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26. Juli 2009

Bilder

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 12:48

So liebe Blogleser,

jetzt endlich auch mal wieder Bilder der letzten Wochen.

25. Juli 2009

Noch keine Probleme mit Dracula

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 09:45

Liebe Blogleser,

bisher hatte ich noch keine Probleme mit Blutsaugern, obwohl ich mich seit Dientsag in Transsylvanien befinde und sogar in Sighisoara (Schaessburg), seiner Geburtsstadt gewesen bin. Die letzten Tage waren entspanntes radeln durch schoene Landschaft mit super Unterkuenften.

Am Dienstag bin ich 90km von Comanesti nach Miercurea Ciuc geradelt, es ging zunaechst 50km immer leicht bergauf an der Trotus, bevor der Anstieg zum 1165m hohen Pass richtig los ging, da waren es aber nur noch 250 Hoehenmeter. Oben an der Passhoehe habe ich erstmal Picknick gemacht, lecker Halva, das ist eine Art Kuchen aus Sesam- oder Sonnenblumenkernen, sehr nahrhaft. Danach ging es eigentlich nur nch bergab bis Miercurea Ciuc, wo es nicht viel zu sehen gab ausser der Burg, die aber gerade renoviert wird. Uebernachtet habe ich einem einem von der Kirche betriebenen Hostel, wo ich 11 Euro fur ein Bett in einem Viererzimmer bezahlt habe, ich blieb aber der einzige Gast, genauso wie in Sighisoara. Es sind ueberhaupt wenig auslaendische Gaeste hier in Rumaenien, dafuer Rumaenen und Ungarn, da in diesem Teil Rumaeniens vor allem Ungarn leben. Und das Beste: Ich hatte einen Fernseher und konnte, nachdem ich etwas die Stadt erkundet hatte, auf Eurosport Tour de France schauen, musste mich dabei aber aufregen. Wer in Deutschland Eurosport sieht, wird wahrscheinlich auch die Tourismuswerbung von Aserbaidschan gesehen. Tolle Wurst, da verschaerfen sie vor drei Monaten die Visabestimmungen (vorher bekam man ohne Probleme ein volles Toursimuswerbung ohne Letter of Invitation) und kurz danach sagen sie im Fernsehen, kommt uns besuchen. Das passt irgendwie nicht zusammen. Aber naja. Abends war ich dann beim Italiener eine Pizza essen und bin frueh ins Bett gegangen.

Am Mittwoch bin ich dann bei schoen kuehlen Temperaturen um 7:30 Uhr losgefahren, es ging zunaechst auf einen 1000m hohen Pass, von dort hatte ich auf einen schoenen Ausblick auf das Tal im Morgennebel. Danach ging es eigentlich mehr oder weniger flach (bis auf zwei kleinere Anstiege) bis Schaessburg (Sighisoara), wo ich schon gegen 12:00 Uhr mittags war, allerdings erst, nachdem ich den Kopsteinpflasteranstieg zur Zitadelle (in der das Hostel war) bewaeltigt hatte. Sighisoara waere eigentlich schoen gewesen, unclevererweise haben sie aber mitten in der Hochsaison alle Strasen aufgerissen, um sie neu zu pflastern, Fotos waren so ein Ding der Unmoeglichkeit. Im Hostel hatte ich wie schon den Tag zuvor ein Mehrbettzimer, was ich aber ganz fuer mich allein hatte, fuer 10 Euro ein echtes Schnaeppchen. Da es extrem heiss war und ich irgendwie keine Lust auf Kultur hatte, habe ich nachmittags wieder Tour de France geschaut und dabei geschlafen, herrlich. Abends war ich dann mal etwas Rumaenisches essen, einen Huehnereintopf mit Polenta und Krautsalat.

Am Donnerstag morgen bin ich schom um 6:00 Uhr aufgestanden, weil ich eigentlich in einer Baeckerei, die ich Tags zuvor entdeckt hatte, fruehstuecken wollte. Die machte auch um 6:00 Uhr auf, doch als ich sie betrat, hatten sie kein einzigens Broetchen, Brot, nicht einmal ein Kruemel war zu sehen. Und das beste: die Verkaeuferin schaute mich an, als sei das das Selbstverstaendlichste der Welt. Haette ich Rumaenisch gekonnt, haette ich sie gefragt, warum sie dann so frueh aufmachen,wenn es nichts zu kaufen gibt. Also musste ich ohne Fruehstueck losfahren und habe im 40km entfernten Medias in einem Park Brot, Kaese und Orangensaft verschmaust. Danach ging es flach weiter bis kurz vor Sibiu ein laengerer Anstieg kam und dan war ich wieder mittags an meinem Ziel. Sibiu st echt schoen, eine schoene Altstadt und hier ist endlich mal was los. In den Cafes sitzen Leute, auch im Hostel bin ich nicht der Einzige, das kenne ich ja schon gar nicht mehr. Den nachmittag habe ich dann mit Einkaufen, Tour de France schauen, Melone essen und mit Konversation verbracht.Mit mir vor dem Fernseher sass Kiran, ein 20jaehriger aus Eckernfoerde. Abends habe ich mir Nudeln gekockt und war anschliessend ebenfalls mit Kiran in einer Kellerkneipe, wo eine hervorragende Band aufgespielt hat. Dort waere ich gerne laenger geblieben, ich musste aber gestern morgen frueh aufstehen, da ich ja zum Bergsee auf ueber 2000 Meter radeln wollte.

