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17. Januar 2009

Gruesse aus dem Katastrophengebiet

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 09:43

Kein Scherz, Chiang Rai ist eine von 41 Provinzen Thailands, in denen die lokalen Verwaltungen Katastrophenalarm ausgerufen haben. Grund sind weder politische Unruhen, Ueberschwemmungen noch Stuerme, sondern der “arktische Kaelteeinbruch” (Zitat aus der Bangkok Post), der Thailand seit einigen Tagen heimsucht. Das ist zwar eigentlich nicht komisch, weil in Ayuttayah, wo ich ja letzte Woche war, sogar ein Moensch erfroren ist. Allerdings heisst arktische Kaelte hier, dass es tagsueber nur ca. 25 - 28 Grad warm wird und in der Nacht auf 15 Grad (Bangkok) und bis zu null Grad (hier in den Bergen um Chiang Rai) abkuehlt. Aber anscheinend haben die meisten Thailaender wohl keine Decken und auch keine warmen Kleider. Das Katastrophenschutzministerium ist dabei Tonnen von Decken und warmer Kleidung nach Norden und Osten zu bringen. Eventuell wird sogar der Allzeit-Kalterekord geknackt, der bei -1,8 Grad (nach Angaben der Bangkok Post) in einem Nationalpark im Nordosten liegt. Die Minusgrade dort haben dazu gefuehrt, das an einem Wasserfall durch die Gischt ueber Nacht so etwas wie Schnee entsteht und zehntausende Thailaender stuermen nun diese Nationalparks und stehen frueh auf, um dieses fuer sie einmalige Schauspiel zu beobachten. Unfassbar!!! In den europaeischen Medien wird dies alles wohl keine Meldung wert sein, hier fuellt es die Zeitungen, in denen man auch praktische Tipps bekommt, wie man sich warm anzieht.

Nach diesem informativen Teil nun zu den Ereignissen der letzten beiden Tage. Den Donnerstag habe ich in Chiang Mai zunaaechst mit einem ausgiebigen und leckeren Fruehstueck verbracht, neben Muesli gab es dort leckere selbstgebackene (nicht von mir natuerlich) Broetchen mit Avokadocreme. Ein Gedicht. Anschliessend zur Post, nachdem ich am abend vorher etwas Gepaeck aussortiert hatte. Das klappte ganz hervorragend, bei der Post kann man gleich Kartons kaufen, ein freundlicher Herr packt alles ein, waehrend man selbst das englische Formular asufuellt. Das nenne ich Service. Die Messung hat ergeben, dass ich nun 2,5kg weniger Gepaeck und vor allem mehr Platz habe, da ich z.B. die dicke Jacke weggeschickt habe, die recht viel Volumen hat. Danach war es Zeit, sich um mein Fahrrad zu kuemmern. Da die Laufraeder ganz neu sind, war mir klar, dass diese nach den ersten ca. 1000km eventuell nachzentriert werden muessen. Also schnell ins Internet und den Fahrradladen gesucht,, den mir der hollaendische Radler am Mittwoch empfohlen hat. Der war gluecklicherweise nicht weit von meinem Guesthouse und so bin ich da mal hin, um zu gucken, ob die ueberhaupt vertrauenswuerdig sind. Dort angekommen, traute ich meinen Augen kaum. Gleich im Eingang von Top Gear Bicycle hingen beste Shimano XT Laufraeder (die Kenner werden mich verstehen) und an der Wand nur beste Werkzeuge von Park Tool inklusive Zentrierlehre. Die anwesende Verkaueferin konnte zwar kein Englisch, rief aber ihre Chefin an, die auch gleich vorbeikam. Die meinte es sei allles kein Problem und ich koenne das Fahrrad am naechsten Tag um 9:30 Uhr abholen, denn der Mechaniker arbeite abends.

