterwegs habe ich bei Decathlon (einem grossen Sportgeschaeft) noch ein neues Campingmesser gekauft, meines habe ch dummerweise irgendwo liegenlassen. Am Donnerstag bnachmittag habe ich dann erstmal etwas geschlafen und war dann mit Jackie D. und Ewwa in einem Kneipenviertel essen.
Gestern morgen dann haben wir nach dem Fruehstueck Ewwa zum Bahnhof gebracht, sie faehrt mit dem Zug nach Hamburg zurueck und wir wollten dann eigentlich die Stadt erkunden, aber meinem Magen ging es nicht gut, sodass ich den nachmittag im Bett verbracht und Jackie D. alleine im Jugendstilmuseum und etwas shoppen war. Tolle Wurst. Aber abends ging es mir besser und wir sind essen gegangen.
Heute wollen wir ins Stadtwaeldchen in eines der Thermlbaeder, dieses hat auch ein Aussenbecken, das ist genau richtig fuer meine mueden Beine um mich auf die letzten 1400km vorzubereiten. Sonntag wollen wir ins ungrische Nationalmuseum und Montag in die Hoehlen unter dem Burgberg, bevor es am Dienstag wieder auf die Strasse geht.
Die nUngarn wirken im uebrigen eher wie Skandinavier, sowohl vom Aussehen und Sprache (die ungarische Sprache gehoert ja zur selben wie die finnische), auch von der Mentalitaet. Die Leute hier sind zwar freundlich, aber eher nordisch unterkeuhlt. Auch halten sich hier die Leute penibel an die regeln, es ist sauber, die Radfahrer fahren nicht auf der Strasse, sondern auf dem Radweg oder sogar dem gehweg und die Ungarn simnd ein eher ruhiges Voelkchen, sehr angenehm, wenn auch etwas ungewohnt fuer mich, nach all den Erfahrungen bisher.
Ach so, dann muss ich ja noch ein Update geben ueber mien temporaeren Begkeiter aus Chian. Leon, dem aus aktuellen Gruenden ein Iranvisum verwehrt wurde, wird jetzt auch ueber Aserbaidschan und georgien fahren, allerdings wird er versuchen, eine Faehre aus Aktau in Kasachstan nach baku zu nehmen. Deswegen mache ich mir etwas sorgen, denn dazu muss er die Wueset zwischen Usbekistan und Kasachstan durchqueren, was ich im August fuer Wahnsinn halte, auch weil es dort fuer hunderte von Kilometern keine Siedlungen gibt und er sehr viel Wasser mitnehmen muss. Ausserdem faehrt die Faehre dort nur etwa alle 2 Wochen, so dass er unter Umstaenden dort ewig warten muss. (http://www.crazyguyonabike.com/doc/?o=3Tzut&doc_id=4242&v=16I)
Margo und Chris (www.candmwanderings.blogspot.com) hingegen habe den gleichen Weg wie ich eingeschlagen und sind mit dem Auto durch Turkmenistan gefahren und haben dann die Faehre von Turkmenbashi nach Baku genommen. Sie hatten allerdings weniger Glueck als ich, sie mussten zwei Naechte in der Wartehalle schlafen und die Faehre war weniger gut, sie hatten nicht einmal eine Kabine, geschweige denn eine Dusche. Allerdings haben sie ein richtiges Visum fuer Aserbaidschan und koennen sich mehr Zeit lassen und muessen sich nicht so die Lunge aus dem Leib radeln wie ich.
Liebe Blogleser,
nach zwei Tagen Hostel in Sibiu und den Erfahrungen aus Südostasien (in Ungarn gibt es wieder das Ü auf der Tastatur) muss es einfach sein, es gibt heute nach den Ereignissen einen ethnologischen Sonderbericht über den weltweit verbreiteten “homo backpackeriensis”. Doch zunaechst (ein “ae” gibt es im ungarischen leider nicht) der Bericht.
In Sibiu habe ich zwei erholsame Ruhetage genossen, viel geschlafen, micht mit drei Deutschen unterhalten, die mit dem Auto unterwegs waren und die schoene Stadt genossen. Am Dienstag bin ich dann aus Sibiu früh aufgebrochen und musste die ersten 75km wieder auf der vielbefahrenen Strasse 1 zuruecklagen, weshalb ich richtig Gas gegeben habe, um das hinter mich zu bringen. So hatte ich um 11:00 Uhr schon ein ganzes Stück geschafft, bevor es in die Berge ging. Es ging dann langsam hoch in die Munti Apuseni, erst hiess es einen 900 Meter hohen Pass zu erklimmen, doch wie immer in Rumaenien war es nicht steil, also kein Problem. Nach der Abfahrt nach 130km wollte ich eigentlich nach einer Unterkunft suchen, doch es war früh und es gefiel mir dort nicht so richtig, also bin ich weitergefahren, bis ich nach 163km einen einfachen Campingplatz gefunden habe, denn wildcampen ging dort wieder nicht, in dem Nationalpark gibt es wieder Baeren. Erst war ich allein, dann kam leider eine laermende rumaenische Familie mit zwei Autos und die haben es geschafft, den ganzen abend unfassbar viel Kram aus den Autos zu holen, rieisige Zelte aufzubauen usw. Das hat bestimmt drei Stunden gebracuht. Wenn die am naechsten morgen auch so lange gebraucht haben, das ganze Zeug wieder einzupacken, dann verbringen die ihren Urlaub einfach nur mit Autofahren und Auf- und Abbauen. Jeder, wie er mag.
Am Mittwoch morgen war mein Zelt dummerweise sehr feucht, es wurde in dem Bergtal am Fluss feuchtkalt und ich musste lange warten, bis mein Zelt halbwegs trocken war. Dann ging es weiter, es hiess, die letzten beiden langen Anstiege meiner Tour zu bewaeltigen. Der erste fuerhrte nochmal auf 1200 Meter, war aber nur ganz zum Schluss eine echte Steigung, vorher ging es langsam am Fluss bergauf. Aber an dem Tag lief es irgendwie nicht, die Beine waren schwer, es war aber auch ziemlich schwülheiss. Auch die Abfahrt war nicht besonders tolll (aber die Aussicht schon), die Strasse war voller Schlaglöcher. Auch die Orte veraenderten sich, war in Siebenürgen alles relativ wohlhabend, war dieser Teil wesentlich aermer, was man auch an der Auswahl in den Laeden erkennen konnte, aber auch an den Orten, die wesentlich aermer wirkten. Der zweite Anstieg auf 750 Meter (von 200) war gottseidank im Wald, denn der war schon steiler. Und nach der Abfahrt (wenn es nicht laeuft, laeuft es nicht) hatte ich dann meinen dritten Platten, sehr komisch, das Loch war an der Felgeseite des Schlauchs). Unter regem Interesse der an dem Laden werkelnden Handwerker habe ich also den Schlauch gewechselt und bin dann weiter gefahren, um langsam (es war schon 17:00 Uhr) einen Platz zum campen zu suchen (in dieser gegend gab es keine Hotels oder Campingplaetze). Es dauerte aber noch eine Stunde und 20km bis ich versteckt an einem Fluesschen einen gefunden habe, der zwar wieder ziemlich mückenverseucht war, aber so konnte ich mein Autan ausprobieren, was gehalten hat, was es versprochen hatte.