Das habe ich dann auch getan,und ich muss sagen: Danke Ciaucescu. Ich weiss, du warst ein uebler kerl und hast dir viel zu Schulden lassen kommen, aber die Idee, eine Strasse zum Lake Balea zu bauen, muss man dir hoch anrechnen. Denn diese Fahrt und die Nacht dort war echt ein Highlight. Die ersten 44km waren allerdings etwas nervig,es ging auf der vielbefahrenen Hauptstrasse 1 entlang, mit vielen LKW. Doch bei der Abzweigung (auf 450 Metern) wurde es ruhiger, in einem kleinen Dorf habe ich neues Wasser gekauft und etwas zum Fruehstuecken fuer den naechsten Tag. Dazu muss man sagen, dass die Fagaras-Berge, durch die die Strasse fuehrt, ziemlich ungewohnlich sind, denn sie gehen einfach so los, ohne Vorgebirge erheben sich aus der Ebene Berge mit 2500 Metren Hoehe, die Gebirgskette sieht aus wie eine Wand, dort sind praktisch keine Doerfer, doch dafuer wohnen dort viele wilde Petze. Los ging es, nach 10km kamen die ersten Kehren, ich hatte nur ca.10km Gepaeck und ich hatte das Gefuehl den Berg hochzufliegen. Erst fuehrte die Strasse noch durch dichten Wald, doch als die Baumgrenze erreicht war, war nichts mehr als Fels, zum Schluss fuehrte atemberaubende Kehrengruppen eine echte Wand hinauf. Fuer die 35km und 1600 Meter Hoehendifferenz habe ich schliesslich nur 3 Stunden gebracuht, ich waere die Strasse echt gerne mit meinem nur 8kg schweren Rennrad und ohne Gepaeck gefahren. Oben bot sich ein unglaublicher Ausblick auf die Huegellandschaft Transsylvaniens, der sich abends bei Sonnenuntergang und am naechsten morgen als noch besser entpuppen sollte. Oben war wie in den Alpen ein wahrer Tourstanauflauf mit Souvenirshops, Reisebussen usw. Ich habe erstmal abseits mein Zelt aufgebaut, mich etwas gesonnt und den Ausblick genossen. Man konnte stundenlang dort sitzen und ins Tal schauen. Gegen 18:0 Uhr kamen meine Nachbarn vom Bergsteigen zurueck, ich hatte mein Zelt auf einer Anhoehe naben ein anderes gestellt. Es waren zwei Rumaenen, der eine lebt aber in Kanada, die dort fuer 4 Tage Bergsteigen sind. Mit denen war ich dann abends in dem Restaurant direkt am See essen, es gab Kaesepommes mit rumaenischen Hackfleischrollen, sehr lecker, dazu Salat. Wir haben usn nett unterhalten und am Ende wurde ich sogar eingeladen.Ich muss sagen, die Rumaenen sind echt nette Leute, bisher hatte ich hier noch keine negativem Erlebnisse. Nachts musste sich dann wieder mein Zelt beweisen, gegen 2:00 Uhr morgens setzte naemlich ein starker Wind talabwaerts ein und mangels Baeumen gab es dort ja keine windgeschuetzten Stellen, das Zelt hat ganz schoen gewackelt. Da es so laut war konnte ich auch nicht mehr gut schlafen, also habe ich schon um 6:00 Uhr mein Zelt abgebaut und dabei das Tal unten im Sonnenaufgang und Morgennebel gesehen, ich konnte mich kaum aus Zeltabbauen konzentrieren. Dann ging es in die rasende Abfahrt und anschliessend auf die 45km nach Sibiu, insgesamt habeich nur 3 Stunden gebraucht,so dass ich seit 10:00 Uhr wieder imHostel bin. Vor mir liegen nun zwei Ruhetage, ich werde mir hier die Sehenswuerdigkeiten anschauen, mein Rad putzen und dann endlich Kette und Ritzel wechseln, ich habe hier schon einen Radladen gesehen, die muessten das Spezialwerkzeug haben, was ich in Tiflis verzweifelt gesucht habe.
Und dann habe ich mal wieder meine Route geaendert. Da ich keine Lust habe, 180km auf der nervigen Hauptsrasse nach Klausenburg zu radeln, werde ich eine ruhigere (aber bergigere) Strecke durch die Munti Apuseni nehmen,das wird bestimmt schoen, dann muss ich halt auf Klausenburg verzichten.

20. Juli 2009

Erster Campingplatz

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 14:22

Liebe Blogleser,

schoene Gruesse aus dem beschaulichen Comanesti. Gestern in Bacau habe ich einen super Ruhetag gehabt, und das war auch noetig. Denn die Rumnaenen haben sich wohl gedacht, Mensch, der Typ da ist Kummer gewoehnt, der hat in China alles mitgemacht uns deshalb haben sie wohl im Restaurant neben dem Platz eine Open-Air Hochzeitsfeier angestetzt. Inklusive Liveband bis 4:00 Uhr morgens, super, das ist es was ich gebraucht habe. Nach dem Fruehstueck am morgen bin ich mit dem Bus nach Bacau gefahren und wollte eigentlich den Praktiker-Baumarkt suchen, um dort eventuell Reinbenzin fuer meinen Kocher zu kaufen, habe aber nur den Carrefour-Supermarkt gefunden, auch gut. Und dann, man glaubt es nicht, war ich nachmittags im Kino, denn hier in Rumaenien laufen die Filme im Original mit Untertiteln, da konnte ich mir den neuen Film mit Johnny Depp anschauen, in dem er den Bankraeuber John Dillinger spielt. Sehr unterhaltsam aber nichts Besonderes. Und es war herrlich, nachmittags bei der enormen Hitze [35 Grad und schwuel] im modernen klimataisierten Kino zu entspannen, Sonntags nachmittags waren nur 10 andere Besucher da. Das war der erste Kinobesuch seit letzten September. Abends habe ich mir dann was zu essen gekocht und habe gelesen, bevor ich frueh ins Bett bin, um das Schlafdefizit aufszuholen.

Heute morgen dann bin ich frueh losgefahren, obwohl es nur 65km bis Comanesti waren, wo es einen super Campingplatz gibt, den ersten meiner Reise, so richtiger Luxus mit Dusche, WC und Sitzmoeglichkiten, das ist besser als wildcampen. Die Fahrt war einfach, nur ein kleinerer Anstieg und ich haette gar nicht so frueh losfahren muessen, denn heute ist es bewoelkt und angenehm kuehl. Mit mir der einzige Gast auf dem Platz ist ein 80-jaehriger Hollaender, der mit einem (wie es sich gehoert) Wohnwagen unterwegs ist. Und er hat mir mittags lecker Reis, Gemuese und gebratene Makrele gekocht, sehr freundlich. Anschliessend habe ich noch gewaschen, mich rasiert und bin dann die 5km in die Stadt gefahren, wo ich jetzt im Internet bin, einkaufe und dann abends gemuetlich kochen und mein Buch zu Ende lesen werde. Ich hoffe, ich kann dann bald mal meine beiden Buecher gegen neue tauschen, aber in Sibiu muessten eigentlich auch mal andere Reisende sein. Aber dieses Jahr ist es echt leer ueberall, wegen der Krise (ich kann das Wort nicht mehr hoeren), bleiben wohl alle yu Hause. Und morgen fahre ich dann nach Transszlvanien, ich bin hier jezt am Fusse der hoehen Berge, morgen geht es einen Pass mit 1150m hoch. Und dann komme ich ins Syekelr Land, wo es mittelalterliche Staedte, Burgen und die ehemalige Kulturhauptstadt Europas Sibiu zu besuchen gilt.

