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16. August 2009

Wieder in Deutschland!!!

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 10:03

Liebe Blogleser,

es ist vollbracht. nach siebeneinhalb Monaten und 13.900km habe ich gestern (15.08.) um 17:30 Uhr bei Bad Schandau an der Elbe die Grenze zu Deutschland erreicht. Unglaublich, das hätte ich kaum gedacht als ich im Januar in Bangkok losgefahren bin, nach den ersten Tagen “damals” bei Hitze, Problemen mit der Zeitumstellung, Apetitlosigkeit und Hundeangriffen war ich kurz davor, wieder nach Hause zu fliegen. Aber ich habe durchgehalten und auch Schnee und Eis, Wuesten, Spinnen, Polizisten, Regen, Schlamm, Bürokratie und sonstigem Übel getrotzt und bin unglaublich erleichtert, nun fast zu Hause zu sein.

Jetzt sind es nur noch 600km immer entspannt am Elberadweg, sodass ich nun definitiv am Sonntag, den 23.August in Hamburg ankommen werde. Wenn ihr das mit mir feiern wollt, packt nächsten Sonntag Sitzgelegenheiten, Getränke und was zum Grillen ein und kommt um 14:00 Uhr zum Schwanenwik an die Alster. Grill und Kohle sind wie immer vorhanden. Ich freue mich auf Euch.

So, neben den Ankündigungen nun die Ereignisse seit meinem letzten Blogeintrag, der ja leider schon etwas zurückliegt. Leider ist es nämlich wie befürchtet, die Internetcafedichte lässt rapide nach und oft werde ich angeschaut, als käme ich vom Mond, wenn ich nach einem frage. Nur “WiFi” gibt es überall, aber einen Laptop konnte ich ja nun nicht auch noch mitschleppen. So nach dem Motto, er ist zwar in der Wüste verdurstet, weil er nicht genug Wasser mithatte, konnnte die nachwelt aber in E-Mails vom Laptop live daran teilhaben lassen.

In Budapest habe ich vom 6. bis 10. August vier entspannte Tage mit Jackie D. in einem Luxushotel verbracht, wir haben uns die Stadt angesehen und waren zwei Tage im Szecheny fürdo, dem wohl schönsten Thermalbad der Welt, mit Sauna, Heisswasswerbecken und Spaßelementen, wie es so schön im Reiseführer stand. Leider hieß es dann aber am Dienstag ein letztes Mal Abschied nehmen und dann bin ich erstmal 150km Zug gefahren, weil ich die Strecke bis Gyor ja schon vorher geradelt war. Der Dienstag war aber wenig erfreulich, schon morgens regnete es und ich musste mich zweimal eine Stunde unterstelllen, um dem heftigen Regen, vor allem aber den in der Donauebene bedrohlich einschlagenden Blitzen zu entgehen. Beim zweiten Mal, als ich vor einem Supermarkt wartete, fiel dort der Strom aus, was blöd für die Insassen war, denn die Automatiktüren funktionierten ohne Strom nicht, also waren die Leute einne Viertelstunde gefangen. Ausserdem war ich an dem Tag nicht gut drauf, nach vier Tagen ohne Rad fällt das Losfahren immer schwer. Ich habe dann auch nicht mein eigentlches Tagesziel erreicht, sondern nach knapp 100km in Hainburg an der Donau in Österreich ein super Pensionszimmer gefunden. Hier hat sich bestätigt, das Österreich günstiger ist als Ungarn, denn auch Jackie D., die zuvor eine Woche am Plattensee war, fragte sich, wer das Gerücht in die Welt gestezt hat, das Ungarn ein günstiges Reiseland sei. Auch gestern z.B. habe ich für den Campingplatz in Bad Schandau nur die Hälfte des in Ungarn üblichen Preises bezahlt. Abends war ich dann nur etwas essen, ich war fix und alle, ein Tag zum Abhaken.

Leider wurde der Mittwoch auch nicht viel besser, ich hatte den ganzen Tag starken Gegenwind und zu allem Übel wurde es am Schluss richtig hügelig, als ich Tschechien erreicht hatte, was ich auf direktem Weg auf einer Hauptstrasse durchqueren wollte. Da ich den Tag zuvor 35km zu wenig geschafft hatte, musste ich also 165km radeln, um nach Moravske Budejovice zu gelangen, was mit 450 Metern über N.N. 300m über der Höhe des Donautals lag. Ausserdem war es den Tag recht kühl, das bin ich gar nicht gewöhnt. Auch an dem Abend habe ich außer essen und lesen nicht viel geschafft und bin früh schlöafen gegangen.