Also habe ich das Fahrrad dagelassen und den Tag mit Bummeln (getreu des Prinzips aus meiner WG in Oldenburg: Nach dem Kaffee ist vor dem Kaffee) durch Chiang Mai verbracht, einer wie ich bereits schrieb Grossstadt mit rieisgen Hoelkomplexen (u.a. Holidy Inn, Meridien, etc.) und hunderten von Guesthaeusern und kleineren Hotels. Dazu ein Rotlichtviertel, riesige Maerkte und jede Menge Pubs. Das einzige was gut ist, wenn man laenger bleibt: man bekommt dort alles (Fahrradteile, Buecher sogar in deutsch, etc.) Dass hier viele fuer laenger leben erkennt man an den zahlreichen Buchhandlungen, in denen gebrauchte Buecher in allen erdenklichen Sprachen verkauft bzw. getauscht werden. Was mir aber auffiel und was mir unterwegs ja auch oefter erzaehlt wurde, ist, dass es sehr leer ist. Mit allein 5000 Zimmern uin Luxushotels und weit mehr sonstigen Zimmern muesste es eigentlich viel voller sein. Viele Gaeste haben wohl wegen der Unruhen im Dezember ihre Reise abgesagt. Auch abends auf dem Nachtmarkt war es sehr leer.

Abends habe ich mich dann wieder mit Mike und seiner Gruppe getroffen, die nach Lampang noch eine Nacht in den Bergen verbracht hatten und nun zwei Tage in Chang Mai sind. Zunaechst ein leckeres Essen (Burmesisches Curry, scharf aber lecker) und dann ein Bummel ueber den Nachtmarkt.

Gestern bin ich wieder bei dem gleichen Fruehstuecksdealer gewesen, habe mein Fahrrad abgeholt und bin sofort losgefahren (gegen 9:45 Uhr). Die ersten 20km aus der Grossstadt heraus waren wieder recht nervig, aber danach wurde es besser. Ab km 30 begannen die ersten Rampen (wieder sehr steil) und der eigentliche Anstieg bei km 45. Fuer die naechsten 10km bis zum Pass brauchte ich fast eine Stunde, die Strasse schraubte sich mit Rampen von 20 Prozent auf ueber 1000m. Aber dank des Trainings der letzten Wochen lief es gut. Die Abfahrt war super und an deren Ende warteten heisse Schwefelquellen.

Allerdings legt der Thailaender als solcher um solche Quellen naturlich keinen lauschigen Park an, sondern umgibt sie mit einer riesigen Betonflaeche die von zahlreichen Buden gesaeumt wird, an denen es Goldketten, Andenken und sonstigen Quatsch gibt. Und Fressbuden, der Thailaender muss immer essen. Nur ein kleiner Teil war genz nett, dort konnte man seine Beine ins Wasser halten und etwas entspannen. Nur so lange allerdings, bis einem ein der zahlreichen Eierverkaeuferinnen ein Ei andrehen wollte, um es in den ganz heissen Quellen zu kochen.

Also weiter fuer weitere flache 20 km und dann war ich im Cabbages and Condoms Inn angekommen, dessen “Condoms” in der Tat keine Abkuerzung fuer Condomnium ist, sondern wirklich Kondom meint. Ein riesiges Schild mit verschiedenfarbigen lachenden Kondomen wies darauf hin. Solche Hotels und Restaurants gibt es hier einige nund werden von Sozialprojekten betrieben, die die Verbreitung von Kondomen foerdern wollen. Jedenfalls konnte ich dort einen Bungalow in einem Garten abseits der Strasse beziehen und es war angenehm ruhig. Da ich dort anscheined der einzige Gast war und es sonst nichts zu sehen gab (insgsamt gab es 19 Huetten), bin ich nur essen gegangen und dann frueh schlafen. Nach zwei Wochen in Asien wusste ich es zu schaetzen, dass es mal einfach nur ruhig war.

Heute bin ich frueh aufgestanden, schon vor acht losgefahren und nach nur 50km und einigen kleinen Huegeln hatte ich die sehr fruchtbare Ebene von Chiang Rai erreicht, die sich auf ca. 100km Laenge bis zum Mekong erstreckt. Nach ca. 60km habe ich am im Reisefuehrer empfohlenen Charin Ressort halt gemacht und dort exzellenten selbstangebauten Kaffee und extrem leckeren Schoko- und Maccadamiakuchen gegessen. So schoen kann radeln in fernen Laender sein. Nach weiteren 40 km und insgesamt 105 km bin ich nun in Chiang Rai in einem wunderschoenen Guesthouse etwas am Stadtrand untergebracht, mit einem kleinen Pool, einem schoenen Garten und einem riesigen Zimmer. Hier werde ich nun zwei Ruhetage verbringen, bevor es ins wesentlich weniger entwickelte und bergigere Laos geht. Super ist auch, dass hier eine andere (kommerziell gefuehrte) Radelgruppe ist, die (ohne Gepaeck weil mit Begleitauto) ebenfalls nach Laos faehrt. Als wir kurz ins Gespraech kamen, bot der Leiter gleich an, mir heute abend Tipps zu geben, wo ich uebernachten kann, um nicht im Zelt schlafen zu muessen. Das hatte ich naemlcih befuerchtet, weil die Distanzen zwischen den den touristischen Orten zu lang fuer mich sind. Und da ich hier im Schnitt nur 4 - 8 Euro fuer eine Uebernachtung zahle, wil ich nur im Notfall im Zelt schlafen. Laos ist zwar nicht gefaehrlich, aber wenns nicht muss.