18. Juli 2009

Dreimal Ukraine

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 16:25

Unfassbar, in den letzten drei Tagen bin ich nun dreimal in die Ukraine eingereist, das haette ich mir auch nicht traeumen lassen. Wie das geht gleich spaeter mehr.

Am Montag nachmittag nach meinem letzten Blogeintrag habe ich nachmittags noch mein Rad geputzt, das war neotig nach all dem Schlamm in Georgien und auf der Faehre, wo ich das eigentlich erledigen wollte, ging es nicht, weil die Cargodecks waehrend der Fahrt verschlossen waren. Nachmittags war ich dann nch auf dem Markt, habe Kaffee getrunken und abends haben Lilliy, Erik und ich im Hotelzimmer lecker Brot, Kaese und Thunfisch gegessen.

Am naechsten morgen sind wir dann frueh Richtung Grenze geradelt, Odessa war nicht so gross wie ich erwartet hatte, aber wir mussten ein Stueck Autoba fahren, dass war unschoen. Da wir starken Gegenwind hatten, kamen wir nur langsam voran, die Landschaft war platt und langweilig, da war es schoen, Gesellschaft zu haben. Im letzten Ort vor der Grenze haben wir unser letztes ukrianischs Geld in ein Mittagssen investiert und sind dann los zur Grenze. Nun muss man sagen, dass dies nicht die ukrainisch-moldawische Grenze war, das heisst offiziell schon, aber inoffiziell die ukrainisch-transdniestrische Grenze. Denn Transdniestr, der Teil Moldawiens oestlich des Dniestr erklaert sich als unabhaengiger Staat, der von Russland unterstuetzt wird, das aber kein Land der Welt anerkennt. Im LOnely Planet und im Internet hatte ich mich informiert, man koenne dort durchfahren. Soweit, so gut, ohne Probleme haben wir unserern ukrainishcne Ausreisestempel bekommen udn sind dann uber die Bruecke zum rtransdniestrisches Grenzposten geradelt. Dort empfing uns ein feister Soldat, der uns die Paesse abnahm und mit ihnen in seinem Buero verschwand. Nach einer Weile rief er Erik zu sich, der nach einer Weile mich bat, die Landkarte rauszuholen. Der Soldat wollte wissen, wo wir hinwollen. Wir sagten, nach Tirsopol und dann nach Chisinau. “Njet, Problem, here Separatist, njet stamp Moldawien.” Er meinte, dass wir von Trandniestrien noicht nah MNoldawien reisen koennten, wir waren erstmal perplex. Dann fragten wir, ob wir nach Tirsopol koennten, denn ich bin mir sichr, dass man von dort nach Moldawien kommt. nein. dazu braeuchten wir eine Adrese, ein Hotel aus dem Reisefuehrer reiche nicht. Iregndwie hatten wir aber das Gefuehl (weil er nach seinen njet immer so erwqartngsvoll blickte), dass er einfach nur Geld wollte. Da wir aber alle drei definitiv keine Schmiergelder zahlen wollten, haben wir also notgedrungen wieder umdrehen muessen, um zu einem Grenzuegergang direkt nach Moldawien weiter suedlich zu radeln. Unsere Soreg war nun, dass wir Probleme bei der Wiederienreise in der Ukraine haben wuerden, wo wir ja gerade unseren Ausreisestempel erhalten hatten. Dort aber die Ueberraschung, wir sahen jemanden in einem EU T-Shirt, der uns dann auch ansprach. Er entpuppte sich als Italiener, der fuer die EUBAM (European Union Border Assistance Mission) diese Grenze beobachtet. Er war froh, mal wieder italienisch sprechen zu koennen, genau wie wir. Er klaerte uns dann auf, dass der tarnsdniestrisch Polizist einfach wartete, dass wir fragen, wieviel es kostet, ueber die Grenze zu kommenj, denn ohne Bestechung laeuft dort al Auslaender nichts. Also musste Transdniestrien ohne uns auskommen. Eigentlioch ganz gut, denn auser ein bisschen Industrie leben die Leute dort von Schmuggel un sonstigen illegalen Aktivitaeten. Also sind wir ntlang der Grenze auf einer teilweise schlechten Strasse Richtung naechstem renzuebergang geradelt, zu dem wir es aber am selben Tage nicht mehr schaffen wuerden. nach 30km haben wir windgeschuetzt und ungesehen unsere Zelte aufgeschlagen. Das war eigentlich super, aber die Naehe zum Fluss machte diesen Campigplatz zu einer waren Mueckenhoelle und sogar ich, der eingentlich nei von Muecken behelligt wird (das sollte sich die naechsten Tage als Sgen erweisen), hatte zwei Stiche auf den Haenden, als ich beim Kochen nicht aufgepasst habe. Ansonsten haben wir ums vollstaendig verheullt. Sofort nach dem Essen sind wir deshalb in die Zelte, draussen sitzen war unmoeglich.