Auch an Donnerstag war es hart, es regnete die ganze erste Tageshälfte und es ging die gesamten 137km des Tages immer auf und ab, einmal bis auf fast 700m. Das hat mich total verblüfft, das in Zentraltschechien solche Anstieg warten. Außerdem fuhr ich den ganzen Tag auf der Hauptstrasse mit viel Verkehr und die Landschaft war nicht besonders Spektakulär. Aber wenigstens wurde es nachmittags sonnig und in Kolin hatt ich auch endlich die Elbe erreicht, außerdem ist es ein nettes Städtchen mit schönem Marktplatz. Kurios war mal wieder meine Unterkunft, ich habe in der Pension im Eisstadion gewohnt. Auf der anderen Seite des Flurs zu meinem Zimmer ging es zur Tribüne des Stadions, das auch imn Betrieb war, dort trainierten gerade motivierte Tschechien in voller Montur auf dem Eis. Sehr lustig.

Und dann gestern ein super Tag. Das Wetter war besser und nach drei Tagen im Sattel war ich wieder im TRrtt und die Aussicht auf einen Ruhetag in Dresden beflügelte mich. Ich wollte eigentlich nur bis Litomerice radeln, wo ich vor fünf jahren schon mal mit jackie D. übernachtet hattte, als wir den Elberadweg von Prag nach Magdeburg geradelt sind, aber dort war es noch früh und ich war guut drauf, obwohl ich wieder Gegenwind hatte. Also beschloss ich, bis Decin, der letzten Stadt vor der Grenze zu radeln, aber auch da war ich noch fit, also beschloss ich, die 20km bis bad Schandau zu radeln, wo ich nach 194 Kilometern ankam, nicht ohne mich vorher an der Grenze fotografieren zu lassen. Ich hatte sogar überlegt, die 50km bis Dresden auch noch zu fahren, in der Lage wäre ich gewesen, habe mich dann aber dagegen entschieden. Es ist echt unglaublich, an welche Belastungen man den Körper gewöhnen kann, auch wenn ich schon vor der Reise viel radgefahren bin, aber so eine Gewöhnung hätte ich nicht erwartet. In Bad Schandau erwartete mich dann erstmal ein Schwall von NPD-Plakaten mit teils üblen Parolen. Ganz abgesehen, dass sowas immer Fehl am Platz ist, die Wähler dort sollten mal nachdenken, ob das in einem Ferienort, der auch ausländische Gäste anlockt, so clever ist. Ich bin dann ins schöne Kirnitzschtal auf den Campinplatz gefahren, wo ich nur 7,50 Euro bezahlt habe und der echt super war, allerdings auch sehr voll. Hier habe ich mein Zelt aufgeschlagen und sofort weckte mein Rad Interesse, welches seit Budapest nun mit den Aufklebern aller Länder, durch die ich gefahren bin, beklebt ist. Ich wurde (wie schon bei der Touristeninformation) gleich gefragt, ob ich dort überall war und als ich das bejahte, war ich sofort umringt und wurde mit Fragen überhäuft. Besonders ein anderer Radler, der gerade nach Abschluss seines Zivilddienstes im Nationalparkzentrum Büsum eine Nationlaparktour durch Deutschland macht, war interessiert und wollte viele Tipps zum radeln und reisen. Ein sehr netter abend, an dem ich aber früh müde war, wie ihr Euch vorstellen könnt.

Und heute dann der kurze Ritt nach Dresden (50km), an dem ich aber glaube ich einen Vorgeschmack auf die nächsten Tage bekommen habe. Radreisen sind anscheinend en vogue und insbesondere der Elberadweg scheint sich äußerster Beliebtheit zu erfreuen, das war echt anstrengend, ich hoffe, das wird nicht den ganzen Weg nach Hamburg so. Aber hier in Dresden ist gerade Stadtfest und vielleicht lag es ja daran. Denn hier ist der reinste Trubel und ich war froh, noch eine Unterkunft bekommen zu haben, das Hostel in das ich eigentlich wollte, war ausgebucht. Jetzt wohne ich im Gästehaus der TU Dresden, echt super und luxurös, aber ich habe beschlossen, es mir die letzten tage auch mal gutgehen zu lassen, aber die nächsten Tage werden auch wieder gecampt, das ist auch immer super.
Heute nachmittag habe ich mir endlich mal wieder der Kopf rasieren lassen, das hatte ich seit Hermannstadt nicht mehr gemacht, ein paar Besorgungen gemacht und dann hier im Hotel den Blog geschrieben. Morgen werde ich dann einfach relaxen und mir mal das Stadtfest ansehen, bevor es auf die Schlussetappe geht.

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