Am Donnerstag waren es dann nur noch 75km bis Arad, einer schoenen Stadt an der Mures, wo ich mir wieder mal ein Hotel (etwas ausserhalb) gegönnt habe, wa sich aber nur dank der Hilfe eines Radkuriers gefunden habe, der mich anspreach, als ich suchend umher blickte. Sehr freundlich, er hat mich hingefahren. Ich bin dann etwas durch den Ort gelaufen, war im Internetcafe und als ich dann im Cafe sass, merkte die Familie neben mir, dass ich deutsch sprach (ich hatte mit meinem Vater telefoniert) und sprachen mich an, es waren Rumaeniendeutsche. Wir haben uns ein wenig unterahlten, ich glaube, sie waren froh, deutsch zu sprechen, denn so viele gibt es dort nicht mehr). Zum Schluss haben sie mich noch vor den Ungarn gewarnt, die seien nicht so nett und dort würde viel geklaut. Aber das glaube ich nuicht, das hat man mir vor meiner reise über alle Laender gesagt.
Am Freitag bin ich dann schon um 6:30 Uhr losgefahren, denn hier in der Ebene wird es echt warm. Es galt, 110 flache Kiometer bis Szeged, der ersten grossen Stadt in Ungarn. Ich habe unterwegs Brot und Kaese gefruehstueckt, im Grenzort meine letzten rumaenischen Lei gewechselt und dann beim Grenzübertritt (jetzt bin ich endgültig in der Schengenzone) wieder einen Stunde gewonnen, jetzt bin ich wieder in der gleichen Zeitzone wie Hamburg, sehr beruhigend. In Szeged habe ich in einem Studentenwohnheim übernachtet (das wir Michi den Radspezi freuen), das im Sommer leerstehende Zimmer vermietet, sehr schön. Ich habe mir die Stadt angesehen, einen neuen Schlauch für mein Rad gekauft und war in der grossen Kathedrale, sehr beeindruckend. Abends in meinem Zimmer habe ich mich dann als Fledermausretter betaetigt. Ich lag auf meinem Bett und habe Hoerbuch gehoert, da flatterte ploetzlich eine Fledermaus wie wild durchs Zimmer, sie muss durch das gekippte Fenster gekommen sein. Schnell habe ich das Fenster aufgemacht, doch das drollige Wesen ist immer kurz vorher abgedreht. Schliesslich habe ich es mit dem Laken versucht, ich habe es so gehalten, dass der Raum immer kleiner wurde, aber auch das half nichts. Schliesslich, nach 10 Minuten, habe ich die Tuer aufgemacht und nach weiteren fuenf Minuten hat sie es da raus geschafft. Jetzt hiess es, die Maus den Flur entlang zu bekommen, um sie dort durch das grosse Fenster in die Freiheit zu entlassen. Dummerweise ist sie aber erst ins Treppenhaus entschwunden, wo sie gegen die Scheibe flog und sie auch langsam die Kraefte zu verlassen drohten, die Kleine tat mir leid. Als sie aber wieder im Flur war, habe ich es nach ein paar weiteren Minuten geschafft, sie mit dem Laken aus dem Fenster zu treiben. Uff, was fuer eine Aufregung am abend.
An Freitag bin ich dann wieder extrem frueh losgefahren, es ging, der Hitze in der ungarischen Ebene zu entgehen. Ich fuhr immer geradeaus und flach auf ruhigen Nebenstrassen und hatte leichten Rueckenwind, sodass ich schom um 10:30 Uhr die Haelfte der eigentlich vorgesehenen 150 km hinter mir hatte, da bin ich erstmal in eines der vorzueglichn Kaffeehaeuser eingekehrt, ein Relikt aus der Zeit, als Ungarn Zum oesterreichischen Kaiserreich gehoerte. Es gab Kaffee und lecker Torte. Weiter ging es, nach 110km hatte ich die Donau erreicht, da war es erst 12:30 Uhr und ich habe vor dem Penny-Markt erst mal Mittag gemacht, mittlerweile war es schon echt warm. Aber es waren nur noch 35km bis Simontornya, dem vorgesehenen Tagesziel, Zu dem es etwas huegelig wurde. Dort angekommen entpuppte sich der auf der Karte eingezeichnete Campingplatz aber als Wiese neben einer Tankstelle, da wollte ich lieber irgendwo campen. Also habe ich eingeakuft, um mir einen ruhigen Campingplatz zu suchen, hatte aber die Eingebung, noch bis zum 25km entfernten Tamasi zu radeln, eine weise Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Denn dort gab es einen super Campingplatz inklusive Thermalbad, wo ich dann gegen 17:30 Uhr nach 193km mein Zelt aufgebaut habe, neugerig beobachtet von meinen hollaendischen Nachbarn mit Campingmobil, die begeistert waren, wie schnell das ging. Wir kamen ins gespraech und dann bekam ich von den beiden einen super bequemen Campingstuhl geliehen, sehr freundlich, die Hollaender, auch wenn damals 1990 Frank Rijkard Rudi Voeller bespuckt hat (Jackie D. wir die Augen verdrehen, wenn sie das liest). Ich war dann bei Lidl einkaufen (die deutschen Lebensmittelketten haben sich ueberall breitgemacht), dann im Thermalbad und habe dann lecker gekocht, ein super Tag.
Da es dort so schoen und der Campingplatz so ruhig war, habe ich gleich beschlossen, dort einen Ruhetag einlagen, was ich auch gemacht habe und den ich mit lesen (es gab dort einen Kiosk an dem ich eine FAS und eine Sportbild bekommen habe), baden und schlafen verbracht habe. Abends war ich denn essen bei “Josef und Judith”, einem Restaurant das von zwei Schweizern betrieben wird, sehr lecker und das Beste: Nach dem Essen kam der Wirt an meinen Tisch und frage, ob ich der Halbverrueckte sei. Meine hollaendischen Nachbarn hatten ihm am Vorabend von mir erzaehlt. Er fragte mich ueber meine Reise, ich musste ins gaestebuch schreiben und dann sagte er, das Essen gehe aufs Haus. Sehr freundlich, wenn ihr also in Tamasi, 40km suedlich vom Plattensee seid, dann schaut dort vorbei.
Am Montag bin ich dann zum Plattensee geradelt, die erste Stadt war Siofok, das am abend die Hoelle sein muss. Es bestand nur aus Hotelkaesten und unzaehligen Discos, Bars und Pubs, ich sah auch mehrere Male Busladungen von jungen Leuten ankommen, hier fliest abends der Schnaps betsimmt in Stroemen. Ich bin dann weiter gefahren und war ueberrascht, dass der Plattensee rundum bebaut ist. Auf den 60km bis Balatonfuered war kein Meter am See, an dem nicht wenigstens eine Strandbar oder eine Villa war. Auf dem Radweg war zudem einiges los, halb Ungarn umrundete anscheinend mit dem Rad den See. Gegen Mittag war ich schon in Balatonfuered, wo ich Jackie D. ueberraschen wollte, ich hatte sie die ganzen tage zuvor angeflunkert, wo ich war, ich wollte sie vier Tage, bevor wir uns in Budapest sehen, schonmal vorher besuchen. Sie ist mit ihrer Freundin Ewwa zur Zeit am Balaton zum entspannen. Ich bin aber erstmal zum Campingplatz, was ein Fehler war. Zum einen weil er eine riesige Massentoursimusfarm in Bodenhaltung war, sodern auch weil er voellig ueberteuert war, weil es dort keine Wiese fuer Zelte gab, sondern ich eine ganze 60 Qadratmeterparzelle mieten musste, auf der mein zelt ungefaehr fuenf Prozent der Flaeche benoetigte. Aber naja. dann bin ich in die Stadt , da ich Jackie D. auf einem Ausflug glaubte, von dem sie erst abends zuruekkommen sollte und wie ich ins Internt wollte, den Internetcafes sind immer rarer gesaet. Aber dort wollten sie 3,5 Euro die Stunde, echter Wucher, also muste das warten. Ich habe iene Pizza gegessen und bin etwas herumgelaufen, bevor ich wieder bei Jackie D. angerufen habe und sie gefragt habe, ob wir einen Kaffee trinken wollen. Sie hat es erst gar nicht gelaubt, dass ich wirklich in Balatonfuered bin, aber nach fuenf Monaten haben wir uns dann an der Strandpromenade wndlich wiedergesehen. Den nachmittag habe wir dann in einer Bar bei bei Kaffee verbracht und waren abends essen, bevor ich ueberstuerzt aufbrechen musste, weil ein heftiges Gewitter aufzog und ich vorher in meinem Zelt sein wollte. Nun sehen wir uns am Donnerstag in Budapest wieder. Das Gewitter brach dann auch los, mit heftigem Platzregen, nachts hat es dann noch zwei weitere Male heftig gewittert, aber das Zelt hielt wie immer dicht.
