Kurz aber schmerzvoll
An alle Nichtsportler,
ihr tut gut daran! Heute war naemlich der von der Fahrzeit laengster und bisher haertester Tag.
Gestern morgen habe die Ruinen von Alt-Sukothai erkundet, das weitlaufige Gelaende hat mich etwas an die Ausgrabungen von Pompei erinnert (wenn auch natuerlich mit anderen Gebaeuden) . Nachmittags habe ich dann auf meiner Veranda entspannt und etwas in meinen Reisefuehrern gelesen. Dabei sind mir natuerlich auch mal die Augen zugefallen, aber es war ja Urlaub. Vor dem Abendessen galt es aber noch meinen Reisegefaehrten nach fuenf Tagen Dauerbelastung unter die Lupe zu nehmen. Ich habe die Laufraeder kontrolliert, alle Schrauben nachgezogen und die Bremsen kontrolliert. Alles bestens. Besonders die Bremsen haben es mir angetan, heute bei Abfahrten verzoegerten sie zverlaessig trotz des Gesamtgewichts von bestimmt 140 kg. Abends war ich dann auf dem Nachtmarkt wieder ein leckeres Massamun-Curry essen und bin frueh zu Bett gegangen.
Dennn heute standen schliesslich 130 km auf dem Programm und der erste Anstieg. Die ersten 80 km vergingen wie im Fluge, es war flach, ich fuhr auf einer Nebenstrecke ohne Verkehr und wunderschoener Landschaft. Nach ca. 90 km habe ich in einem winzigen Dorf eine Nudelsuppe gegessen (20 Cent) und war dann gegen 13:30 Uhr (15 km vor dem Tagesziel) am ersten Anstieg meiner Reise. Der laesst sich einfach mit den Worten kurz aber schmerzvoll charakterisieren. Wie schon meine Reisefuehrer ueber Suedostasien sagen, wird hier keine Zeit und Beton mit Kehren- und Kurvenbau verschwendet. Mit 15 - 20 Steigungsprozenten wird nicht lange gefackelt, nach 4 km war ich oben, allerdings ziemlich langsam. Denn bei 30 Grad Hitze und soviel Gepaeck hiess das 2. oder 3. Gang und mit 6 km pro Stunde die Kiste raufwuchten. Aber das Gepaeck wird ja durch Verbrauch (Pflegemittel) und Ueberfluessig werden (Reisefuehrer) weniger.
Und ausserdem werde ich (ja ich weis, einige von Euch werden sich totlachern) in Chiang Mai einige Sachen nach Hause schicken, ich habe doch wie immer zuviel mitgenommen. Aber besser zuviel als zuwenig, hinterher haeete ich mioch geaergert, wenn ich was nicht mitgenommen haette.
Aber wo eine Auffahrt da auch eine Abfahrt und dann war ich gegen 15:30 Uhrin Thoen, einer sehr kleinen Stadt und zwei Hotels an der Autobahn Chiang Mai - Bangkok. Hier ist nichts los, aber alt werde ich heute sowieso nicht. Morgen geht es weiter nach Lampang, dort gibts wider was zu sehen und es sind nur 85 relativ flache Kilometer, so dass ich gegen mittag da sein werde.
Bevor ich es aber wieder vergesse und was ich schon seit Bangkok schreiben wollte, hier eine kleine Infomation. Unsere Politiker in Hamburg haben uns vor ein bis zwei Jahren Ampeln als Weltsensation verkauft, die anzeigen, wie lange die Rot- bzw. Gruenphase noch dauert. Es gibt aber erst ein paar, weil die angeblich unvorstellbar teuer sind. Hierzu ist zu sagen, dass es diese Ampeln hier anscheinend schon etwas laenger in jedem kleinen Kaff gibt, teilweise wird die drei bis fuenfsekuendige Gelbphase auch noch angezeigt. So teuer koennen die wegen der enormen Verbreitung hier in Thailand also nicht sein.
Also auf bald!