Dreimal Ukraine
Unfassbar, in den letzten drei Tagen bin ich nun dreimal in die Ukraine eingereist, das haette ich mir auch nicht traeumen lassen. Wie das geht gleich spaeter mehr.
Am Montag nachmittag nach meinem letzten Blogeintrag habe ich nachmittags noch mein Rad geputzt, das war neotig nach all dem Schlamm in Georgien und auf der Faehre, wo ich das eigentlich erledigen wollte, ging es nicht, weil die Cargodecks waehrend der Fahrt verschlossen waren. Nachmittags war ich dann nch auf dem Markt, habe Kaffee getrunken und abends haben Lilliy, Erik und ich im Hotelzimmer lecker Brot, Kaese und Thunfisch gegessen.
Am naechsten morgen sind wir dann frueh Richtung Grenze geradelt, Odessa war nicht so gross wie ich erwartet hatte, aber wir mussten ein Stueck Autoba fahren, dass war unschoen. Da wir starken Gegenwind hatten, kamen wir nur langsam voran, die Landschaft war platt und langweilig, da war es schoen, Gesellschaft zu haben. Im letzten Ort vor der Grenze haben wir unser letztes ukrianischs Geld in ein Mittagssen investiert und sind dann los zur Grenze. Nun muss man sagen, dass dies nicht die ukrainisch-moldawische Grenze war, das heisst offiziell schon, aber inoffiziell die ukrainisch-transdniestrische Grenze. Denn Transdniestr, der Teil Moldawiens oestlich des Dniestr erklaert sich als unabhaengiger Staat, der von Russland unterstuetzt wird, das aber kein Land der Welt anerkennt. Im LOnely Planet und im Internet hatte ich mich informiert, man koenne dort durchfahren. Soweit, so gut, ohne Probleme haben wir unserern ukrainishcne Ausreisestempel bekommen udn sind dann uber die Bruecke zum rtransdniestrisches Grenzposten geradelt. Dort empfing uns ein feister Soldat, der uns die Paesse abnahm und mit ihnen in seinem Buero verschwand. Nach einer Weile rief er Erik zu sich, der nach einer Weile mich bat, die Landkarte rauszuholen. Der Soldat wollte wissen, wo wir hinwollen. Wir sagten, nach Tirsopol und dann nach Chisinau. “Njet, Problem, here Separatist, njet stamp Moldawien.” Er meinte, dass wir von Trandniestrien noicht nah MNoldawien reisen koennten, wir waren erstmal perplex. Dann fragten wir, ob wir nach Tirsopol koennten, denn ich bin mir sichr, dass man von dort nach Moldawien kommt. nein. dazu braeuchten wir eine Adrese, ein Hotel aus dem Reisefuehrer reiche nicht. Iregndwie hatten wir aber das Gefuehl (weil er nach seinen njet immer so erwqartngsvoll blickte), dass er einfach nur Geld wollte. Da wir aber alle drei definitiv keine Schmiergelder zahlen wollten, haben wir also notgedrungen wieder umdrehen muessen, um zu einem Grenzuegergang direkt nach Moldawien weiter suedlich zu radeln. Unsere Soreg war nun, dass wir Probleme bei der Wiederienreise in der Ukraine haben wuerden, wo wir ja gerade unseren Ausreisestempel erhalten hatten. Dort aber die Ueberraschung, wir sahen jemanden in einem EU T-Shirt, der uns dann auch ansprach. Er entpuppte sich als Italiener, der fuer die EUBAM (European Union Border Assistance Mission) diese Grenze beobachtet. Er war froh, mal wieder italienisch sprechen zu koennen, genau wie wir. Er klaerte uns dann auf, dass der tarnsdniestrisch Polizist einfach wartete, dass wir fragen, wieviel es kostet, ueber die Grenze zu kommenj, denn ohne Bestechung laeuft dort al Auslaender nichts. Also musste Transdniestrien ohne uns auskommen. Eigentlioch ganz gut, denn auser ein bisschen Industrie leben die Leute dort von Schmuggel un sonstigen illegalen Aktivitaeten. Also sind wir ntlang der Grenze auf einer teilweise schlechten Strasse Richtung naechstem renzuebergang geradelt, zu dem wir es aber am selben Tage nicht mehr schaffen wuerden. nach 30km haben wir windgeschuetzt und ungesehen unsere Zelte aufgeschlagen. Das war eigentlich super, aber die Naehe zum Fluss machte diesen Campigplatz zu einer waren Mueckenhoelle und sogar ich, der eingentlich nei von Muecken behelligt wird (das sollte sich die naechsten Tage als Sgen erweisen), hatte zwei Stiche auf den Haenden, als ich beim Kochen nicht aufgepasst habe. Ansonsten haben wir ums vollstaendig verheullt. Sofort nach dem Essen sind wir deshalb in die Zelte, draussen sitzen war unmoeglich.