Morgens musste ich das Zelt dann alerdings erstmal trocknen und von Schlamm befreien, sodass ich erst um 9:00 Uhr loskam. Ich hatte beschlossen, da ich noch drei tage Zeit habe, nach Norden bis zur Donau zu radeln und dann den Donauradweg bis Budapest. So werde ich vorradeln udn werde dann am 11. August fuer die ersten 150km bis Gyor den Zzug nehmen, um nicht die selbe Strecke zweimal zu radeln. So werde ich jetzt zu 80 Prozent schon am Sonntag, den 23. August in Hamburg sein, also schon mal den Termin vormerken, da dann an der Alster gegrillt wird. Vom Balaton bis Komarom, wo ich heute nacht uebernachtet habe, waren es 110km, von denen es die ersten 50km leicht bergig waren, allerdings nicht steil. Aber ich bin wieder ein paar Kilo leichter, ich habe Jackie D. einige Sachen mitgegeben, die ich auf den letzten Kilometern nicht mehr brauche. Und in Komarom habe ich die weise Entscheidung getroffen, mir ein Zimmer in einer Pension zu nehmen, denn am nachmittag hat es wieder gewittert mit Starkregen, das Wasser stand 5cm auf der Strasse. Das waere im Zelt kein Vergnuegen gewesen. ich habe da in einer Pizerria gesessen und mich mit zwei hollaendischn aelteren Damen unterhalten, die den Donauradweg fahren, mit Mietraedern, Gepaecktransport und in 4-5 Sterne-Hotels, sehr kommod. Abends habe ich gelesen und ferngesehen, das erste Mal seit Dezember wieder Tagesschau. Ausserdem konnte ich erfahren, wen ich beider Bundestagswahl waehle: ganz klar Horst Schlemmer, der sich endlich entschlossen hat zu kandidieren. Ich muss es sagen, aber den waehle ich noch lieber als “Die Partei”, die zwar imerhin den Wiederabriss der Frauenkirche fordert, aber Schlemmers Forderung nach “Mehr von Allem” finde ich noch ueberzeugender.
Heute morgen dann der Grenzuebertritt in die Slowakei, ich hatte beschlossen. auf der flachen Seite der Donau zu radeln, somit habe ich mein 15. Land betreten. Ich hatte Rueckenwind und befinde mich jetzt gerade in Sturovo, gegenueber der wohl bekannteren Stadt Esztergom auf ungarischer Seite. Hier habe ich gerade durch Zufall ein Internetcae etdeckt, um endlich mal wieder meinen Blog zu aktualisieren. Das wird jetzt immer schwerer werden, da es immer weniger Internetcafes gibt, da ja jeder mittlerweile einen Computer und Anschluss zu Hause hat. Deswegen wird es jetzt wahrscheinlich nur noch wenige Berichte geben.
So, jetzt aber zum ethnologischen Sonderbericht. Der “homo backpackeriensis” ist eine in Suedostasien und Osteuropa weitverbreitete Spezies. Er oder sie ist meist 18-30 Jahre alt, gelegentlich werden aber auch aeltere Exemplare gesichtet. Der homo backpackeriensis ist auesserlich leicht zu erkennem durch hippieaehnliche Kleidung, oft bestehend aus Pluderhosen, T-Shirts mit lustigem Aufdruck (gernbe irgendetwas mit Cannabis oder Hanf), Piercings sind Pflicht und meist wurde beschlossen, sich fuer die Zeit der Reise die Haare nicht zu waschen. Auch Retrorucksaecke und sind gerne gesehen und Tattoos sind weitverbreitet. Bei weiblichen Artgenossen gerne noch das Arschgeweih und bei Maennern Tribaltattoos oder gar Kuechenphilosophisches. Ein schweidisches Exemplar wurde mit einem den halben Ruecken bedeckenden Tatto “Music is the language of our soul” Tattoo beobachtet. Das Sozialverhalten ist leicht beschrieben: Abhaengen. Tagsueber sitzt der “homo backpackeriensis” mit Vorliebe im Hostel, um sich von den naechten in Pubs oder von Bus-und Bahnfahrten zu erholen. Dabei ist eines ganz wichtig: immer uebermuedet sein. das ist einerseits echt, weil er sehr viel Zigaretten, Alkohol und Haschisch verbraucht und abemds in Pubs abhaengt, andererseits aber auch ein super Gespraechsbeginn. Sitzt ein Exemplar voellig fertig am Tisch, wird er haefig gefragt “oh, you look fucked, a long night yesterday, huh?” So beginnt dann ein Gespraech, wo die ueblichen Gespraechsthemen abgehakt werden. Wo sind die betsen Hostels, das billigste Bier, der beste Stoff und was sind die wildesten Zukunftsplaene sind (I am thinking about working as a volunteer in a burmese tiger camp ist mein Favorit). Das mag jetzt etwas uebrtrieben klingen, aber vor allem in Suedostasien war da echt anstrengend, da war der einzige Kontakt der meisten backpacker der zum Busfahrer oder zu einer Bedienung, ansonsten blieb man unter sich und wohnte in (ziemlich luxurioesen) Hostels, das jeweilige Land war nur billige Kulisse. Land und Leute lernt man so nicht kennen. Ich halte es jedenfalls nur ab und zu in Hostels aus, ab und zu sind sie praktisch, weil es dort meist eine Waschmaschine gibt und freien Internetzugang. Apropo Internet, viel Zeit verbringt der “homo backpackerinsis” mittlerweile auch damit, sich auf Pages wie Couchsurfer fuer die naechste nacht eine kostenlose Unterkunft zu finden In Sibiu waren zwei deutsche Brueder, der tagdaraus bestand (nachdem sie gegen mittag aufgestanden waren), im Internet nach einer Unterkunft zu suchen, dort anzurufen, dann mit dem Bus dort hinzufahren und ma naechsten Tag das ganze von vorne. Na super. Gottseidank habe ich auch andere getroffen, aber das ganze hat sich doch sehr veraendert, seit ich mit 16 mit dem Rucksack und Zug durch Skandinavien mit zwei Freunden gereist bin. Wir haben meist gezeltet und diese Luxushostels gab es boch nicht. Im Uebrigen verdienen sich die Betreiber eine goldene Nase. Denn die Schlafsaele sind meist nicht groesser als ein Hotelzimmer und zusammen bezahlen die Insassen weit mehr, als man fuer ein Hotelzimmer mit Bad verlangen koennte. Und im Hostel gibt es nur eine Gemeinschaftsdusche. Aber wer es auf Dauer mag….
