Georgische Gastfreundlichkeit
Liebe Blogleser,
schoene Gruesse aus Batumi an der Scharzmeerkueste, wo ich gerade nach weiterem harten Bergkampf angekommen bin. Gestern morgen aus Akkalatsikhe war die ersten 25km noch alles bestens, es ging leicht bergauf am Fluss entlang, doch schon bald sollte ich feststellen, dass ich mich um Akkalatsikhe in einem der wenigen Asphaltreservate Georgiens befand, wo der Strassenbelag noch munter ueberlebt hat. Auf dem Anstieg zum 2050m hohen Pass hatte er es leider nicht, also hiess es erst bergauf ueber Schotter und grozze Steine das Rad hochwuchten und anschliessen wieder die Ruettelei bergab. Es war zum Glueck nicht so heiss und an einer Quelle wo ich rastete, teilte eine Familie Brot und kaese mit mir, so ging ich gestaerkt in den zweiten Teil des Anstieges. Die Landschaft dort war aehnlich wie in den Alpen, allerdings mit hoeherer Baumgrenze aber auch mit grasenden Kuehen, die mich ziemlich fassungslos anstarrten, einige hoerten sogar kurz auf zu kauen und das will schon was heissen. Aber oben am Pass angekommen, hatte ich die Gewissheit, dass es jezt auch 2050m bergab geht, bis auf Meereshoehe in Batumi. Mir war klar, dass ich dort nicht am gleichen Tag ankommen wuerde, also habe ich in Khulo, dem ersten groesseren Ort Wasser zum Trinken und Kochen gekauft und wollte dann nach einem Campingplatz Asschau halten, als ploetzlich jemand mit einer Vespa hielt und fragte, ob ich deutsch spreche, was ich natuerlich bejahte. Olandir, ehemaliger Europameister im Ringen (griechisch-roemisch, 66kg) hat fuenf Jahre lang in der deutschen Bundesliga gerungen und kann daher sehr gut deutsch und er lud mich gleich ein, bei ihm und seiner Familie (seine Frau Nona und drei Toechter) zu uebernachten. Das habe ich natuerlich nicht ausgeschlagen. Mit ihm, einem Freund mitsamt zwei Soehnen und Lord, dem Jagdhundwelpen, sind wir dann zum Gebirgsbach runtergefahren und haben mit einem Wurfnetz Flussforellen gefangen und gebadet. Das Wasser war weniger kalt, als ich befuechtet hatte, ich habe zum ersten Mal uebrhaupt die seit Bangkok mitgebrachte Badehose benutzt. Endlich. Abends hat Nona dann die Forellen lecker gebraten, dazu gab es Bratkartofeln und Salat, herrlich. Ein super nachmittag und abend.
Heute morgen wurde ich dann mit gefuelltem Kartoffelbrot versorgt, dazu Kaffee, bevor ich mich in die Abfahrt nach Batumi gestuerzt habe. Nach ca. 40km fing es dann aber leicht zu regnen an und auch hier in batumi ist es grau und es regnet leicht. Die 80km vergingen wie im Fluge, immer leicht bergab an Fluss entlang durch das enge Tal. Und hier in Batumi wachsen jetzt Palmen, was fuer ein Kontrast, gesern noch rauhes hochalpines Klima, heute subtropisch. Und ich habe ein super Hotel gefunden, sogar mit Fernseher und Eurosport, da werde ich heute mal eine Etappe der Tour de France auf russisch (es ist Eurosport Russland) anschauen, aber ich weiss ja worum es geht. Die haben es gut, die fahren ohne Gepaeck auf guten Strassen mit Windschatten und wenn die ins Ziel kommen ist alles organisiert. Unsereins hingegegen……