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22. Januar 2009

Sabaide aus Laos

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 11:11

Sabaidee (hallo) aus dem geruhsamen Luang Namtha in Nordwestlaos. Nach drei Tagen finde ich mal wieder Zeit, Euch auf dem Laufenden zu halten.

Am Dienstag morgen bin ich nach einer letzten Nacht in Thailand von Chiang Rai nach Chiang Khong am Mekong gefahren. Die ersten 80 km waren flach, doch dann kam erst ein langer Berg und am Schluss viele kleine Huegel entlang des Mekong. Und das wieder wie in Thailand typisch extrem Steil. Ausserdem war es sehr heiss, es ist wieder ewas waermer geworden, sodass ich ziemlich fertig war. In Chiang Khong dachte ich dann, bequem mi der Autofaehre uebersetzen zu koennen, aber weit gefehlt, die faehrt nur sporadisch, wenn genug Autos oder Trucks zusammenkommen. Also mit meinem Fahrrad auf eins der bereitstehenden “Longboats”, lange, schmale Bote mit wenig Tiefgang.

In Laos ging die Grenzpassage problemlos, ich hatte ja schon ein Visa, nur die Ankunftskarte ausfuellen, keine Gepaeckkontrolle, nichts, schon war ich im zweiten Land meiner Reise.

Also gleich in das im Reisefuehrer empfohlene Guesthouse, die uebliche Routine aus duschen, Radklamoen auswaschen und dann ab in die “Stadt”, um eine neue SIM-Karte fuers Handy (ja ihr habt richtig gehoert) und Geld zu besorgen. Ersteres ging super, die Bank war aber schon zu. Den Rest des abends habe ich dann im Guesthouse verbracht und micht dort erst mit einem englischen Reiseleiter unterhalten, der sogar mal vier Jahre in Oldenburg gelebt hatte, wo ich studiert habe. Ich muss ihn auch besimmt mal gesehen haben, denn er war Barmann im Irish Pub, in dem ich auch ein paar mal war. Danach gesellte sich eine andere Reisefuehrerin zu mir, die allerdings ohne Gruppe da war, sie war quasi auf Vorauserkundung. Auch ein guter Job, immer eine Woche alleine eine Gegend bereisen und dann zwei Wochen ein Gruppe fuehren. nSie war schon ueberall auf der Welt.

Am Mittwoch bin ich dann um 6:00 Uhr aufgestanden, da ich wusste, dass es ein langer Tag werden wurde. Aber das es so hart werden wuerde, habe ich nicht gedacht. Ich habe fuer die 120km in das naechste Dorf in dem es Unterkuenfte gab, 8 Stunden reine Fahrtzeit gebraucht. Dabei war es heiss und es ging dreimal ueber 1000m und praktisch immer nur 10-15 Prozent bergauf oder bergab. Zwar war die Landschaft malerisch, links und rechts Dschungel und schoene Aussichten, doch es gab unterwegs nicht ein Resaurant und es war sogar schwer, Wasser zu bekommen, da unterwegs vor allem Doerfer der Hmong, Akha und Luhu waren, die nur von Subsistenzlandwirtschaft leben. Um 16:00 Uhr kam ich dann voellig fertg in Viengpoukha an, einem kleinen Dorf an einem Fluss. Ich bin in einem der drei Hotels abgestiegen, meine Unterkunft ware eine einach Bambushuette mit Aussicht auf den Fluss, einem Bad bestehend aus einem Hockklo und einem Wasserbottich mit Schoepfkelle, welches gleichzeitig Dusche (natuerlich kalt) und Klospuelung ist. Aber es war sauber und eine kalte Dusche hat auch noch niemandem geschadet. Von meiner Terasse konnte ich beobachten, wie die Dorfbewhner ihre Autos, Mopeds, Kleidung und sich selbst wuschen. Die fahren hier einfach mi ihren Jeeps in den FLuss und waschen den da udn danben ihre Waesche. Wers mag. Als ich einen kleinen Gang durch die Gemeinde beendet hatte, kamen noch zwei weitere Radler an, Spanier die Laos von Sued nach Nord durchquert hatten und die nur noch nach Thailand wollen und dann nach Bangkok mit dem Zug fahren.