So, jetzt muss ich weiter, mal sehen, ob ich aus Budapest nochmal schreibe, sonst ab 11. August wieder, wenn ich unterwegs Internet finde. Allerdings werde ich wenig Zeit haben, da ich dann Gas gegen werde und versuche, jeden Tag mindesten 130km zu fahren, da bleibt abends nicht viel Zeit und Energie.
Liebe Blogleser,
bisher hatte ich noch keine Probleme mit Blutsaugern, obwohl ich mich seit Dientsag in Transsylvanien befinde und sogar in Sighisoara (Schaessburg), seiner Geburtsstadt gewesen bin. Die letzten Tage waren entspanntes radeln durch schoene Landschaft mit super Unterkuenften.
Am Dienstag bin ich 90km von Comanesti nach Miercurea Ciuc geradelt, es ging zunaechst 50km immer leicht bergauf an der Trotus, bevor der Anstieg zum 1165m hohen Pass richtig los ging, da waren es aber nur noch 250 Hoehenmeter. Oben an der Passhoehe habe ich erstmal Picknick gemacht, lecker Halva, das ist eine Art Kuchen aus Sesam- oder Sonnenblumenkernen, sehr nahrhaft. Danach ging es eigentlich nur nch bergab bis Miercurea Ciuc, wo es nicht viel zu sehen gab ausser der Burg, die aber gerade renoviert wird. Uebernachtet habe ich einem einem von der Kirche betriebenen Hostel, wo ich 11 Euro fur ein Bett in einem Viererzimmer bezahlt habe, ich blieb aber der einzige Gast, genauso wie in Sighisoara. Es sind ueberhaupt wenig auslaendische Gaeste hier in Rumaenien, dafuer Rumaenen und Ungarn, da in diesem Teil Rumaeniens vor allem Ungarn leben. Und das Beste: Ich hatte einen Fernseher und konnte, nachdem ich etwas die Stadt erkundet hatte, auf Eurosport Tour de France schauen, musste mich dabei aber aufregen. Wer in Deutschland Eurosport sieht, wird wahrscheinlich auch die Tourismuswerbung von Aserbaidschan gesehen. Tolle Wurst, da verschaerfen sie vor drei Monaten die Visabestimmungen (vorher bekam man ohne Probleme ein volles Toursimuswerbung ohne Letter of Invitation) und kurz danach sagen sie im Fernsehen, kommt uns besuchen. Das passt irgendwie nicht zusammen. Aber naja. Abends war ich dann beim Italiener eine Pizza essen und bin frueh ins Bett gegangen.
Am Mittwoch bin ich dann bei schoen kuehlen Temperaturen um 7:30 Uhr losgefahren, es ging zunaechst auf einen 1000m hohen Pass, von dort hatte ich auf einen schoenen Ausblick auf das Tal im Morgennebel. Danach ging es eigentlich mehr oder weniger flach (bis auf zwei kleinere Anstiege) bis Schaessburg (Sighisoara), wo ich schon gegen 12:00 Uhr mittags war, allerdings erst, nachdem ich den Kopsteinpflasteranstieg zur Zitadelle (in der das Hostel war) bewaeltigt hatte. Sighisoara waere eigentlich schoen gewesen, unclevererweise haben sie aber mitten in der Hochsaison alle Strasen aufgerissen, um sie neu zu pflastern, Fotos waren so ein Ding der Unmoeglichkeit. Im Hostel hatte ich wie schon den Tag zuvor ein Mehrbettzimer, was ich aber ganz fuer mich allein hatte, fuer 10 Euro ein echtes Schnaeppchen. Da es extrem heiss war und ich irgendwie keine Lust auf Kultur hatte, habe ich nachmittags wieder Tour de France geschaut und dabei geschlafen, herrlich. Abends war ich dann mal etwas Rumaenisches essen, einen Huehnereintopf mit Polenta und Krautsalat.
Am Donnerstag morgen bin ich schom um 6:00 Uhr aufgestanden, weil ich eigentlich in einer Baeckerei, die ich Tags zuvor entdeckt hatte, fruehstuecken wollte. Die machte auch um 6:00 Uhr auf, doch als ich sie betrat, hatten sie kein einzigens Broetchen, Brot, nicht einmal ein Kruemel war zu sehen. Und das beste: die Verkaeuferin schaute mich an, als sei das das Selbstverstaendlichste der Welt. Haette ich Rumaenisch gekonnt, haette ich sie gefragt, warum sie dann so frueh aufmachen,wenn es nichts zu kaufen gibt. Also musste ich ohne Fruehstueck losfahren und habe im 40km entfernten Medias in einem Park Brot, Kaese und Orangensaft verschmaust. Danach ging es flach weiter bis kurz vor Sibiu ein laengerer Anstieg kam und dan war ich wieder mittags an meinem Ziel. Sibiu st echt schoen, eine schoene Altstadt und hier ist endlich mal was los. In den Cafes sitzen Leute, auch im Hostel bin ich nicht der Einzige, das kenne ich ja schon gar nicht mehr. Den nachmittag habe ich dann mit Einkaufen, Tour de France schauen, Melone essen und mit Konversation verbracht.Mit mir vor dem Fernseher sass Kiran, ein 20jaehriger aus Eckernfoerde. Abends habe ich mir Nudeln gekockt und war anschliessend ebenfalls mit Kiran in einer Kellerkneipe, wo eine hervorragende Band aufgespielt hat. Dort waere ich gerne laenger geblieben, ich musste aber gestern morgen frueh aufstehen, da ich ja zum Bergsee auf ueber 2000 Meter radeln wollte.
Das habe ich dann auch getan,und ich muss sagen: Danke Ciaucescu. Ich weiss, du warst ein uebler kerl und hast dir viel zu Schulden lassen kommen, aber die Idee, eine Strasse zum Lake Balea zu bauen, muss man dir hoch anrechnen. Denn diese Fahrt und die Nacht dort war echt ein Highlight. Die ersten 44km waren allerdings etwas nervig,es ging auf der vielbefahrenen Hauptstrasse 1 entlang, mit vielen LKW. Doch bei der Abzweigung (auf 450 Metern) wurde es ruhiger, in einem kleinen Dorf habe ich neues Wasser gekauft und etwas zum Fruehstuecken fuer den naechsten Tag. Dazu muss man sagen, dass die Fagaras-Berge, durch die die Strasse fuehrt, ziemlich ungewohnlich sind, denn sie gehen einfach so los, ohne Vorgebirge erheben sich aus der Ebene Berge mit 2500 Metren Hoehe, die Gebirgskette sieht aus wie eine Wand, dort sind praktisch keine Doerfer, doch dafuer wohnen dort viele wilde Petze. Los ging es, nach 10km kamen die ersten Kehren, ich hatte nur ca.10km Gepaeck und ich hatte das Gefuehl den Berg hochzufliegen. Erst fuehrte die Strasse noch durch dichten Wald, doch als die Baumgrenze erreicht war, war nichts mehr als Fels, zum Schluss fuehrte atemberaubende Kehrengruppen eine echte Wand hinauf. Fuer die 35km und 1600 Meter Hoehendifferenz habe ich schliesslich nur 3 Stunden gebracuht, ich waere die Strasse echt gerne mit meinem nur 8kg schweren Rennrad und ohne Gepaeck gefahren. Oben bot sich ein unglaublicher Ausblick auf die Huegellandschaft Transsylvaniens, der sich abends bei Sonnenuntergang und am naechsten morgen als noch besser entpuppen sollte. Oben war wie in den Alpen ein wahrer Tourstanauflauf mit Souvenirshops, Reisebussen usw. Ich habe erstmal abseits mein Zelt aufgebaut, mich etwas gesonnt und den Ausblick genossen. Man konnte stundenlang dort sitzen und ins Tal schauen. Gegen 18:0 Uhr kamen meine Nachbarn vom Bergsteigen zurueck, ich hatte mein Zelt auf einer Anhoehe naben ein anderes gestellt. Es waren zwei Rumaenen, der eine lebt aber in Kanada, die dort fuer 4 Tage Bergsteigen sind. Mit denen war ich dann abends in dem Restaurant direkt am See essen, es gab Kaesepommes mit rumaenischen Hackfleischrollen, sehr lecker, dazu Salat. Wir haben usn nett unterhalten und am Ende wurde ich sogar eingeladen.Ich muss sagen, die Rumaenen sind echt nette Leute, bisher hatte ich hier noch keine negativem Erlebnisse. Nachts musste sich dann wieder mein Zelt beweisen, gegen 2:00 Uhr morgens setzte naemlich ein starker Wind talabwaerts ein und mangels Baeumen gab es dort ja keine windgeschuetzten Stellen, das Zelt hat ganz schoen gewackelt. Da es so laut war konnte ich auch nicht mehr gut schlafen, also habe ich schon um 6:00 Uhr mein Zelt abgebaut und dabei das Tal unten im Sonnenaufgang und Morgennebel gesehen, ich konnte mich kaum aus Zeltabbauen konzentrieren. Dann ging es in die rasende Abfahrt und anschliessend auf die 45km nach Sibiu, insgesamt habeich nur 3 Stunden gebraucht,so dass ich seit 10:00 Uhr wieder imHostel bin. Vor mir liegen nun zwei Ruhetage, ich werde mir hier die Sehenswuerdigkeiten anschauen, mein Rad putzen und dann endlich Kette und Ritzel wechseln, ich habe hier schon einen Radladen gesehen, die muessten das Spezialwerkzeug haben, was ich in Tiflis verzweifelt gesucht habe.