Am nachsten morgen dann frueh weiter, nach 30km hatten wir die Hauptstrasse Richtung Grenze erreicht. Woe Mario angekuendigt hatte, gab es hier aber ein Kuriosum. Da der westlichtse Teil der Ukraine durch einen grossen See durchschnitten wird, haben die Ukrainer einen Teil Moldawiens gemietet, damit die Ukrainer nicht so weite Wege haben. Da sindsie dort cleverer als in Zentralasien, wo sieses Probelm haeufig existiert. Dies bedeutete zwei Checkpoints, am ersten bekamen wir einen Zettel, dass wir mit drei Veloziped unterwegs sind, den wir am zweiten Checkpoint wieder abgegebn mussten. Wir waren also 10km in Moldawien, dann wieder in der Ukraine. Etwas verwirrt haben wir dann anch der Abzweigung zur wirklichen Grenze gesucht, die Kilometerangeben der Grenzer erwiesen sich als zu wenig, am ersten Checkpoint hiess es, in 10km rechts an einer Tankstelle, in Wirklichkeit waren es dann aber 20km. An der Grenze auf der ukrainischen Seite wieder keine Probleme, auf der moldawischen Seite hat die Grenzerin aber erstmal gefragt, warum wir gestern versucht haben, dort einzureisen aber wieder zurueck in die Ukraine sind, das konnte sie ja an den Stempeln sehen. Wir haben ihr dann erklaert, dass die separatistischen Deppen (das haben wir natuerlich nicht gesagt) Geld wollten und wir nichts bezahlen wollten. Dann hat sie noch gefragt, wo wir hinwollen, was wir ordnungsgemaess beantwortet haben, dann bekamen wir Stempel und durften weiterfahren. Wir hatten vorher beschlossen, wegen des Umwegs nicht nach Chisinau (die Hauptstadt) zu radeln, da es dort nichts Besonderes zu sehen gibt, sondern durch die Weinlandschaft. An der Grenze haben wir aber endlich was gegessen und getrunken, wir hatten ja den Tag zuvor kein ukrainisches Geld mehr, dabei hat sich der Hund der Gaststaete unter unserem Tisch in Erwartung von Haeppchen zusammengerollt. Nach der Grenze ging es auf erstaunlich guter Strasse immer entlang am riesigen Weinplantagen, Sonnenblumenfeldern und abgeernteten Weizenfeldern, Wasser konnten wir aus Brunnen am Strassenrand holen, so richtig altmodisch mit Eimer und Kurbel. Als wir dann an einer Tankstelle mit Shop etwas zu essen fuer den abend kaufen wollten, trafen wir noch eine Gruppe polnischer Motorradfahrer, die Richtung Krim unterwegs waren. Ca. 1km von der Tankstelle haben wir dann einen windgeschuetzten Campingplatz gefunden und die Zelte aufgabaut und gekocht. Und waehrend ich keinerlei Muecken bemerkte, wurden die beiden echt gepiesackt, Erik wurde sogar von komischen gelben Fliegen gestochen, die unschoene Quaddeln hinterliessen. Ich hatte sozusagen zwei lebende Moskitoabweiser dabei. Nachts hat es dann ganz kurios fuer 5 Minuten geregnet, abends war der Himmel wolkenfrei und danach auch wieder. Echt seltsam.

Am Donnerstag sind wir dann frueh ohne richtiges Fruehstueck aufgebrochn und weiter durch die Felder in die naechste “Stadt” geradelt, wo wir bei einem Lebensmittelladen Brot und Kaese gekauft haben und es dann dort unter Weinreben gegessen haben. Dazu brachte uns der Ladenbesitzer noch Kaffee umsonst, sehr nett. Dann ging es weiter, mittlerweile war es ziemlich heiss und es wurde sehr huegelig, sodass Lilly mit ihrem Rad und Gepaeck, das so schwer ist wie sie selbst, ziemlich zu kaempfen hatte. Es ging immer wieder 150m rauf und dann wieder runter, wir haben staendig angehalten, um zu trinken und ein wenig Schatten zu geniessen. Als wir dann gegen 17:30 Uhr in Cimislia ankamen, wo wir Proviant zum campen kaufen wollten, waren wir alle erschoepft und haben dann wieder kurz ausserhalb der Stadt einen Campingpaltz in einem Wald gefunden. Und als wir gerade die Zelte aufgebaut hatten, entlud sich auch schon das nachmittags aufgebaute Gewitter, sodass wir bis zum Kochen noch 20 Minuten in den Zelten ausharren mussten, der starke Regen bot aber eine hervorragende Duschmoeglichkeit. Nach dem Kochen wurde es dann auch schon dunkel. Abends in meinem Zelt hatte ich dann beschlossen, am naechsten Tag alleine weiterzufahren, denn ich habe ja nur noch anderthalb Monate und ich meochte mir in Rumaenien noch einiges anschauen, bevor ich mich am 7. August mit Jackie D. treffe. Ausserdem will ich mich die letzten 2500km noch mal richtig anstrengen, ich bin gut in Form, dass muss man nutzen. Erik nund Lilly, die von Spanien ueber Italien, den Balkan, Griechenland und Tuerkei nach Georgien gekommen sind, wo wir uns dann ja getroffen haben, haben halt eine andere Art zu reisen. Sie fahren pro Tag immer ca. 70-80km und machen viele Pausen. Ich hingegen fahren meistens ueber 100km und bevorzuge es, gegen nachmittag an meinen Tagesziel zu sein, dann habe ich Zeit zu waschen, zu lesen usw. Ausserdem war Lilly von den letzten drei Tage sehr erschoepft und es war klar, dass die beiden es nicht bis zur rumaensichen Grenze schaffen wuerden. Ich weiss nicht warum, aber ich wollte einfach nach Rumaenien. Aber es war schoen, fuer eine Woche mal wieder Begleitung zu haben, vielleicht sehe ich die beiden sogar wieder, sie wollen einen direkteren Weg durch Rumaenien nehmen. Nachdem es dann die ersten 30km flach war, wo ich mal wieder richtig Gas geben konnte, tauschte ich in der letzten Stadt in Moldawien mein Geld in Rumaenische Lei, danach waren es dann 45km immer auf und ab, ganz schoen anstrengend bei der Hitze. Gegen 14:00 Uhr war ich dann an der Grenze, an der moldawischen Seite ging alles ganz schnell, die Grenzerin fragte mich nur, ob ich Drogen dabei haette, als ich sagte nein, wiederholte sie es eindringlich, ob ich wirklich keine Drogen haette. Auch ander rumaenischen Seite keine Probleme (so wie ich es erwartet hatte), nur mein Anti-Hunde-Nudelholz wurde wie immer an den Grenzen ins Visier genommen. Danach waren es noch 16km Huegel bis Husi, wo ich mir nach drei Tagen Camping mal wieder ein gutes Hotel gegoennt habe, mit Fernseher und Klimaanlage, das ist praktisch, denn ich musste dringend meine Klamotten waschen und mit einer Klimaanlage trocknen die dann auch im Zimmer. Den nachmittag habe ich dann mit ein wenig Fernsehen, Einkaufen und im Intrenetcafe verbracht. Den Unterschied zu Moldawien merkte man in Rumaenien sofort, alle fahren neue Autos, die Strassen und Haeuser sind gepflegter und auch die “Innenstadt” von Husi bot alles.

