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25. April 2009

Wieder allein

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 11:16

Liebe Blogleser,

So schnell kann es gehen und schon ist man wieder allein. Am Donnerstag, meinem letzten Ruhetag in Urumqi habe ich morgens noch mit Andy, dem Student aus Bayern gefruehstueckt, der war einen Tag laenger am Bergsee geblieben und erst am Mittwoch abend zurueckgekommen. Nach dem Fruehstueck sind Leon und ich dann zum kasachischen Konsulat gefahren, wo wir nach nur 15 Minuten warten unsere Paesse ausgehaendigt bekommen haben, mit einem Visum gueltig bis zum 23. Mai, super. Anschliessend sind wir zur Hauptfiliale der Bank of China gefahren, weil wir beide Dollar brauchten. Leon, weil er noch gar keine hatte und ich, weil ich fuer den Iran jede Menge brauche, dort funktionieren auslaendische Bankkarten gar nicht. Also in die Bank, dort wurden wir gleich von mehreren dubios aussehenden Typen mit Dollar in der Hand angesprochen, die tauschen wollte, komisch, dass die das in der Bank duerfen. Wir sind dann in den ersten Stock zum offiziellen Wechselschalter, um uns zu erkundigen, ich dachte, man koennte vielleicht direkt auf Kreditkarte abheben, ging aber nicht. Also runter zum Automaten , um 2000 Yuan abzuholen. Bei mir hat alles geklappt, bei Leon aber nicht, seine Karte wurde nicht akzeptiert, also musste er zur anderen Strassenseite zu einer anderen Bank. Ich bin dann schon mal wieder rauf und sollte dann erfahren, warum viele ihr Geld inoffiziell tauschen. Ich musste drei Formulare ausfuellen, diese wurden je drei mal kopiert, mit je einer Ausweiskopie zusammengetackert, dann alles ca. 30mal gestempelt, das ganze dauerte 20 Minuten. Und bereits nach 5 Minuten fragte die Dame, wo denn mein Freud bliebe, man schliesse um 14:00 Uhr, man koenne ihn nun nicht mehr bedienen, weil dieser Vorgang immer so lange dauere. So war es dann auch, ich hatte mein Geld und Leon wurde auf 15:30 UIhr vertroestet. Ich war dann nachmittags noch ein paar Ausweiskopien machen und hatte mich gerade fuer ein Nickerchen hingelgt, da klingelte mein Telefon, am anderen Ende war Margo, die kanadische Radlerin, die fragte, wo ich sei. Sie seien in Zimmer Nr. 218. Voellig verdutzt ging ich hinaus, ich dachte, wir wuerden uns erst abends treffen und sie seien in einem Luxushotel. Dort waren sie auch erst und haben ihr Paeckchen abgeholt, dass ihre Tochter geschickt hatte, aber anstatt dort 600 Yuan pro Nacht zu zahlen, zogen sie die 100 Yuan im Hostel vor. Wir unterhielten uns angeregt, bis ploetzlich Leon herteinkam und offenbarte, er wisse nicht, ob er morgen mitkommen wuerde, er wolle in Urumqi bleiben, um zu ueberlegen, wo er wann hinfahren will, er koenne im Moment nicht in die Zulunft planen, wann er wo hinwill und wo er welches Visum beantragen will. Wir sind dann mit Margo und Chris auf den Nachtmarkt gegangen, wo sie diesmal auf unsere Spiesse eine Extraportion Pfeffer gemacht haben, ich bin zwar scharfes Essen mittlerweile gewohnt, aber das war harter Tobak. Wir haben den beiden auch unseren Radladen gezeigt, sie wollen Kette und Ritzel wechseln. Abends im Hotel wirkte Leon dann wieder unentschlossen, ob er nicht doch mitkommt, aber am Freitag um 8:00 Uhr als ich losfuhr, war er icht da, also in ich alleine weitergefahren.

Schade, denn noch bis Almaty Begleitung zu haben, waere schoen gewesen, aber ich bin vorher alleine klargekommen, dann werde ich das jetzt auch.

Der gestrige Tag verlief ereignislos, die ersten 80km fuehrten durch Industriegebiete und Staedte, erst danach wurde es etwas schoener, dank Rueckenwind habe ich 155km runtergespult und in Shihezi, einer sehr gruenen und entspannten Kleinstadt, in einem super Hotel fuer 80 Yuan uebernachtet. Wieder einmnal durfte man sich nicht vom schmuddeligen Treppenhaus taeuschen lassen, durch welches es zur Rezeption im ersten Stock ging. Ich hatte mal wieder CCTV International auf Englsich und war sowieso muede, also habe ich abends nur Nudeln gegessen und war dann im Hotelzimmer.

Heute war ein sehr sonniger Tag, ich bin wieder frueh losgefahren (8:00 Uhr) und bin entlang einer Bergkette 120 flache Kilometer gefahren, wenig Verkehr, gute Strasse, nach nur 5,5 Stunden und 116 km war ich schon um 14:00 Uhr in Wusu (20k westlich von Kuytun fuer die, die eine Landkarte haben), wieder eine der zahlreichen Kleinstaedte. Auch hier hatte ich mit dem Hotel Glueck, fuer nur 50 Yuan ein sauberes Zimmer mit Dusche und warmem Wasser, was will man mehr. Den freien Nachmittag kann ich auch gebrauchen, denn die naechsten Tage werden haerter. Morgen versuche ich, 160km bis zur letzten groesseren Stadt vor der Grenzstadt zu schaffen, es soll bewoelkt sein, ich hoffe, der Wind ist nicht zu stark bzw. weht aus der richtigen Richtung. Und uebermorgen (es soll auch noch regnen), werde ich wahrscheinlich campen muessen, alle meine Karten sagen, dass es fuer 240km keine richtige Stadt bis zur Grenze gibt. Aber mal sehen, vielleicht gibt es eine grosse Tankstelle, die haben hier immer ein paar Zimmer, denn bei Regen zelten ist nicht so toll. Und ich habe Zeit, ich habe noch vier Tage bis mein Visum ablaeuft. Falls ich also morgen abend nicht nach Jiange komme, werde ich das naechste Mal schon aus Kasachstan schreiben, am Mittwoch werde ich nach zweieinhalb Monaten China verlassen, ein schoenes Gefuehl, ein weiteres Land zu erreichen.

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