Am nachsten morgen dann frueh weiter, nach 30km hatten wir die Hauptstrasse Richtung Grenze erreicht. Woe Mario angekuendigt hatte, gab es hier aber ein Kuriosum. Da der westlichtse Teil der Ukraine durch einen grossen See durchschnitten wird, haben die Ukrainer einen Teil Moldawiens gemietet, damit die Ukrainer nicht so weite Wege haben. Da sindsie dort cleverer als in Zentralasien, wo sieses Probelm haeufig existiert. Dies bedeutete zwei Checkpoints, am ersten bekamen wir einen Zettel, dass wir mit drei Veloziped unterwegs sind, den wir am zweiten Checkpoint wieder abgegebn mussten. Wir waren also 10km in Moldawien, dann wieder in der Ukraine. Etwas verwirrt haben wir dann anch der Abzweigung zur wirklichen Grenze gesucht, die Kilometerangeben der Grenzer erwiesen sich als zu wenig, am ersten Checkpoint hiess es, in 10km rechts an einer Tankstelle, in Wirklichkeit waren es dann aber 20km. An der Grenze auf der ukrainischen Seite wieder keine Probleme, auf der moldawischen Seite hat die Grenzerin aber erstmal gefragt, warum wir gestern versucht haben, dort einzureisen aber wieder zurueck in die Ukraine sind, das konnte sie ja an den Stempeln sehen. Wir haben ihr dann erklaert, dass die separatistischen Deppen (das haben wir natuerlich nicht gesagt) Geld wollten und wir nichts bezahlen wollten. Dann hat sie noch gefragt, wo wir hinwollen, was wir ordnungsgemaess beantwortet haben, dann bekamen wir Stempel und durften weiterfahren. Wir hatten vorher beschlossen, wegen des Umwegs nicht nach Chisinau (die Hauptstadt) zu radeln, da es dort nichts Besonderes zu sehen gibt, sondern durch die Weinlandschaft. An der Grenze haben wir aber endlich was gegessen und getrunken, wir hatten ja den Tag zuvor kein ukrainisches Geld mehr, dabei hat sich der Hund der Gaststaete unter unserem Tisch in Erwartung von Haeppchen zusammengerollt. Nach der Grenze ging es auf erstaunlich guter Strasse immer entlang am riesigen Weinplantagen, Sonnenblumenfeldern und abgeernteten Weizenfeldern, Wasser konnten wir aus Brunnen am Strassenrand holen, so richtig altmodisch mit Eimer und Kurbel. Als wir dann an einer Tankstelle mit Shop etwas zu essen fuer den abend kaufen wollten, trafen wir noch eine Gruppe polnischer Motorradfahrer, die Richtung Krim unterwegs waren. Ca. 1km von der Tankstelle haben wir dann einen windgeschuetzten Campingplatz gefunden und die Zelte aufgabaut und gekocht. Und waehrend ich keinerlei Muecken bemerkte, wurden die beiden echt gepiesackt, Erik wurde sogar von komischen gelben Fliegen gestochen, die unschoene Quaddeln hinterliessen. Ich hatte sozusagen zwei lebende Moskitoabweiser dabei. Nachts hat es dann ganz kurios fuer 5 Minuten geregnet, abends war der Himmel wolkenfrei und danach auch wieder. Echt seltsam.