Heute bin ich dann nach dem im Preis inbegriffenen Fruehstueck noch vor 8:00 Uhr losgefahren und konnte nach einem Anstieg am Stueck die ersten 50km wieder richtig Gas geben. In Vaslui, einer etwas groesseren Stadt gab es dann einen richtig riesigen Supermarkt, so in etwa wie REAl, es war unglaublich, das erste mal seit China gab es mal wieder alles, man merkt dann erst, wie gut es uns geht, das wir alles kaufen koenne. Danach ging es wider Erwarten flach weiter, nur zwei laengere Anstiege waren im Weg nach Bacau, sodass ich schon um 15:00 Uhr in Bacau, einer Stadt mit ca., 200.000 Einwohnern. Hier bin ich zum Campingpaltz geradelt, der auf meiner in Husi erstandenen Karte eingezeichnet ist. Dort kann man aber keine Zelte aufschlagen, sondern es gibt kleine einfach Haeuschen fuer 7 Euro, auch gut. Jetzt muss ich mal sehen, ob ich morgen einen Ruhetag einlege. ann geht es weiter nach Transsylvanien, ich hoffe, ich kann ungesehen von Graf Dracula passieren.

13. Juli 2009

Europa

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 13:04

Uff,

das hatte ich mir mal wieder zu einfach vorgestellt. Als ich meinen letzten Blogeintrag geschrieben habe, dachte ich ja, die Faehre wuerde noch am gleichen abend fahren, aber das war zu viel europaeisches Denken und der Glaube an korrekte Informationen.

Als wir naemlcih zum Hafen radelten, sahen wir die MS Greifswald gerade anlegen, da schwante mit schon, dass die das Schiff niemals in ein paar Stunden ent- und beladen keonnen. Aber wir waren guter Hoffnung, haben noch ein wenig gewartet und wollten dann wie sie im Buero gesagt haben, gegen 18:00 Uhr in den Hafen, um aufs Schiff zu gelangen. Doch die Hafenpolizei sagte, nein, in zwei Stunden. Also wieder warten und um 20:00 Uhr nochmal zurueck, aber da hiess es dann, nein, wir sollten zum Buero von Instra, dem Agenten der ukrainischen Reederei. Dort warteten schon andere mit Koffern, unter anderem auch fuenf aeltere Schweden mit grauen Baerten, sehr lustige Zeitgenossen, wie wir noch herausfinden sollten. Wie es schien, gaben sie im Buero jedem der fragte andere Informationen, erst hiess es, das Schiff fahre noch heute nacht, dann morgen frueh, dann morgen abend, ein heilloses Durcheinander. Also haben wir erstmal auf dem Gaskocher von Lilly und Erik Nudeln gekocht, sehr zur Erheiterung der anderen Passagiere und sogar die bettelnden Strassenkinder haben uns nicht nach Geld gefragt, weil sie dachten, wir sind so arm, wenn wir auf dem Gehweg kochen muessen. Gegen 0:00 Uhr war schliesslich klar, das heute nichts passieren wuerde, also liess man uns freundlicherweise im Buero vor dem Ticketschalter auf dem Boden schlafen, also haben wir unsere Matten ausgepackt und versucht, in dem total Mueckenverseuchten und heissen Raum ein paar Stunden zu schlafen, was leidlich gelang. Sehr lustig, zwei Faehren und zweimal musste ich so komisch uebernachten, das scheint wohl ueblich zu sein. Die fuenf Schweden hingegen logierten im sehr noblen einzigen Hotel in der Stadt fuer 30 Euro pro Person.

Am naechsten morgen waren wir schon guter Dinge, denn um 9:00 Uhr fuhr ein Bus, der die ersten Passagiere in einem Bus zur Faehre gebracht wurden. Wir folgten dem Bus, der in den Hafen fuhr, wurden dort aber von der letztem Mal noch freunlichen Polizei (Hafenpolizei, nicht die freundliche und korrekte normale Polizei) aufgehalten, wir koennten nicht mit den Raedern in den Hafen, wir braeuchten Dokumente. Ich dachte erst, das sei ein Witz, aber sie sagten, sie braeuchten ein Dokument von Instra (dem Ticketverkaeufer), dass wir mit Raedern kommen und auch Dokumente fuer die Raeder. Dabei feixten sie, die hatten einfach nur Langeweile oder wollten uns so lange aufhalten, bis wir genervt sind und Geld bezahlen. Also sind Erik und ich zum Faehrbuero und haben denen die Lage erklaert, die sagten, das sei quatsch, man braeuchte fuer Raeder gar nichts und si haben sogar bei der Polizei dort angerufen. Also wir wieder hin, aber man wollte uns nicht durchlassen. Ich bin also wieder zurueck und habe sie gebeten, einfach eine Liste mit unseren Namen zu machen und daneben zu schreiben, dass wir Raeder haben. Waehrenddessen kamen Erik und Lilly zurueck, Lilly hatte am Eingang einfach einen vorbeikommenden Zoellner gefragt, ob die Raeder in Problem seien, der sagte nein, es war also klar, dass die Polizisten einfach quatsch erzaehlen aus den zwei oben genannten Gruenden. Draufhin hat Lilly wohl die Polizisten wuest beschimpft (zu Recht) und Erik hat sie besser weggebracht. Auch im Faehrbuero war man langsam genervt und hat dann schliesslich mit Stempel und allem auf der Passagierliste unsere Raeder vermerkt. Dann fuhr auch schon der naechste Bus zur Faehre (mittlerweile war es 14:00 Uhr), der aber einen anderen Eingang nahm, als vorher, Lilly war im Bus und wir mussten den Eingang erst finden. Lilly hatte Eriks Pass, ich hatte die Tickets, super. Lilly (so ezaehlte sie) wollte man deshalb nicht in den Hafen lassen, aber sie hat sich einfach geweigert. auszusteigen, so dass man sie durchliess und auch bei uns stellten sich die anderen Polizisten wieder an, es hiess wieder “Problem veloziped” und der eine Polizist hat mir total haemisch ins Gesicht gelacht, sodass ich abgestiegen bin und ganz dicht zu ihm hin (er war einen Kopf kleiner als ich) und ihn von oben Kopf an Kopf angeschrien habe, was so lustig sei, ich war echt auf hundertachtzig, solche Volliditen, in Georgien ist fast alles mit deutscher Entwicklungshilfe bezahlt und dann kommen solche Deppen und behandeln einen so, das ist echt unfassbar. Erik hat mich dann beruhigt und der Polizist ist verunsichert in seinem Buero verschwunden. Schliesslich durften wir dann passieren und sind dann ohne Probleme auf das Schff gelangt. Die normale Polizei war wie immer korrekt und freundlich. Echt schade, Georgien war so super, die Leute freundlich und dann hat man so ein Erlebnis, wenn man das Land verlaesst.