Und dann habe ich mal wieder meine Route geaendert. Da ich keine Lust habe, 180km auf der nervigen Hauptsrasse nach Klausenburg zu radeln, werde ich eine ruhigere (aber bergigere) Strecke durch die Munti Apuseni nehmen,das wird bestimmt schoen, dann muss ich halt auf Klausenburg verzichten.
Liebe Blogleser,
schoene Gruesse aus dem beschaulichen Comanesti. Gestern in Bacau habe ich einen super Ruhetag gehabt, und das war auch noetig. Denn die Rumnaenen haben sich wohl gedacht, Mensch, der Typ da ist Kummer gewoehnt, der hat in China alles mitgemacht uns deshalb haben sie wohl im Restaurant neben dem Platz eine Open-Air Hochzeitsfeier angestetzt. Inklusive Liveband bis 4:00 Uhr morgens, super, das ist es was ich gebraucht habe. Nach dem Fruehstueck am morgen bin ich mit dem Bus nach Bacau gefahren und wollte eigentlich den Praktiker-Baumarkt suchen, um dort eventuell Reinbenzin fuer meinen Kocher zu kaufen, habe aber nur den Carrefour-Supermarkt gefunden, auch gut. Und dann, man glaubt es nicht, war ich nachmittags im Kino, denn hier in Rumaenien laufen die Filme im Original mit Untertiteln, da konnte ich mir den neuen Film mit Johnny Depp anschauen, in dem er den Bankraeuber John Dillinger spielt. Sehr unterhaltsam aber nichts Besonderes. Und es war herrlich, nachmittags bei der enormen Hitze [35 Grad und schwuel] im modernen klimataisierten Kino zu entspannen, Sonntags nachmittags waren nur 10 andere Besucher da. Das war der erste Kinobesuch seit letzten September. Abends habe ich mir dann was zu essen gekocht und habe gelesen, bevor ich frueh ins Bett bin, um das Schlafdefizit aufszuholen.
Heute morgen dann bin ich frueh losgefahren, obwohl es nur 65km bis Comanesti waren, wo es einen super Campingplatz gibt, den ersten meiner Reise, so richtiger Luxus mit Dusche, WC und Sitzmoeglichkiten, das ist besser als wildcampen. Die Fahrt war einfach, nur ein kleinerer Anstieg und ich haette gar nicht so frueh losfahren muessen, denn heute ist es bewoelkt und angenehm kuehl. Mit mir der einzige Gast auf dem Platz ist ein 80-jaehriger Hollaender, der mit einem (wie es sich gehoert) Wohnwagen unterwegs ist. Und er hat mir mittags lecker Reis, Gemuese und gebratene Makrele gekocht, sehr freundlich. Anschliessend habe ich noch gewaschen, mich rasiert und bin dann die 5km in die Stadt gefahren, wo ich jetzt im Internet bin, einkaufe und dann abends gemuetlich kochen und mein Buch zu Ende lesen werde. Ich hoffe, ich kann dann bald mal meine beiden Buecher gegen neue tauschen, aber in Sibiu muessten eigentlich auch mal andere Reisende sein. Aber dieses Jahr ist es echt leer ueberall, wegen der Krise (ich kann das Wort nicht mehr hoeren), bleiben wohl alle yu Hause. Und morgen fahre ich dann nach Transszlvanien, ich bin hier jezt am Fusse der hoehen Berge, morgen geht es einen Pass mit 1150m hoch. Und dann komme ich ins Syekelr Land, wo es mittelalterliche Staedte, Burgen und die ehemalige Kulturhauptstadt Europas Sibiu zu besuchen gilt.
Unfassbar, in den letzten drei Tagen bin ich nun dreimal in die Ukraine eingereist, das haette ich mir auch nicht traeumen lassen. Wie das geht gleich spaeter mehr.
Am Montag nachmittag nach meinem letzten Blogeintrag habe ich nachmittags noch mein Rad geputzt, das war neotig nach all dem Schlamm in Georgien und auf der Faehre, wo ich das eigentlich erledigen wollte, ging es nicht, weil die Cargodecks waehrend der Fahrt verschlossen waren. Nachmittags war ich dann nch auf dem Markt, habe Kaffee getrunken und abends haben Lilliy, Erik und ich im Hotelzimmer lecker Brot, Kaese und Thunfisch gegessen.