Am Donnerstag sind wir dann frueh ohne richtiges Fruehstueck aufgebrochn und weiter durch die Felder in die naechste “Stadt” geradelt, wo wir bei einem Lebensmittelladen Brot und Kaese gekauft haben und es dann dort unter Weinreben gegessen haben. Dazu brachte uns der Ladenbesitzer noch Kaffee umsonst, sehr nett. Dann ging es weiter, mittlerweile war es ziemlich heiss und es wurde sehr huegelig, sodass Lilly mit ihrem Rad und Gepaeck, das so schwer ist wie sie selbst, ziemlich zu kaempfen hatte. Es ging immer wieder 150m rauf und dann wieder runter, wir haben staendig angehalten, um zu trinken und ein wenig Schatten zu geniessen. Als wir dann gegen 17:30 Uhr in Cimislia ankamen, wo wir Proviant zum campen kaufen wollten, waren wir alle erschoepft und haben dann wieder kurz ausserhalb der Stadt einen Campingpaltz in einem Wald gefunden. Und als wir gerade die Zelte aufgebaut hatten, entlud sich auch schon das nachmittags aufgebaute Gewitter, sodass wir bis zum Kochen noch 20 Minuten in den Zelten ausharren mussten, der starke Regen bot aber eine hervorragende Duschmoeglichkeit. Nach dem Kochen wurde es dann auch schon dunkel. Abends in meinem Zelt hatte ich dann beschlossen, am naechsten Tag alleine weiterzufahren, denn ich habe ja nur noch anderthalb Monate und ich meochte mir in Rumaenien noch einiges anschauen, bevor ich mich am 7. August mit Jackie D. treffe. Ausserdem will ich mich die letzten 2500km noch mal richtig anstrengen, ich bin gut in Form, dass muss man nutzen. Erik nund Lilly, die von Spanien ueber Italien, den Balkan, Griechenland und Tuerkei nach Georgien gekommen sind, wo wir uns dann ja getroffen haben, haben halt eine andere Art zu reisen. Sie fahren pro Tag immer ca. 70-80km und machen viele Pausen. Ich hingegen fahren meistens ueber 100km und bevorzuge es, gegen nachmittag an meinen Tagesziel zu sein, dann habe ich Zeit zu waschen, zu lesen usw. Ausserdem war Lilly von den letzten drei Tage sehr erschoepft und es war klar, dass die beiden es nicht bis zur rumaensichen Grenze schaffen wuerden. Ich weiss nicht warum, aber ich wollte einfach nach Rumaenien. Aber es war schoen, fuer eine Woche mal wieder Begleitung zu haben, vielleicht sehe ich die beiden sogar wieder, sie wollen einen direkteren Weg durch Rumaenien nehmen. Nachdem es dann die ersten 30km flach war, wo ich mal wieder richtig Gas geben konnte, tauschte ich in der letzten Stadt in Moldawien mein Geld in Rumaenische Lei, danach waren es dann 45km immer auf und ab, ganz schoen anstrengend bei der Hitze. Gegen 14:00 Uhr war ich dann an der Grenze, an der moldawischen Seite ging alles ganz schnell, die Grenzerin fragte mich nur, ob ich Drogen dabei haette, als ich sagte nein, wiederholte sie es eindringlich, ob ich wirklich keine Drogen haette. Auch ander rumaenischen Seite keine Probleme (so wie ich es erwartet hatte), nur mein Anti-Hunde-Nudelholz wurde wie immer an den Grenzen ins Visier genommen. Danach waren es noch 16km Huegel bis Husi, wo ich mir nach drei Tagen Camping mal wieder ein gutes Hotel gegoennt habe, mit Fernseher und Klimaanlage, das ist praktisch, denn ich musste dringend meine Klamotten waschen und mit einer Klimaanlage trocknen die dann auch im Zimmer. Den nachmittag habe ich dann mit ein wenig Fernsehen, Einkaufen und im Intrenetcafe verbracht. Den Unterschied zu Moldawien merkte man in Rumaenien sofort, alle fahren neue Autos, die Strassen und Haeuser sind gepflegter und auch die “Innenstadt” von Husi bot alles.
Heute bin ich dann nach dem im Preis inbegriffenen Fruehstueck noch vor 8:00 Uhr losgefahren und konnte nach einem Anstieg am Stueck die ersten 50km wieder richtig Gas geben. In Vaslui, einer etwas groesseren Stadt gab es dann einen richtig riesigen Supermarkt, so in etwa wie REAl, es war unglaublich, das erste mal seit China gab es mal wieder alles, man merkt dann erst, wie gut es uns geht, das wir alles kaufen koenne. Danach ging es wider Erwarten flach weiter, nur zwei laengere Anstiege waren im Weg nach Bacau, sodass ich schon um 15:00 Uhr in Bacau, einer Stadt mit ca., 200.000 Einwohnern. Hier bin ich zum Campingpaltz geradelt, der auf meiner in Husi erstandenen Karte eingezeichnet ist. Dort kann man aber keine Zelte aufschlagen, sondern es gibt kleine einfach Haeuschen fuer 7 Euro, auch gut. Jetzt muss ich mal sehen, ob ich morgen einen Ruhetag einlege. ann geht es weiter nach Transsylvanien, ich hoffe, ich kann ungesehen von Graf Dracula passieren.