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14. Februar 2009

China ist super

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 13:52

Liebe Hundeliebhaber,

heute muss ich Euch leider ein wenig schockieren. Denn ich habe seit ein paar Tagen vergessen, dass ich mich bewaffnet habe. Da die Hunde in Vietnam udn leider auch in China, teilweise aggressiv auf mich reagieren und hinter mir herlaufen und bedrohlich knurren, habe ich mir an meinem letzten Tag in Vietnam einen Bambusstock vom Strassenrand aufgelesen, der ich nun hinten auf meinem Packsack befestigt habe. meistens reicht es bei Hundekontakt nun, wwnn ich drohend denn Stock ziehe und die Vierbeiner damit bedrohe. Eigentlich mag ich ja Hunde, aber einige Exemplare dieser pelzigen Vierbeiner hier sind wirklich ueble Zeitgenossen.

Aber soviel des Negativen, denn China ist nach wie vor super. Der gestrige Tag (Donnerstag) war einfach super. Ich hatte einen Ruhetag in Yangyang und habe den Tag ruhig angehen lassen mit einem leckeren Suppenfruehstueck und einem Frisoerbesuch. Wie schon in Thailand war die Frieseurin erst etwas irritiert und wollte meine Haare nicht ganz abschneiden, sie hat zwischen die Schermaschine und meinen Kopf einen Kamm gehalten, damit sie nicht so kurz werde. Erst als ich die Maschine selber in die Hand nahm und ihr zeigte, was ich wollte, hat sie verstanden und waehrend die anderen Kunden mit offenen Muendern dasassen, hat sich mich von meiner Matte befreit. Sehr befreiend, muss ich sagen.

Am mittag habe ich dann mal wieder alle meine Sachen ausgepackt und kontroliert, ob auch nichts feucht ist und habe alles wieder ordentlich verstaut. Dabei habe ich dann in meinem Hotel drei deursche Studenten kennen gelernt, die in Peking Maschinenbau studieren udn die fuer den ganzen Tag einen Minibus gemietet hattenn. Mit denen bin ich dann um 16:00 Uhr ca. 35km in die Berge gefahren, wo es einen Aussichtspunkt auf die Reisterassen und den besten Platz zum Beobachten des Sonnenuntergangs gibt. Sofort als wir an der Strasse ausgetsiegen sind, waren wir von Souvenirverkaueferinnen umzingelt, die echt hartnaeckig waren. Dann sind wir einen schmalen Pfad hinuntergeklettert, an deren Ende die findigen Einheimischne Plattformen angelegt hatten, au denen man fotografieren konnte. Auf den besten wollten sie Geld haben, was wir nicht bezahlen wollten, die alte Frau in Tracht wurde richtig handgreiflich, sodass wir dann ein paar Schritte weiter gezogen sind. Dort mussten wir dann nicht bezahlen. Der Anblick der Reisteraassen, die in der Sonne durch das Wasser das LKicht reflektieren ist wirklich beeindruckend und ich hoffe, ich kann demnaechst ein paar Fotis hochladen. Wir haben dort den ganzen nachmittag mit Beobachten und Schnacken verbracht und dann gegen 19:00 Uhr den Sonnenuntergang beobachtet, das war fantastisch. Aber das genauso erstaunliche Schauspiel waren die mehr als zweihundert chinesischen Touristen, die mit riesigen Stativen und meterlangen (ok ich uebertreibe) Objektiven den berg vevoelkerten. Und wie es sich gehoert, haben sie die schwere Ausruestung natuerlich nicht selber geschleppt, sondern von teilweise 10jaehrigen Maedchen in Tracht des dotigen Bergvolkes runtertragen lassen. Trotzdem haben die meist dicklichen Maenner aus dem letzten Loch gepfiffen, weil sie wahrscheinlich die letzten Jahre nie mehr als hundert Meter am Stueck und schon gar nicht am Berg gelaufen sind.

Danach waren wir essen und haben ganz auf chinesische Art mehrere Gerichte bestellt (Forelle in Sojasauce, chinesischen Pfannkuchen, Haehnchen, Schwein mit Paprika und gebratene Kartoffeln mit Karotten). Und wie es ich gehoert, haben wir Knochen und Graeten auf Tisch und Boden geworfen, man mus ja schliesslich interkulturelle Kompetenz beweisen und sich den lokalen Gepflogenheiten anpassen.

Nach einer erholsamen Nacht bin ich dann heute im Sonnenaufgang losgeradelt und musste mich auf der 30km langen Abfahrt konzentrieren, um mich nicht von den im Sonnenlicht glutroten Bergen ablenken zu lassen. Nach einem Suppenfruehstueck im Tal und der 10km langen Flachstrecke begann der 33km lange Aufstieg nach Gejiu, der auf ueber 1750m fuehrte, allerdings auf einer nagelneuen Strasse und da es noch frueh und nicht so heiss war, lief es super. Oben musste ich nicht wie erwartet mein Rad auf einen Jeep laden, weil einen die Polizei nicht durch den 2km langen Tunnel radeln laesst. Dies hatte der Englaender erzaehlt, den ich vor zwei Tagen getroffen habe. Die Polizisten am Tunneleingang waren begeistert mich zu sehen, liessen mich aber passieren. Also habe ich mein Licht eingeschaltet und bin durch den 2km langen Tunnel gerollt, der leicht abschuessig war.

Auf der anderen Seite traute ich meinen Augen kaum, Gejiu ist eine Grossstadt mit Hochhauesern rund um einen See mit schoener Promenade, es gibt einen Sessellift auf einen Berg und alles ist sauber und gepflegt. Ein bisschen wie manche franzoesische Alpenstadt. Was fuer ein Kontrast zu der dreckigen und miefenden Bergstadt mit grauen Haeuseren aus der ich heute morgen losgefahren bin, die nur 40km Luftlinie entfernt liegt. Echte Gegensaetze.

Ich bin im Grand Hotel Honghe abgestigen (10 Euro) und wollte dann nachmittags eigentlich auf den Berg fahren, aber da der Lift schon um 18:30 Uhr schlisst, haette ich oben kaum Zeit gehabt. Also bin ich nur ein wenig am See langflaniert und habe gerade in einem Buffetstrassenrestaurant gegessen. Das ist super, man zeigt einfach auf die vorgefertigten Gerichte, die man auf einem Teller haben will, man bekommt eine grosse Schale Reis dazu und kann sich fuer 70 Cent sattessen wie bloede. Das ist echt unglaublich, die Essenspreise und Portionen hier. Die Suppe am Morgen schaffe ich meist gar nicht, man bekommt einen echten Trog.

Morgen geht es dann 80km nach Jianshui, auch eine nette Stadt wie der Reisefuehrer sagt, die Strecke kann eigentlich nicht schwer sein, schliesslich bin ich ja schon auf 1700m und Jianshui liegt aehnlich hoch. Dazwischen liegt kein tief eingegrabener Fluss, sodass es hoechstens auf 2200m hochgehen kann, aber das waere ein Klacks. Auf halber Strecke will ich noch eine Hoehle besichtigen, vorausgesetzt, ich kann dort mein Rad sicher abstellen, aber das duerfte eigentlich kein Problem sein, In Jianshui duerfen die Grillfreunde wieder aufhorchen, das Jianshui Barbecue soll in ganz Yunnan beruehmt sein. Spaetestens aus Kunming werde ich euch davon berichten.

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