Am naechsten morgen sind wir dann frueh Richtung Grenze geradelt, Odessa war nicht so gross wie ich erwartet hatte, aber wir mussten ein Stueck Autoba fahren, dass war unschoen. Da wir starken Gegenwind hatten, kamen wir nur langsam voran, die Landschaft war platt und langweilig, da war es schoen, Gesellschaft zu haben. Im letzten Ort vor der Grenze haben wir unser letztes ukrianischs Geld in ein Mittagssen investiert und sind dann los zur Grenze. Nun muss man sagen, dass dies nicht die ukrainisch-moldawische Grenze war, das heisst offiziell schon, aber inoffiziell die ukrainisch-transdniestrische Grenze. Denn Transdniestr, der Teil Moldawiens oestlich des Dniestr erklaert sich als unabhaengiger Staat, der von Russland unterstuetzt wird, das aber kein Land der Welt anerkennt. Im LOnely Planet und im Internet hatte ich mich informiert, man koenne dort durchfahren. Soweit, so gut, ohne Probleme haben wir unserern ukrainishcne Ausreisestempel bekommen udn sind dann uber die Bruecke zum rtransdniestrisches Grenzposten geradelt. Dort empfing uns ein feister Soldat, der uns die Paesse abnahm und mit ihnen in seinem Buero verschwand. Nach einer Weile rief er Erik zu sich, der nach einer Weile mich bat, die Landkarte rauszuholen. Der Soldat wollte wissen, wo wir hinwollen. Wir sagten, nach Tirsopol und dann nach Chisinau. “Njet, Problem, here Separatist, njet stamp Moldawien.” Er meinte, dass wir von Trandniestrien noicht nah MNoldawien reisen koennten, wir waren erstmal perplex. Dann fragten wir, ob wir nach Tirsopol koennten, denn ich bin mir sichr, dass man von dort nach Moldawien kommt. nein. dazu braeuchten wir eine Adrese, ein Hotel aus dem Reisefuehrer reiche nicht. Iregndwie hatten wir aber das Gefuehl (weil er nach seinen njet immer so erwqartngsvoll blickte), dass er einfach nur Geld wollte. Da wir aber alle drei definitiv keine Schmiergelder zahlen wollten, haben wir also notgedrungen wieder umdrehen muessen, um zu einem Grenzuegergang direkt nach Moldawien weiter suedlich zu radeln. Unsere Soreg war nun, dass wir Probleme bei der Wiederienreise in der Ukraine haben wuerden, wo wir ja gerade unseren Ausreisestempel erhalten hatten. Dort aber die Ueberraschung, wir sahen jemanden in einem EU T-Shirt, der uns dann auch ansprach. Er entpuppte sich als Italiener, der fuer die EUBAM (European Union Border Assistance Mission) diese Grenze beobachtet. Er war froh, mal wieder italienisch sprechen zu koennen, genau wie wir. Er klaerte uns dann auf, dass der tarnsdniestrisch Polizist einfach wartete, dass wir fragen, wieviel es kostet, ueber die Grenze zu kommenj, denn ohne Bestechung laeuft dort al Auslaender nichts. Also musste Transdniestrien ohne uns auskommen. Eigentlioch ganz gut, denn auser ein bisschen Industrie leben die Leute dort von Schmuggel un sonstigen illegalen Aktivitaeten. Also sind wir ntlang der Grenze auf einer teilweise schlechten Strasse Richtung naechstem renzuebergang geradelt, zu dem wir es aber am selben Tage nicht mehr schaffen wuerden. nach 30km haben wir windgeschuetzt und ungesehen unsere Zelte aufgeschlagen. Das war eigentlich super, aber die Naehe zum Fluss machte diesen Campigplatz zu einer waren Mueckenhoelle und sogar ich, der eingentlich nei von Muecken behelligt wird (das sollte sich die naechsten Tage als Sgen erweisen), hatte zwei Stiche auf den Haenden, als ich beim Kochen nicht aufgepasst habe. Ansonsten haben wir ums vollstaendig verheullt. Sofort nach dem Essen sind wir deshalb in die Zelte, draussen sitzen war unmoeglich.
Am nachsten morgen dann frueh weiter, nach 30km hatten wir die Hauptstrasse Richtung Grenze erreicht. Woe Mario angekuendigt hatte, gab es hier aber ein Kuriosum. Da der westlichtse Teil der Ukraine durch einen grossen See durchschnitten wird, haben die Ukrainer einen Teil Moldawiens gemietet, damit die Ukrainer nicht so weite Wege haben. Da sindsie dort cleverer als in Zentralasien, wo sieses Probelm haeufig existiert. Dies bedeutete zwei Checkpoints, am ersten bekamen wir einen Zettel, dass wir mit drei Veloziped unterwegs sind, den wir am zweiten Checkpoint wieder abgegebn mussten. Wir waren also 10km in Moldawien, dann wieder in der Ukraine. Etwas verwirrt haben wir dann anch der Abzweigung zur wirklichen Grenze gesucht, die Kilometerangeben der Grenzer erwiesen sich als zu wenig, am ersten Checkpoint hiess es, in 10km rechts an einer Tankstelle, in Wirklichkeit waren es dann aber 20km. An der Grenze auf der ukrainischen Seite wieder keine Probleme, auf der moldawischen Seite hat die Grenzerin aber erstmal gefragt, warum wir gestern versucht haben, dort einzureisen aber wieder zurueck in die Ukraine sind, das konnte sie ja an den Stempeln sehen. Wir haben ihr dann erklaert, dass die separatistischen Deppen (das haben wir natuerlich nicht gesagt) Geld wollten und wir nichts bezahlen wollten. Dann hat sie noch gefragt, wo wir hinwollen, was wir ordnungsgemaess beantwortet haben, dann bekamen wir Stempel und durften weiterfahren. Wir hatten vorher beschlossen, wegen des Umwegs nicht nach Chisinau (die Hauptstadt) zu radeln, da es dort nichts Besonderes zu sehen gibt, sondern durch die Weinlandschaft. An der Grenze haben wir aber endlich was gegessen und getrunken, wir hatten ja den Tag zuvor kein ukrainisches Geld mehr, dabei hat sich der Hund der Gaststaete unter unserem Tisch in Erwartung von Haeppchen zusammengerollt. Nach der Grenze ging es auf erstaunlich guter Strasse immer entlang am riesigen Weinplantagen, Sonnenblumenfeldern und abgeernteten Weizenfeldern, Wasser konnten wir aus Brunnen am Strassenrand holen, so richtig altmodisch mit Eimer und Kurbel. Als wir dann an einer Tankstelle mit Shop etwas zu essen fuer den abend kaufen wollten, trafen wir noch eine Gruppe polnischer Motorradfahrer, die Richtung Krim unterwegs waren. Ca. 1km von der Tankstelle haben wir dann einen windgeschuetzten Campingplatz gefunden und die Zelte aufgabaut und gekocht. Und waehrend ich keinerlei Muecken bemerkte, wurden die beiden echt gepiesackt, Erik wurde sogar von komischen gelben Fliegen gestochen, die unschoene Quaddeln hinterliessen. Ich hatte sozusagen zwei lebende Moskitoabweiser dabei. Nachts hat es dann ganz kurios fuer 5 Minuten geregnet, abends war der Himmel wolkenfrei und danach auch wieder. Echt seltsam.