Ansonsten werde ich morgen mal zum Frisoer, meine Taschen neu packen und saubermachen. Meine Waesche habe ich gerade abgegeben, nach zwei Wochen Handwaesche ist es mal Zeit fuer eine ordentliche Reinigung. Kostet 30 Baht (70 Cent) pro Kilo.

Nachdem die ersten 1000km hinter mir liegen, werde ich am Dienstag ins goldene Dreieck (Laos, Burma und Thailand) aufbrechen und mit der Faehre ueber den Mekong nach Laos gelangen. Dann liegen bereits ca. 10 Prozent der Gesamtdistanz hinter mir.

Obwohl ich bisher extrem gut vorangekommen bin, moechte ich an dieser Stelle Geruechte zurueckweisen, wonach ich, wenn das so weiter geht, frueher in Deutschland eintreffen werde. Erstens will ich das gar nicht, zweitens wird das wegen der nun schlechteren Strassen und hoeheren Berge sowieso nicht passieren und drittens aber viel wichtiger, habe ich vom 12. bis 18. Maerz in Chengdu (Provinz Sechuan und China) eine Verabredung mit meiner Freundin. Wenn ueberhaupt werde ich also dort zu frueh sein. Und viertens gilt mein Visum fuer Kirgisien erst ab 15. Mai, solange muss ich also in China bleiben. Aufatmen ist also angesagt, ich werde fruehesten Anfang September wieder nerven.

14. Januar 2009

Von BUddha gesegnet!

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 14:25

An alle Unglauebigen, seit gestern bin ich von Buddha gesegnet, wie der amerikanische Bike-Interessierte (dem ich alles ueber mein Fahrrad erzaehlen musste) nach dem unfassbaren Vorfall von gestern bemerkte. Aber alles von vorne.

Der gestrige Tag verlief recht unspektakulaer, nach dem ich bereits um 7:00 losgefahren bin war ich nach 90 relativ einfachen Kilometern (nur ein paar nicht so steile Huegel) auch schon in Lampang, einer relativ kleinen Provinzstadt an einem Fluss aber mit netter Atmosphaere. Ich habe in einem schoenen Guesthouse am Fluss uebernachtet, gefuehrt von einer Italienerin, die aber nie in Italien gelebt hatte. Dort konnte ich zunaechst mal wieder etwas italienisch sprechen und einen vernuenftigen Kaffee trinken. Da es dort nichts Spektakulaeres zu sehen gab, bin ich nur im Zentrum flaniert und war dann vor dem Essen kurz wieder in der Unterkunft. Als ich wie gesagt gerade mit diesem Amerikaner sprach, kam eine Reisegruppe mit dem Bus an und als letztes, ich traute meinen Augen kaum, kam Mike die Tuer herein, ein Luxemburger, den ich von der Bucerius Summer School aus Hamburg kenne. Da ist man mitten in Thailand und dann sowas. “You are blessed by Buddha”, sagte der Amerikaner gleich.

Das musste natuerlich gefeiert werden und so sind wir in das zugehoerige Restaurant gegangen, wo zu vorzueglichem Essen auch noch die bisher beste Coverband gespielt hat, die ich je gehoert habe. Die habe es sogar geschafft, Money for Nothing von den Dire Straits perfekt hinzubekommen, inklusive Gitarrensolo. Das sah zwar ein bisschen komisch aus, der Drummer wirkte sehr unbeteiligt, der Bass sah an dem ungefaehr 1,60m grossen Thai viel zu gross aus und der etwas aeltere Saenger und Gitarrist passte irgendwie nicht zu der rauchigen Stimme. Alles in allem ein gelungener Abend.