Die Ueberraschung dann auf der Faehre, die mit zwei Cargodecks riesig war. Stichwort: Kreuzfahrtschiff. E gab einen Aufzug, der einen direkt zur Hoterezeption (!) brachte, die echt aussah wie in einem guten Hotel. Wir bekamen dort unseren Schluessel fuer ein Vierbettzimmer, alles auber mit zwei Betten uebereinander. Unsere Kabine teilten wir mit Murat, einem Abchasier (der zweite umkaempfte Teil Georgiens), der im letzten Krieg sein Bein verloren hatte und nun in Ukraine eine neue Prothese kaufen will. Als wir erzaehlten, dass wir mit Raedern sind, fragte er gleich. ob wir Werkzeug haetten und konnte dann mit Eriks Toolbox die Feder seiner Prothese nachstellen, irgendwie surreal. Er war eigentlich sehr nett, leider trank er wie alle anderen an Bord zuviel (dazu gleich mehr). Als wir an Bord kamen gab es gleich essen (gegrilter Fisch mit Reis, davor eine Suppe) wer haette das gedacht, es war echt lecker und solte auch so bleiben. Sofort nachdem das Essen vorbei war, oeffnete die Bar und von dort an, haben die meisten Trucker (90% der Passagiere) eigentlich nur noch Vodka getrunken, dazu ununterbrochen geraucht, bestimmt jeder 5 Schachteln, wenn nicht mehr pro Tag. Mir ist absolut schleierhaft, wie man so aelter als 40 werden kann. Wir hingegen haben zwei relxte Ruhetage gehabt, nach dem das Schiff gegen 0:00 Uhr endlich ablegte, drei Mahlzeite am Tag, Mittagschlaf, lesen und an Deck Delfine beobchten, die manchmal dem Schiff folgten und dabei immer aus dem Wasser sprangen. Die Delfine im Schwarzen Meer sind aber kleiner als die Delfine, die man aus anderen Gewaessrn kennt.

Die anderen Passagiere waren teilweise echt komisch, mit uns am Tisch waren zwei schmierig aussehende Weissrussen, die immer vollstaendig betruken waren, die einen neuen BMW von Georgien nach Weissrussalnd ueberfuehren. Wieso um alles in der Welt ueberfuehrt man einen BMW von Georgien nach Weissrussland. Auch ein Pakistani und ein Azeri, die wegen irgendwelchem “Business” nach Kiew reisen, waren irgendwie komisch. Besonders lustig war aber ein aelterer Russe, der schon die 30 Stunden warten in Poti dauertorkelte und der immer voellig orientierungslos durchs Schiff wankte.

Und dann gegen 18:30 Uhr durften wir das Boot verlassen, ein historischer Moment, nach 6 Monaten europaeischer Boden, wir sahen uns schon um 21:00 Uhr in Odessa, hatten aber die Rechnung ohne die ukrainische Polizei gemacht. Denn eine Soldatin in voller Uniform, allerdings mit hochhackigen Schuhen (ich habe mich nicht getraut ein Foto davon zu machen, aber es sah echt lustig aus), bedeutet uns, den fuenf baertigen Schweden und einigen anderen per Fuss reisenden Passagieren, wir muessen hier warten und es kaeme ein Bus. Und aus Neugier (sie musste nicht die Paesse kontrollieren wie uns zwei Ukrainer sagten) wollte sie die Paesse sehen. Die Schweden mussten ihr dann mehrfach erklaeren, das sie aus Svezia sind und nicht aus Svizzaria (Schweiz). Das Schaerfste aber bei mir, sie hat ernsthaft gefragt, ob ich aus der DDR oder BRD komme, einige News sind wohl noch nicht zum ukrainischen Militaer durchgedrungen, ich habe kurz ueberlegt, ob ich sage DDR, damit ich nicht als kapitalistischer Spion verhaftet werde, habe dann aber versucht zu erklaeren, dass Deutschland jetzt wiedervereinigt sei, musste aber mangels Verstaendnis aufgeben. Der Bus, der in 15 Minuten kommen sollte, kam dann nach anderthalb Stunden und es passierte, was ich erwartet hatte. Der Bus, dem wir mit den Raedern folgen sollten, fuhr einmal 250m ueber den Parkplatzauf dem wir warteten zu einem Gebauede, dass wir die ganze Zeit sahen und das wir zu Fuss in 2 Minuten erreicht haetten. Unglaublich, dafuer so lange auf einen Bus zu warten. Dort durften wir mit den Raedern aber vor und haben dann ohne unser Gepaeck durch die Roentgenmachine schieben zu muessen unserern Einreisestempel bekommen und waren um 21:00 Uhr, genau als es dunkel wurde, offiziell in der Ukraine. Ich war froh, nicht alleine zu sein, als wir im Dunkeln die 25km nach Odessa fuhren, dank GPS und geraden Strassen haben wir aber gut in die Stadt gefunden. Das Hostel, in dass wir eigentlch wollten, war geschlossen, jetzt wohnen wir echt super im Hostel im Bahnhof, sehr guenstig, sehr ruhig, sehr sauber und mit freundlichem Personal. Wie ueberhaupt alle Ukrainer, die wir bisher getroffen haben sehr freundlich sind. Da es schon 0:00 Uhr war, sind wir schliesslich zu McDonalds gegangen, da es das einzige war, wo wir noch ohne grosses Suchen etwas zu essen bekommen haben.

Heute morgen waren wir dann schon Odessa erkunden, die zwei schoenen Kirchen und die beruehmte Potemkin-Treppe, die leider mittlerweile aber keinen schoenen Blick mehr bietet, zum Meer hin verbauen ein Einkaufszenrum und ein Hotel den Blick. Hier ist es ziemlich feuchtheiss und morgen werden wir frueh Richtung Transnistrien radeln, dass wir auf dem Weg nach Moldawien durchqueren muessen. Dort werdn wir nicht direkt nach Chisinau fahren, sondern erst noch zu einem beruehmten Hoehlenkloster. Und am Samstag werde ich dann wieder in der EU sein, wenn ich die Greze zu Rumaenien ueberschreite.

Leider hat es mit den Fotos wieder nicht geklappt, ich bleiber aber dran.

9. Juli 2009

Eine Bootsfahrt die ist lsutig…

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 10:58

Liebe Blogleser,

schoene Gruesse aus der verschlafenen Hafenstadt Poti, wo ich gleich um 18:00 Uhr das Schiff nach Odessa besteigen werde und am Samstag nach mehr als sechs Monaten wieder europaeischen Boden betrete. Aber dazu gleich mehr.