Mit denen bin ich dann in eins der wenigen Restaurants gegangen und wir haben Bratreis gegessen. Ich war so muede, dass ich schon um 20:00 Uh wieder in meiner Huette war, was auch gut war, denn Strom gibt es in Viengpoukha nicht, nur zwischen 19:00 und 20:30 hatten meine Gastgeber einen Generator.

Morgens war es dann so kalt (5 Grad), dass ich mich zu meiner Gastfamilie mit an das morgendliche Feuer gesetzt habe, was ganz schoen gewesen waere, haette der Mann nicht ein totes Eichhoernchen gefunden. Ds zeigte er begeisert seinen Soehnen, die es dann rupfen und den Rest der Haare im Feuer abbrennen mussten. Anschliessend wurde es in einem Topf mit getrockneten Chilischoten und Kraeutern zu einer Suppe verkocht. Er hat es nicht mal vorher ausgenommen. Ich habe dann zum Fruehstueck wieder den Bratreis vorgezogen.

Heute waren es dann nur 60km, die nur leicht huegelig waren, sodass ich bereits um 12:00 Uhr in Luang Namtha war, und sogar endlich laotische Kip bekommen habe, die letzen beiden Tage musste ich immer in Bath bezahlen. Die haben hier sogar schon vietnamesische Dong und chinesichen Remninbi, da werde ich mir auch schon was holen, dann habe ich nach der Einreise gleich fuer die ersten Tage Geld. Hier in Luang Namtha wohne ich in einem ganz neuen Hotel mit super Standard, extrem sauber mit blitzenden Fliesen ueberall. Dort habe ich gleich einen dort lebenden deutschen Zivi getroffen, der hier fuer den DED Englisch unterrichten soll.
Der hat mir bestaetigt, was ich unterwegs schon vermuet hat. In Laos laufen die Uhren ganz anders als in Thailand. Sofort auf der anderen Seite des Mekong angekommen, tauchte man in eine andere Welt ein. Es ist alles gemaechlicher, keiner will einem was verkaufen (in Thailand verkauft jeder etwas). In meinen nun zwei Tagen ist mir auch aufgefallen, dass die laotischen Maenner anscheinend ihre Frauen und Kinder arbeien lassen, die Maenner sitzen entweder beim Bier (Beerlaoschilder sind hier an jedem zweiten Haus) zusammen, spielen Boule oder unterhalten sich. Eine Beobachung, die mir der deusche Zivi bestaetige. Und wenn jemand arbeitet, stehen mindestens zwei daneben bzw. schlafen. Der Zivi erzaehlte mir, dass er nur 1h die Woch Unterricht gibt, da die meisten der Beamten entweder nicht zur Arbei kommen oder sich unterhalen oder eben Boule spielen oder schlafen. Sehen kann man hier auch nachhaltige Entwicklungshilfe. Vor zwei Jahren wurde die super Strasse zwischen China und Thailand durch Laos gebaut. Nach nur zwei Jahren und zwei Regenzeiten ist die Strasse teilweise wieder verschuettet, an den Seiten durch Auswachung abgebrochen oder der Asphalt hat Wellen geworfen. Da die Laoten wohl keinen Asphalt haben, wird dieser an den beschaedigten Stellen einfach abgekratzt und die Strasse wieder in eine Piste zurueckverwandelt. Ich schaetze, dass sie in fuenf Jahren wieder genauso schlecht ist, wie vorher.

Nicht dass ihr mich falsch versteht, die Leute hier in Laos sind extrem freundlich, mir tut schon der Arm weh vom vielen Winken, alle KInder sind immer begeistert wenn ich vorbeifahre. Es ist super hier.

Nach drei harten Tagen werde ich morgen hier einen Ruhetag einlegen, mal mein Rad putzen und dann erst Samstag weiterfahren. Samstag und Sonntag werden wieder sehr hart, aber am Montag fuehrt die Strasse immer den Fluss entlang (erst der Nam Tha, dann der Mekong) nach Luang Prabang, in dem ich drei Tage bleiben werde, da es einiges zu sehen gibt. Spaetestens da werde ich von mir hoeren lassen.

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