Am Donnerstag sind wir dann frueh ohne richtiges Fruehstueck aufgebrochn und weiter durch die Felder in die naechste “Stadt” geradelt, wo wir bei einem Lebensmittelladen Brot und Kaese gekauft haben und es dann dort unter Weinreben gegessen haben. Dazu brachte uns der Ladenbesitzer noch Kaffee umsonst, sehr nett. Dann ging es weiter, mittlerweile war es ziemlich heiss und es wurde sehr huegelig, sodass Lilly mit ihrem Rad und Gepaeck, das so schwer ist wie sie selbst, ziemlich zu kaempfen hatte. Es ging immer wieder 150m rauf und dann wieder runter, wir haben staendig angehalten, um zu trinken und ein wenig Schatten zu geniessen. Als wir dann gegen 17:30 Uhr in Cimislia ankamen, wo wir Proviant zum campen kaufen wollten, waren wir alle erschoepft und haben dann wieder kurz ausserhalb der Stadt einen Campingpaltz in einem Wald gefunden. Und als wir gerade die Zelte aufgebaut hatten, entlud sich auch schon das nachmittags aufgebaute Gewitter, sodass wir bis zum Kochen noch 20 Minuten in den Zelten ausharren mussten, der starke Regen bot aber eine hervorragende Duschmoeglichkeit. Nach dem Kochen wurde es dann auch schon dunkel. Abends in meinem Zelt hatte ich dann beschlossen, am naechsten Tag alleine weiterzufahren, denn ich habe ja nur noch anderthalb Monate und ich meochte mir in Rumaenien noch einiges anschauen, bevor ich mich am 7. August mit Jackie D. treffe. Ausserdem will ich mich die letzten 2500km noch mal richtig anstrengen, ich bin gut in Form, dass muss man nutzen. Erik nund Lilly, die von Spanien ueber Italien, den Balkan, Griechenland und Tuerkei nach Georgien gekommen sind, wo wir uns dann ja getroffen haben, haben halt eine andere Art zu reisen. Sie fahren pro Tag immer ca. 70-80km und machen viele Pausen. Ich hingegen fahren meistens ueber 100km und bevorzuge es, gegen nachmittag an meinen Tagesziel zu sein, dann habe ich Zeit zu waschen, zu lesen usw. Ausserdem war Lilly von den letzten drei Tage sehr erschoepft und es war klar, dass die beiden es nicht bis zur rumaensichen Grenze schaffen wuerden. Ich weiss nicht warum, aber ich wollte einfach nach Rumaenien. Aber es war schoen, fuer eine Woche mal wieder Begleitung zu haben, vielleicht sehe ich die beiden sogar wieder, sie wollen einen direkteren Weg durch Rumaenien nehmen. Nachdem es dann die ersten 30km flach war, wo ich mal wieder richtig Gas geben konnte, tauschte ich in der letzten Stadt in Moldawien mein Geld in Rumaenische Lei, danach waren es dann 45km immer auf und ab, ganz schoen anstrengend bei der Hitze. Gegen 14:00 Uhr war ich dann an der Grenze, an der moldawischen Seite ging alles ganz schnell, die Grenzerin fragte mich nur, ob ich Drogen dabei haette, als ich sagte nein, wiederholte sie es eindringlich, ob ich wirklich keine Drogen haette. Auch ander rumaenischen Seite keine Probleme (so wie ich es erwartet hatte), nur mein Anti-Hunde-Nudelholz wurde wie immer an den Grenzen ins Visier genommen. Danach waren es noch 16km Huegel bis Husi, wo ich mir nach drei Tagen Camping mal wieder ein gutes Hotel gegoennt habe, mit Fernseher und Klimaanlage, das ist praktisch, denn ich musste dringend meine Klamotten waschen und mit einer Klimaanlage trocknen die dann auch im Zimmer. Den nachmittag habe ich dann mit ein wenig Fernsehen, Einkaufen und im Intrenetcafe verbracht. Den Unterschied zu Moldawien merkte man in Rumaenien sofort, alle fahren neue Autos, die Strassen und Haeuser sind gepflegter und auch die “Innenstadt” von Husi bot alles.
Heute bin ich dann nach dem im Preis inbegriffenen Fruehstueck noch vor 8:00 Uhr losgefahren und konnte nach einem Anstieg am Stueck die ersten 50km wieder richtig Gas geben. In Vaslui, einer etwas groesseren Stadt gab es dann einen richtig riesigen Supermarkt, so in etwa wie REAl, es war unglaublich, das erste mal seit China gab es mal wieder alles, man merkt dann erst, wie gut es uns geht, das wir alles kaufen koenne. Danach ging es wider Erwarten flach weiter, nur zwei laengere Anstiege waren im Weg nach Bacau, sodass ich schon um 15:00 Uhr in Bacau, einer Stadt mit ca., 200.000 Einwohnern. Hier bin ich zum Campingpaltz geradelt, der auf meiner in Husi erstandenen Karte eingezeichnet ist. Dort kann man aber keine Zelte aufschlagen, sondern es gibt kleine einfach Haeuschen fuer 7 Euro, auch gut. Jetzt muss ich mal sehen, ob ich morgen einen Ruhetag einlege. ann geht es weiter nach Transsylvanien, ich hoffe, ich kann ungesehen von Graf Dracula passieren.
Uff,
das hatte ich mir mal wieder zu einfach vorgestellt. Als ich meinen letzten Blogeintrag geschrieben habe, dachte ich ja, die Faehre wuerde noch am gleichen abend fahren, aber das war zu viel europaeisches Denken und der Glaube an korrekte Informationen.
Als wir naemlcih zum Hafen radelten, sahen wir die MS Greifswald gerade anlegen, da schwante mit schon, dass die das Schiff niemals in ein paar Stunden ent- und beladen keonnen. Aber wir waren guter Hoffnung, haben noch ein wenig gewartet und wollten dann wie sie im Buero gesagt haben, gegen 18:00 Uhr in den Hafen, um aufs Schiff zu gelangen. Doch die Hafenpolizei sagte, nein, in zwei Stunden. Also wieder warten und um 20:00 Uhr nochmal zurueck, aber da hiess es dann, nein, wir sollten zum Buero von Instra, dem Agenten der ukrainischen Reederei. Dort warteten schon andere mit Koffern, unter anderem auch fuenf aeltere Schweden mit grauen Baerten, sehr lustige Zeitgenossen, wie wir noch herausfinden sollten. Wie es schien, gaben sie im Buero jedem der fragte andere Informationen, erst hiess es, das Schiff fahre noch heute nacht, dann morgen frueh, dann morgen abend, ein heilloses Durcheinander. Also haben wir erstmal auf dem Gaskocher von Lilly und Erik Nudeln gekocht, sehr zur Erheiterung der anderen Passagiere und sogar die bettelnden Strassenkinder haben uns nicht nach Geld gefragt, weil sie dachten, wir sind so arm, wenn wir auf dem Gehweg kochen muessen. Gegen 0:00 Uhr war schliesslich klar, das heute nichts passieren wuerde, also liess man uns freundlicherweise im Buero vor dem Ticketschalter auf dem Boden schlafen, also haben wir unsere Matten ausgepackt und versucht, in dem total Mueckenverseuchten und heissen Raum ein paar Stunden zu schlafen, was leidlich gelang. Sehr lustig, zwei Faehren und zweimal musste ich so komisch uebernachten, das scheint wohl ueblich zu sein. Die fuenf Schweden hingegen logierten im sehr noblen einzigen Hotel in der Stadt fuer 30 Euro pro Person.
Am naechsten morgen waren wir schon guter Dinge, denn um 9:00 Uhr fuhr ein Bus, der die ersten Passagiere in einem Bus zur Faehre gebracht wurden. Wir folgten dem Bus, der in den Hafen fuhr, wurden dort aber von der letztem Mal noch freunlichen Polizei (Hafenpolizei, nicht die freundliche und korrekte normale Polizei) aufgehalten, wir koennten nicht mit den Raedern in den Hafen, wir braeuchten Dokumente. Ich dachte erst, das sei ein Witz, aber sie sagten, sie braeuchten ein Dokument von Instra (dem Ticketverkaeufer), dass wir mit Raedern kommen und auch Dokumente fuer die Raeder. Dabei feixten sie, die hatten einfach nur Langeweile oder wollten uns so lange aufhalten, bis wir genervt sind und Geld bezahlen. Also sind Erik und ich zum Faehrbuero und haben denen die Lage erklaert, die sagten, das sei quatsch, man braeuchte fuer Raeder gar nichts und si haben sogar bei der Polizei dort angerufen. Also wir wieder hin, aber man wollte uns nicht durchlassen. Ich bin also wieder zurueck und habe sie gebeten, einfach eine Liste mit unseren Namen zu machen und daneben zu schreiben, dass wir Raeder haben. Waehrenddessen kamen Erik und Lilly zurueck, Lilly hatte am Eingang einfach einen vorbeikommenden Zoellner gefragt, ob die Raeder in Problem seien, der sagte nein, es war also klar, dass die Polizisten einfach quatsch erzaehlen aus den zwei oben genannten Gruenden. Draufhin hat Lilly wohl die Polizisten wuest beschimpft (zu Recht) und Erik hat sie besser weggebracht. Auch im Faehrbuero war man langsam genervt und hat dann schliesslich mit Stempel und allem auf der Passagierliste unsere Raeder vermerkt. Dann fuhr auch schon der naechste Bus zur Faehre (mittlerweile war es 14:00 Uhr), der aber einen anderen Eingang nahm, als vorher, Lilly war im Bus und wir mussten den Eingang erst finden. Lilly hatte Eriks Pass, ich hatte die Tickets, super. Lilly (so ezaehlte sie) wollte man deshalb nicht in den Hafen lassen, aber sie hat sich einfach geweigert. auszusteigen, so dass man sie durchliess und auch bei uns stellten sich die anderen Polizisten wieder an, es hiess wieder “Problem veloziped” und der eine Polizist hat mir total haemisch ins Gesicht gelacht, sodass ich abgestiegen bin und ganz dicht zu ihm hin (er war einen Kopf kleiner als ich) und ihn von oben Kopf an Kopf angeschrien habe, was so lustig sei, ich war echt auf hundertachtzig, solche Volliditen, in Georgien ist fast alles mit deutscher Entwicklungshilfe bezahlt und dann kommen solche Deppen und behandeln einen so, das ist echt unfassbar. Erik hat mich dann beruhigt und der Polizist ist verunsichert in seinem Buero verschwunden. Schliesslich durften wir dann passieren und sind dann ohne Probleme auf das Schff gelangt. Die normale Polizei war wie immer korrekt und freundlich. Echt schade, Georgien war so super, die Leute freundlich und dann hat man so ein Erlebnis, wenn man das Land verlaesst.
