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31. Januar 2009

Auf Wiedersehen aus Laos

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 13:02

Liebe Blogleser,

hiermit melde ich mich das letzte Mal aus dem Land des Chill[Out, denn gestern konnte ich wieder mal erleben, das die Laoten echt die Ruhe weg haben. Aber erstmal von vorn.

Die drei Ruhetage in Luang Prabang haben wirklich gut getan, auch wenn es dort ein wenig touristisch und trubelig war, das bin ich ja gar nicht mehr gewohnt. Am Mittwoch habe ich den ehemaligen Koenigspalast besichtigt, in dem bis 1973 der letzte Koenig residiert hat, neben dessen Moebeln und Einrichtung waren allerlei Kunstgegenstaende zu sehen, echt beeindruckend, aber leider durfte man nicht fotografieren. Am nachmittag war ich dann auf einem Markt etwas ausserhalb der Stadt und da hat es einem echt die Sprache verschlagen. Es war heiss, das Fleisch lag teilweise ungekuehlt in der Sonne und war vor lauter Fliegen nicht mehr zu sehen. Gut, dass die das Zeug hier immer gut durchgrillen. Abends habe ich mich dann von meiner temporaeren Mitradlerin verabschiedet, die nun gen Sueden unterwegs ist. Und am Donnerstag habe ich eigentlich nur auf der faulen Haut gelegen und abends auf dem Markt mal einen gegrillten Mekongfisch probiert, der war echt lecker, gefuellt mit Gemuese und Kraeutern.

Wie ich ja bereits angedeutet hatte, bin ich dann mit dem Boot weiter. Ich habe mich gegen 8:00 Uhr am Bootspier eingefunden und auch anstandslos meine Fahrkarte erhalten. Als ich dann das auf der Fahrkarte angegegeben Boot Nr. 23 betreten wollte, hiess es, nein, nein, ich solle auf dem daneben fahren. Irgendwie schien mir das nicht geheuer, denn in dem anderen war noch Platz und ich kenne das hier, hinterher heisst es dann, man soll mehr bezahlen, weil man ja alleine ist. Also habe ich einfach meine Sachen auf das richtige Boot geladen, als der Kapitaen kurz verschwunden war. Nach einigen Diskussionen sind wir dann also losgefahren, mit mir noch 8 weitere Touristen an Board. Nach bereits 20 Minuten hielten wir wieder an und das zweite Boot kam wieder an und die Kapitaene wollten, dass wir das Gepaeck in das andere Boot packen. Das wollte aber keiner, nachher hauen die damit ab, und es begannen wilde Diskussionen. Schliesslich konnten wir uns darauf einigen, dass zwei Passagiere samt ihrem Gepaeck aufs andere Boot umsteigen. Weiter ging es dann aber noch lange nicht, erst haben die Kapitaene gefruehstueckt, dann aufgetankt. Erst nach einer Stunde ging es weiter. Das ist nicht besonders clever, denn die Bootsfuehrer haben sowieso immer weniger zu tun, weil immer mehr Leute den Bus nehmen. So werden sie aber bestimmt keine Kunden gewinnen.

Weiter ging es, durch atemberaubende Karstlandschaft und als ich mit dem Kapitaen ins Gespraech kam, erfuhr ich auch, warum die uns auf zwei Boote verteilen wollten. Als wir auf den kleineren Nam Ou abbogen, kamen regelmaessig heftige Stromschnellen und mit zuviel Gewicht und Tiefgang kommen sie da nicht hoch. Meistens hat der 25 Jaehrige Kapitaen seinen 14 Jaehrigen Bruder fahren lassen, nur bei den schwierigen Stellen ist er selbst gefahren.

So schoen die Landschaft auch war, als wir nach 8 Stunden gegen 17:00 Uhr in Nong Khiao ankamen, war ich echt durchgesessen und fuehlte mich ausgelaugter, als nach einem Radeltag.

Es gab auch keinen richtigen Anleger, sondern ich musste Rad und Ausruestung einen steilen Abhang raufwuchten. In NOng Khiao habe ich eine ganz passable Unterkunt gefunden, angeblich mit Hot Shower, aber wie meistens gab es zwar einen Durchlauferhitzer, der aber kaputt war. Aber das bin ich in der Zwischenzeit gewohnt. Nong Khiao lag wunderschoen am Fluss zwischen steilen 1200 m hohen Bergen und besteht ungefaher aus je 50 Gebaeuden an beiden Seiten an einer Bruecke.

Beim Abendessen habe ich dann beschlossen, dass ich mir das keinen zweiten Tag antue (Rad schleppen, Diskussion mit Kapitaenen und Hintern plattsitzen), sondern in den sauren Apfel beisse und eben einen Tag die gleiche Strecke zurueckradele.

An diesem Tag habe ich mein Fahhrad nochmal mehr schaetzen gelernt. Ich kann einfach losfahren wann und wohin ich will, und muss nicht staendig organisieren, wie ich weiterkomme. Ich bedauere die “Backpacker” echt, die den ganzen Tag in stinkenden Bussen sitzen und sich danach die Fuesse plattlaufen, um eine vernuenftige Unterkunft zu finden. Ich kann in ein paar Minuten mehrere anfahren und bin viel flexibler.

Also bin ich heute wieder zurueck nach Oudomxai geradlet, wo ich diesmal in einer anderen Unterkunft ein Zimmer habe, welches echt Hotelstandard besitzt, nur der Durchlauferhitzer….

Hier schreibe ich jetzt meinen fuer Laos letzten Blog, denn die letzten beiden Orte in Laos, in denen ich unterkommen werde, habe keinen Internetanschluss. Morgen habe ich nur 94 flache Kilometer guter Strasse (dank der Chinesen, die den Laoten diese gebaut haben) und uebermorgen werde ich mich dann ueber die Staubstrasse nach Vietnam durchschlagen. Die soll so schlecht sein, dass ich nur 40km am ersten Tag schaffen werde und in einem Ort namens Namnga, in dem es zwar keinen Strom, dafuer aber eine Unterkunft, Station mache. Von da sind es dann nur noch 30km bis zur vietnamesischen Grenze, ab der die Strasse wieder gut wird. Aber eher braeuchte ich da eh nicht sein, weil mein Visum erst ab 3.2. (also Dienstag) gilt. Also bis dann aus Vietnam.

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