Am Dienstag in Batumi habe ich einen entspannten Tag verbracht, ich habe erst mal wieder WD-40 zum Radputzen gekauft, war dann im Kaffee, wo ploetzlich der Mexikaner auftauchte, der schon in Tiflis im selbe Hotel war. Er hat sich zu mir gesetzt und anschliessend waren wir im Schwarzen Meer baden, das Wasser war ziemlich warm, wie schon der Bergbach. Vorher habe ich noch im Kaffee gefragt, ob jemand englisch spricht, eine aeltere Frau meldete sich und sie habe ich gebeten, fuer mich beid er Faehre anzurufen ud sie hat herausgefunde, dass sie am 9. Juli (also heute) faehrt. Somit war ich entspannt, ich musste gestern nur nach Poti radeln. Dienstag nachmittag habe ich dann noch Tour de France geschaut und abends waren der Mexikaner und ich dann essen und anschliessend die Wasserspiele am grossen Springbrunnen anschauen, sehr schoen.

Gestern dann der ziemlich ereignislose fast flache Ritt entlang der Kueste durch viele Badeorte, alerings mit ziemlich vielen Bauruinen von nicht fertiggebauten Haeusern und Hotels. Ausserdem fehlt hier halt saemtliche Planung, sodass jeder baut wo er will. Und in Poti dann die Ueberraschung. Ich war auf der Suche nach dem Faehrbuero als mir ploetzlich ein Paerchen auf Raedern entgegenkam. Erik, ein in Spanien lebender Schmied und Lilly, seine spanische Freundin, die ebenfalls die Faehre nach Odessa nehmen wollten. Zusammen haben wir dann eine Fahrkarte gekauft und anschliessend ein guenstiges Hotel ausserhalb Potis gefunden, wor wir den restlichen Tag mit Schaschlik essen, schlafen und lesen verbracht haben. Der Strand war ziemlich dreckig, sodass wir den nicht ausgenutzt haben. Heute morgen sind wir bis 12:00 Uhr im Hotel geblieben, jetzt verbringen wir den nachmittag in Poti und um 18:00 Uhr besteigen wir dann die Faehre, die gegen 22:00 Uhr ablegen soll. Und wenn alles gut geht, sind wirmstag abend in Odessa und von dort gibt es keine Hindernisse ausser Bergen, keine Visa, Ozeane oder aehnliches, ich brauche “nur” noch 3500km nach Hamburg zu radeln, ein super Gefuel.

Auf der Faehre wird mir nicht langweilig werden, ich muss mein Rad putzen, die Duese meines Kochers reinigen und ich habe noch 2 Buecher aus Tiflis. Und es gibt an Bord sogar drei Mahlzeite am Tag, die im Preis inbegriffen sind, das nenne ich Luxus. Ich habe nur nichts Passendes anzuzuehen fuer das Captains’s Dinner, hahahahaha. Ist uebrigens ein deustches Schiff, die MS Griefswald unter ukrainischer Flagge. Und dann melde ich mch am Sonntag oder Montag wieder aus Odessa

6. Juli 2009

Georgische Gastfreundlichkeit

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 12:08

Liebe Blogleser,

schoene Gruesse aus Batumi an der Scharzmeerkueste, wo ich gerade nach weiterem harten Bergkampf angekommen bin. Gestern morgen aus Akkalatsikhe war die ersten 25km noch alles bestens, es ging leicht bergauf am Fluss entlang, doch schon bald sollte ich feststellen, dass ich mich um Akkalatsikhe in einem der wenigen Asphaltreservate Georgiens befand, wo der Strassenbelag noch munter ueberlebt hat. Auf dem Anstieg zum 2050m hohen Pass hatte er es leider nicht, also hiess es erst bergauf ueber Schotter und grozze Steine das Rad hochwuchten und anschliessen wieder die Ruettelei bergab. Es war zum Glueck nicht so heiss und an einer Quelle wo ich rastete, teilte eine Familie Brot und kaese mit mir, so ging ich gestaerkt in den zweiten Teil des Anstieges. Die Landschaft dort war aehnlich wie in den Alpen, allerdings mit hoeherer Baumgrenze aber auch mit grasenden Kuehen, die mich ziemlich fassungslos anstarrten, einige hoerten sogar kurz auf zu kauen und das will schon was heissen. Aber oben am Pass angekommen, hatte ich die Gewissheit, dass es jezt auch 2050m bergab geht, bis auf Meereshoehe in Batumi. Mir war klar, dass ich dort nicht am gleichen Tag ankommen wuerde, also habe ich in Khulo, dem ersten groesseren Ort Wasser zum Trinken und Kochen gekauft und wollte dann nach einem Campingplatz Asschau halten, als ploetzlich jemand mit einer Vespa hielt und fragte, ob ich deutsch spreche, was ich natuerlich bejahte. Olandir, ehemaliger Europameister im Ringen (griechisch-roemisch, 66kg) hat fuenf Jahre lang in der deutschen Bundesliga gerungen und kann daher sehr gut deutsch und er lud mich gleich ein, bei ihm und seiner Familie (seine Frau Nona und drei Toechter) zu uebernachten. Das habe ich natuerlich nicht ausgeschlagen. Mit ihm, einem Freund mitsamt zwei Soehnen und Lord, dem Jagdhundwelpen, sind wir dann zum Gebirgsbach runtergefahren und haben mit einem Wurfnetz Flussforellen gefangen und gebadet. Das Wasser war weniger kalt, als ich befuechtet hatte, ich habe zum ersten Mal uebrhaupt die seit Bangkok mitgebrachte Badehose benutzt. Endlich. Abends hat Nona dann die Forellen lecker gebraten, dazu gab es Bratkartofeln und Salat, herrlich. Ein super nachmittag und abend.

