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15. Juni 2009

Heiss in Bukhara

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 12:59

Ich weiss nicht wer von Euch den Atze Schroeder Sketch kennt, wo er nach Aegypten fliegt, aus dem Flugzeug steigt und staendig nur sagt: Ist das heeeeeiiiiiiiissssss! Genauso geht es mir gerade, es ist echt unglaublich heiss hier in Bukhara, der letzten Stadt in Usbekistan. Angekommen bin ich hier vorgestern nach zwei langweiligen Tagen radeln von Samarkand. Freitag war ein langer Tag, 160km bei nich ertraeglich Temparaturen etws ueber 30 Grad. Ich hatte Rueckenwind und habe mittags eine Gruppe Scweizer Luxusmotorradfahrer getroffen. Mit den neuesten BMW, Guide und allem Drum und Drann sind die in 3 Wochen aus der Schweiz nach Usbekistan gefahren, alles vorher arrangiert, weiter geht es ueber Tadschikistan nach China und Sibirien. Die haben alleine fuer die Erlaubnis mit ihren Motorraedern nach China zu fahren 4000 Euro pro Person bezahlt, ich schaetze die ganze dreimonatige Reise kostet mindestens 30.000 Euro pro Person, uebernachtet wird natuerlich nur in Luxushotels. Die werden so aber bestimmt von Land und Leuten nichts mitbekommen, das ist dann alles nur Kulisse. Irgendwie eine perverse Art des Reisens. Am gleichen Tag etwas weiter sprang mir dann aber ein irischer Radler vors Rad, der mich, in einem Restaurant sitzend, gesehen hatte. Er kam aus dem Iran ueber Turkmenistan und war begeistert, mal wieder einen anderen Radler zu sehen. Wir haben uns ca. eine halbe Stunde unterhalten, dann musste ich weiter, auch weil dunkle Regnwolken aufzogen, ich habe dann doch etwas Regen abbekommen, das war aber herrlich erfrischend. Uebernachtet habe ich dann in der Industriestadt Navoy in einem Hotel mit kakerlakenverseuchtem Badezimmer, aber ich bin da nicht mehr anspruchsvoll. Erst war ich mir auch nicht ganz so sicher, ob das ein serioeses Hotel ist, die Etagendame (hier ist immer auf jeder Etage eine Aufpasserin) sah so herb aus, ich dachte fast, das sei ein Transvestit, ausserdem trug sie ein fast platzendes rotes hautenges Kleid. Aber es blieb alles ruhig.

Am Samstag dann 110km nch Bukhara, was wirklich schoen ist mit einer erhaltenen engen Altstadt, aber gegen Mittags war es echt unertraeglich heiss, die Luft steht foermlich und die Sonne brennt unerbittlich. Ich bin in ein zentrales B&B gezogen, sehr nett mit einem Innenhof und mal wieder erstaunlich guenstig (10$ pro Nacht). Ich habe erstmal ein Nickechen gemacht, mehr kann man bei den Temperaturen auch nicht machen und habe nachmittags gelesen ud war abends am zentralen Platz am Liyabi-Hauz Teich essen, allerdings zu echt touristischen Preisen. Gestern morgen habe ich dann den franzoesischen Motorradfahrer wiedergetroffen, den ich vor der turkmenischen Botschaft kennengelernt habe. Der ist echt angeschmiert, ihm ist kurz vor Bukhara sein Motrorrad verreckt, sein usbekischs Visum laeuft aus und das Transitvisum fuer Turkmenistan hat schon begonnen, der ist echt nicht zu beneiden. Bevor es zu heiss wurde habe ich mir noch die Festung angeschaut und dann wieder geschlafen und nachmittags gelesen. Heute morgen habe ich eine kleine Radtour gemacht und morgen werde ich nochmal entspannen, bevor es Mittwoch zur Grenze geht. Und dann wird es anstrengend, ich muss versuchen, ein Auto nach Ashgabat und dann weiter nach Turkmenbashi zu bekommen und dann auf eine Faehre nach Baku. Ich bin gerade noch in Kontakt mit einer Reiseagentur, ob die mir helfen koennen, aber wie es aussieht wird das auch nichts. Ich werde mich also erst wieder aus Aserbaidshan melden, aus Turkmenistan kann man praktisch ueberhaupt nicht rauskommunizieren.

Und dann nochmal wieder eine Planaenderung. Ich werde den geplanten Abstecher nach Armenien auslassen, nach nun fast 6 Monaten auf der Strasse habe ich keine Motivation dazu. Ich werde also von nun an genau die urspruenglich geplante Route fahren und dann (wenn alles klappt) schon Ende August (Plan: Sonntag 30.08.) in Hamburg einradeln.

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