Start
Route
Equipment
Blog

6. Juni 2009

Samarkand

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 10:15

Samarkand oder Marakanda wie es zu Alexander des Grossen Zeit noch hiess, ist wirklich klassse, aber dazu spaeter mehr.

Am Dienstag bin ich endlich nach 10 Tagen rumsitzen in Taskent gestartet und es war erst mal wieder hart, die Beine an die Belatsung zu gewoehnen. Die drei Tage bis Samarkand waren auf dem Rad auch recht langweilig, ich fuhr bis auf Mittwoch staendig auf der Autobahn mit relativ viel Verkehr und langweiliger Landschaft, plattes Land mit null Aussicht, zum Glueck war es nicht so heiss, es hat am Dienstag sogar etwas geregnet. Unterbrochen wurde die Eintoenigkeit nur durch Polizeiblockaden alle 10km, wo ich immer alle Haende schuetteln musste und naturlich immer gefragt wurde, wo ich herkomme. Aber ich musste nie meinen Ausweis zeigen und alle Polizisren waren sehr freundlich. Am Dienstag habe ich dann in Gulliston in einem guten Hotel uebernachtete, aber dort gab es nichts ausser einem riesigen und modernen Tennisstadion (der usbekische Praesident mag Tennis), es war recht langweilig. Am Mittwoch abend hatt ich dann fuer 13 Euro ein Zimmer in einem nagelneuen Hotel, echter Luxus, ich dachte aber es wuerde wieder ein ruhiger abend, beim Abendessen (ich hatte schon bestellt), wude ich dann zu einer Geburtstagsgesellschaft an den Tisch gebeten, 10 Elektriker von Marginal Elektrik, die den Geburtstag eines Kollegen gefeiert haben. Ich hahe also zuerst die bestellte Nudelsuppe gegessen und wurde dann (weil ich nicht mit Vodka getrunken habe), genoetigt, unfassbar viel Plov (Reis mit Gmuese und Fleisch) zu essen, man war ich voll. Alle konnten aus der Schule noch etwas deutsch und so entbrannte eine Konversation mit deutsch, russsisch, englisch und Handzeichen, ein sehr lustiger abend, an dessen Ende ich sogar eingeladen wurde.

Am Donnerstag dann eine positive Ueberaschung, die Karte sagte, es seien 119km nach Samarkand, aber es waren nur 96, sehr gut, s war ich schon um 13:00 Uhr hier, allerdings war es schwierg, das Hotel zu finden, da es in verwinkelten Gassen ist, aber ich war begeistert, als ich es gefunden habe. Es besteht aus mehreren Haeusern und einem Innenhof mit Sitzgelgenheiten und Garten, ein Zimmer ist ruhig und sauber, da habe ich mich, weil ich muede war und es gewittert hat, erstmal eine Stunde schlafen gelegt. Am abend wollte ich mich dann eigentlich ins Internetcafe begeben, habe mich aber dann mit Reto festgequatscht, einem Schweizr Radler, der von Istanbul aus nach China faehrt. Dann gesellten sich noch zwei Schweizer Motorradfahrer dazu und eine Franzoesin auf Weltreise, wir sind dann nach zusamen essen gegangen, ein angenehmer abend und ich konnte sogar noch ein Buch tauschen, sodass ich jetzt fuer die Zugfahrt durch Turkmenistan und bis Tiflis zwei dicke Buecher habe.
Gestern dann der siebte Himmel, ein echtes Fruehstueck mit Kaffee, Kaese, Marmelade, Rosensirup (lecker) und das Beste, ich kam mit Jens, einem Doktorand an der Uni Dresden ins Gespaech, der eine Gruppe Architekturstudenten auf einer 12-taegigen Exkursion anfuehrt. Der lud mich ein, den Tag mit denen mitzukommen, so hatte ich in der Bibi-Khanym Moschee und im Sha-i-Zinda Maussoleum professionelle Anleitung. Auch haben wir usn ein hostorisches Haus angeschaut, die Synagoge und die Tepichmanufaktur, wo wir gesehen haben, wie Seidentepiche geknuepft weden. Ein sehr interessanter Tag, der durch ein durch das Hotel arrangiertes Abendessen bei einer Familie abgerundet wurde, die mit dem Erloes das historische Haus restaurieren. Mit mir am Tisch waren ein Ehepaar aus Bonn, die mit dem Motorrad unterwegs sind, zwei belgissche Radler und ein junger Englaender, der ein Jahr in Dushanbe arbeitet. Ein sehr netter abend. Das ist echt suer hier, hier trifft man mal wieder ein paar Leute, das tut gut nach Wochen mehr oder weniger allein. Heute ein Entspannungstag, morgen eine Radtour und am Montag wieder Kultur, bevor ich am Dienstag mit dem Zug nach Tashkent fahre, um mein Turkmenistan-Visum abzuholen. Und am Freitag geht es dann weiter nach Bukhara.

So, zum Schluss muss ich jetzt aber nochmal etwas loswerden, was mir schon seit ein paar Wochen auf den Naegeln brennt. Alle in Deutschland, die auf den Aufbau Ost schimpfen oder Noergeln, dass dort alles so schlecht sei, die sollten mal nach Kirgisien oder Usbekistan kommen. Hier sieht man naemlich, was passiert, wenn ein sozialistisches System zusammenbricht und man keine reichen Bruder oder Rohstoffe (wie Kasachstan) hat, der alles schoen neu macht. In Kirgisen zu Beispiel sieht man, dass seit der Sowjetzeit nicht mehr passiert ist. Kein Haus wurde gebaut, nichts wurde erneuert, alles zerbroeckelt, weil kein Geld da ist. Wenn man naemlich in solche Laender reist, sieht man mal, wie gut in Deutschland alles ist und wie super alles funktionert. Auch diese ganzen Sendungen ueber Leute die Deutschaland verlassen, weil angeblich alles so buerokratisch und schlecht sei sind echt lustig. Ich habe mit vielen Reisenden Diskussiionen hgehabt, die das auch nicht verstehen konnten. Gegenueber anderen Laendern ist bei uns alles wie im Paradies. Hier ist nichts einfach, man kann nicht mal einfach zum Bahnhof gehen und ein Ticket kaufen, das faengt mit solchen Dingen an. Denn Noergeln tun immer nur die, die nichts anderes kennen. Entchuldigung, aber das musste ich mal loswerden.

Keine Kommentare

Noch keine Kommentare.

RSS-Feed für Kommentare zu diesem Beitrag.

Die Kommentarfunktion für diesen Artikel ist momentan deaktiviert.

Läuft mit WordPress