Die Ueberraschung dann auf der Faehre, die mit zwei Cargodecks riesig war. Stichwort: Kreuzfahrtschiff. E gab einen Aufzug, der einen direkt zur Hoterezeption (!) brachte, die echt aussah wie in einem guten Hotel. Wir bekamen dort unseren Schluessel fuer ein Vierbettzimmer, alles auber mit zwei Betten uebereinander. Unsere Kabine teilten wir mit Murat, einem Abchasier (der zweite umkaempfte Teil Georgiens), der im letzten Krieg sein Bein verloren hatte und nun in Ukraine eine neue Prothese kaufen will. Als wir erzaehlten, dass wir mit Raedern sind, fragte er gleich. ob wir Werkzeug haetten und konnte dann mit Eriks Toolbox die Feder seiner Prothese nachstellen, irgendwie surreal. Er war eigentlich sehr nett, leider trank er wie alle anderen an Bord zuviel (dazu gleich mehr). Als wir an Bord kamen gab es gleich essen (gegrilter Fisch mit Reis, davor eine Suppe) wer haette das gedacht, es war echt lecker und solte auch so bleiben. Sofort nachdem das Essen vorbei war, oeffnete die Bar und von dort an, haben die meisten Trucker (90% der Passagiere) eigentlich nur noch Vodka getrunken, dazu ununterbrochen geraucht, bestimmt jeder 5 Schachteln, wenn nicht mehr pro Tag. Mir ist absolut schleierhaft, wie man so aelter als 40 werden kann. Wir hingegen haben zwei relxte Ruhetage gehabt, nach dem das Schiff gegen 0:00 Uhr endlich ablegte, drei Mahlzeite am Tag, Mittagschlaf, lesen und an Deck Delfine beobchten, die manchmal dem Schiff folgten und dabei immer aus dem Wasser sprangen. Die Delfine im Schwarzen Meer sind aber kleiner als die Delfine, die man aus anderen Gewaessrn kennt.
Die anderen Passagiere waren teilweise echt komisch, mit uns am Tisch waren zwei schmierig aussehende Weissrussen, die immer vollstaendig betruken waren, die einen neuen BMW von Georgien nach Weissrussalnd ueberfuehren. Wieso um alles in der Welt ueberfuehrt man einen BMW von Georgien nach Weissrussland. Auch ein Pakistani und ein Azeri, die wegen irgendwelchem “Business” nach Kiew reisen, waren irgendwie komisch. Besonders lustig war aber ein aelterer Russe, der schon die 30 Stunden warten in Poti dauertorkelte und der immer voellig orientierungslos durchs Schiff wankte.
Und dann gegen 18:30 Uhr durften wir das Boot verlassen, ein historischer Moment, nach 6 Monaten europaeischer Boden, wir sahen uns schon um 21:00 Uhr in Odessa, hatten aber die Rechnung ohne die ukrainische Polizei gemacht. Denn eine Soldatin in voller Uniform, allerdings mit hochhackigen Schuhen (ich habe mich nicht getraut ein Foto davon zu machen, aber es sah echt lustig aus), bedeutet uns, den fuenf baertigen Schweden und einigen anderen per Fuss reisenden Passagieren, wir muessen hier warten und es kaeme ein Bus. Und aus Neugier (sie musste nicht die Paesse kontrollieren wie uns zwei Ukrainer sagten) wollte sie die Paesse sehen. Die Schweden mussten ihr dann mehrfach erklaeren, das sie aus Svezia sind und nicht aus Svizzaria (Schweiz). Das Schaerfste aber bei mir, sie hat ernsthaft gefragt, ob ich aus der DDR oder BRD komme, einige News sind wohl noch nicht zum ukrainischen Militaer durchgedrungen, ich habe kurz ueberlegt, ob ich sage DDR, damit ich nicht als kapitalistischer Spion verhaftet werde, habe dann aber versucht zu erklaeren, dass Deutschland jetzt wiedervereinigt sei, musste aber mangels Verstaendnis aufgeben. Der Bus, der in 15 Minuten kommen sollte, kam dann nach anderthalb Stunden und es passierte, was ich erwartet hatte. Der Bus, dem wir mit den Raedern folgen sollten, fuhr einmal 250m ueber den Parkplatzauf dem wir warteten zu einem Gebauede, dass wir die ganze Zeit sahen und das wir zu Fuss in 2 Minuten erreicht haetten. Unglaublich, dafuer so lange auf einen Bus zu warten. Dort durften wir mit den Raedern aber vor und haben dann ohne unser Gepaeck durch die Roentgenmachine schieben zu muessen unserern Einreisestempel bekommen und waren um 21:00 Uhr, genau als es dunkel wurde, offiziell in der Ukraine. Ich war froh, nicht alleine zu sein, als wir im Dunkeln die 25km nach Odessa fuhren, dank GPS und geraden Strassen haben wir aber gut in die Stadt gefunden. Das Hostel, in dass wir eigentlch wollten, war geschlossen, jetzt wohnen wir echt super im Hostel im Bahnhof, sehr guenstig, sehr ruhig, sehr sauber und mit freundlichem Personal. Wie ueberhaupt alle Ukrainer, die wir bisher getroffen haben sehr freundlich sind. Da es schon 0:00 Uhr war, sind wir schliesslich zu McDonalds gegangen, da es das einzige war, wo wir noch ohne grosses Suchen etwas zu essen bekommen haben.
Heute morgen waren wir dann schon Odessa erkunden, die zwei schoenen Kirchen und die beruehmte Potemkin-Treppe, die leider mittlerweile aber keinen schoenen Blick mehr bietet, zum Meer hin verbauen ein Einkaufszenrum und ein Hotel den Blick. Hier ist es ziemlich feuchtheiss und morgen werden wir frueh Richtung Transnistrien radeln, dass wir auf dem Weg nach Moldawien durchqueren muessen. Dort werdn wir nicht direkt nach Chisinau fahren, sondern erst noch zu einem beruehmten Hoehlenkloster. Und am Samstag werde ich dann wieder in der EU sein, wenn ich die Greze zu Rumaenien ueberschreite.
Leider hat es mit den Fotos wieder nicht geklappt, ich bleiber aber dran.
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