Heute morgen wurde ich dann mit gefuelltem Kartoffelbrot versorgt, dazu Kaffee, bevor ich mich in die Abfahrt nach Batumi gestuerzt habe. Nach ca. 40km fing es dann aber leicht zu regnen an und auch hier in batumi ist es grau und es regnet leicht. Die 80km vergingen wie im Fluge, immer leicht bergab an Fluss entlang durch das enge Tal. Und hier in Batumi wachsen jetzt Palmen, was fuer ein Kontrast, gesern noch rauhes hochalpines Klima, heute subtropisch. Und ich habe ein super Hotel gefunden, sogar mit Fernseher und Eurosport, da werde ich heute mal eine Etappe der Tour de France auf russisch (es ist Eurosport Russland) anschauen, aber ich weiss ja worum es geht. Die haben es gut, die fahren ohne Gepaeck auf guten Strassen mit Windschatten und wenn die ins Ziel kommen ist alles organisiert. Unsereins hingegegen……

4. Juli 2009

Kaelte und schlechte Strasse

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 13:41

Liebe Blogleser,

seit meinem letzten Blogeintrag ist mal wieder viel passiert. Am Mittwoch in Tiflis habe ich es ganz entspannt angehen lassen, habe lecker Muesli gefruehstueckt, ein wenig im Internet gesurft und war dann in den Schwefelbaedern, sehr fein. Man duschte erst im Schwefelwasser, dann habe ich zwei Durchgaenge Sauna gemacht, bei dem heissen Wetter draussen schwitzt man noch mehr und dann habe ich die Spezialitaet des Hauses ueber mich ergehen lassen. Man legt sich auf eine Liege und wird mit einem riesigen Schwamm und jede Menge Seife 10 Minuten ordentlich eingeseift. Ich glaube der Typ hat einen halben Zentimeter Haut abgeschrubbt, danach fuehlte ich mich echt sauber. Ein sehr erholsamer Nachmittag. Abends habe ich dann im Innenhof des Hotels Brot und Kaese gegessen und mich mit einem Schweizer Radler unterhalten, der in die andere Richtung faehrt und verzweifelt ist, wil er kein Iran-Visum bekommt.

Am Donnerstag dann bin ich frueh losgefahren und habe den Weg aus Tiflis heraus gut gefunden, eine Strasse, die sich in Serpentinen aus dem Tal schlaengelte und schoene Blicke auf Tiflis freigab, allerdings war es bewoelkt und dunstig, was den Blick ein wenig truebte. Es ging zunaechst auf super Strasse von 400m (Tiflis) auf 1500m und dann immer rauf und runter, bis nach 60km Manglisi erreicht war. Dort kaute ich ein Brot und die Verkaeuferin konnte deutsch, sie ist Deutschlehrerin und ist fuer ein paar Tage aus Tiflis gekommen, ich bekam noch Kaese und Kaffee, sehr fein. Weniger fein war danach allerdings die Strasse, die ging naemlich in eine ausgewaschene Schotterstarsse ueber und zwischendrin immer Strassenbauarbeiten, was bedeutete, dass dann das Strassenbett aus grossen Steinen bestand, auf denen dann asphaltiert werden sollte. Dazu noch ein bisschen Schlamm.super, selbst wenn es mal bergab ging (selten), musste ich mit maximal 15km/h schleichen. Zu allem Ueberfluss zogen auch dunkle Gewitterwolken auf, sodass mir klar war, dass mit dem zelten nichts wird. Denn die Landschaft war quasi Zentralasien reloaded, hochalpines Grsland, wunderschoen, aber ohen jeden Schutz. Die Orte waren alle halb verlassen in dieser gottverlassenen Gegend, an ein Hotel oder Aehnliches gar nicht zu denken. Also habe ich rumgefragt und ein Mann nahm mich einfach mit, er hatte neben seinem Huas noch ein zweites, ein riesen Raum mit vielen betten drin, wahrscheinlich eine Art Bauarbeiterunterkunft. Aber nach 9 Stunden Fahrt war ich heilfroh, dass ich etwas zum Schlafen gefunden hatte,kurz nach meiner Ankunft ging auch schon das Gewitter los. Ich habe nur noch mein restliches halbes Brot gegessen und bin noch vor 21:00 Uhr schlafen gegangen.

Gestern morgen dann truebes graues Nieselwetter und Kaelte, immerhin war ich schon auf 1600m. Aber es galt erstmal einen Pass auf 2160m zu erklimmen, alles auf matschiger Strasse, meine Schutzbleche setzten sich zu, was mich zusaetlich bremste, super. Ich wusste, dass es 56km ungeteerte Strasse sind bis zum naechsten ort und dem Beginn der geterten Strasse, ich wusste aber nicht, dass es nach dem Pass nicht runterging, sondern auf Matsch und Steinen immer bergauf und bergab zwischen 1900 und 2100 Metern. Aber die Landschaft war wunderschoen, Seen, Berge und schoene Wolkenspiele. Das Wetter wurde auch besser und nach 5 Stunden hatte ich endlich Ninotsminda erreicht, wo ich es mir in einem Restaurant erstmal bei Salat und Karpfen habe gutgehen lassen, ich hatte ja gestern und morgens nichts vernuenftiges gegessen. Die naechsten 40km ging es immer bergab an einem Fluss durch einen schoenen Canyon, bis die gut erhaltene Khertvisi-Fetsung erreicht war. Von dort ging es stetig wieder bergauf bis zur Felsenstadt von Vardzia, ein Kloster, das in den Stein gehauen ist. Da es zu spaet zum Besichtigen war, habe ich am Fluss mein Zelt aufgeschlagen und den nachmittag mit Kaffee trinken und lesen verbracht, bis ich mir auf meinem Kocher Abendessen gekocht habe.

Nachts hat es leider geregnet, abends zogen schon dunkle Wolken auf, die aber dann wieder wegzogen, aber nachts hat es mich dann doch erwicht. Aber morgens war es wieder sonnig, so dass ich mein Zelt in der Sonne vor dem zusammenpacken trocknen konnte. Heute morgen habe ich mir dann gleich als erstes die Hoehlenstadt angeschaut, ein labyrinth von Raeumen, einrr Kirche und sogar ein paar Moenche leben dort noch, das alles in einem Canyon, ein schoenes Ensemble.Anschliessend bin ich dann heute nur 60km nach Akkalatsikhe geradelt, wo es dann als ich reingefahren bin wieder geregnet hat. heir habe ich jetzt einen halben Ruhetag, ich habe ein gutes und guenstiges Hotel gefunden, was will ich mehr. Morgen werde ich meinen letzten Bergpas ueber 2000 Meter bezwingen, in Rumaenien ist es nicht so hoch und dann werde ich wieder zelten und am Montag habe ich dann in Batumi das Schwarze Meer erreicht. Und von dort sind es nur noch 80km bis Poti, wo am 9. oder 11. Juli die Faehre nach Odessa faehrt. Bis dahin werde ich ein wenig das Strandleben geniessen, Batumi soll die Partyhochburg Georgiens ein, na mal sehen. Dann hoffe ich auch wieder Fotos hochladen zu koennen.

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