Heute habe ich nach einem leckeren Fruehstueck die naechsten Huegel in Angriff genommen (es ging von 200m auf ca. 700m) und es lief schon viel besser, auch wenn esteilweise wieder recht steil war. Die alten Thai-LKW waren jedenfalls nicht viel schneller unterwegs als ich (bergauf, wie ich zugeben muss). Unterwegs traf ich auch den ersten Leidensgenossen. Auf der Gegefahrbahn war Piet aus Holland unterwegs, der im August in Bangkok losgefahren war und durch Kambodscha, Vietnam, Suedwestchina und Laos geradelt ist. Er gab mir einige gute Tipps und mir Mut gemacht, weil er von keinen wirklich negativen Erfahrungen berichten konnte. Wir haben uns bestimmt eine Dreiviertelstunde unterhalten und dann unseren Weg fortgesetzt.

Jetzt bin ich in Chiang Mai, der Hochburg der “Traveller-Szene” Suedostasiens. Mir kommt es allerdings eher so vor wie Mallorca oder Kreta im Sommer, nur nicht ganz so voll. Bars die ueberall auf der Welt stehen koennten und Leute, die Thailand eigentlich nur als billige Kulisse fuer ihren Partydrang nutzen. Ich konnte mit diesem wir ziehen durch die Welt in Hippieklamotten und waschen uns die Haare nicht Lebensstil noch nie was anfangen. Bei Starbucks sitzen kann ich auch in Hamburg. Aber ich werde ja nur einen Tag bleiben und heute abend bzw. morgen steht erstmal Arbeit an.

Ich werde naemlich (einige werden jetzt wieder lachen) gleich mal ein paar Sachen aussortieren und morgen per Post nach Hause schicken. Ich hab wie immer etwas zuviel eingepackt. Hier wird es zwar nachts jetzt schon recht kuehl (morgens nur noch 10 Grad und in den Bergen werden es sogar fat 0 Grad), trotzdem brauche ich keine Winterausrusestung und auch habe ich zuviele Wechselklamotten mit. Da ich die dreckige Waesche eh nicht in die Packtaschen tun will, wasche ich sie immer gleich. Zusammen mit dem Gewichtsverlust durch Verbrauch werde ich dann bald noch besser die Berge hochkommen, die in Laos noch schwer genug werden.

Also bis bald.

12. Januar 2009

Kurz aber schmerzvoll

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 13:40

An alle Nichtsportler,

ihr tut gut daran! Heute war naemlich der von der Fahrzeit laengster und bisher haertester Tag.

Gestern morgen habe die Ruinen von Alt-Sukothai erkundet, das weitlaufige Gelaende hat mich etwas an die Ausgrabungen von Pompei erinnert (wenn auch natuerlich mit anderen Gebaeuden) . Nachmittags habe ich dann auf meiner Veranda entspannt und etwas in meinen Reisefuehrern gelesen. Dabei sind mir natuerlich auch mal die Augen zugefallen, aber es war ja Urlaub. Vor dem Abendessen galt es aber noch meinen Reisegefaehrten nach fuenf Tagen Dauerbelastung unter die Lupe zu nehmen. Ich habe die Laufraeder kontrolliert, alle Schrauben nachgezogen und die Bremsen kontrolliert. Alles bestens. Besonders die Bremsen haben es mir angetan, heute bei Abfahrten verzoegerten sie zverlaessig trotz des Gesamtgewichts von bestimmt 140 kg. Abends war ich dann auf dem Nachtmarkt wieder ein leckeres Massamun-Curry essen und bin frueh zu Bett gegangen.

Dennn heute standen schliesslich 130 km auf dem Programm und der erste Anstieg. Die ersten 80 km vergingen wie im Fluge, es war flach, ich fuhr auf einer Nebenstrecke ohne Verkehr und wunderschoener Landschaft. Nach ca. 90 km habe ich in einem winzigen Dorf eine Nudelsuppe gegessen (20 Cent) und war dann gegen 13:30 Uhr (15 km vor dem Tagesziel) am ersten Anstieg meiner Reise. Der laesst sich einfach mit den Worten kurz aber schmerzvoll charakterisieren. Wie schon meine Reisefuehrer ueber Suedostasien sagen, wird hier keine Zeit und Beton mit Kehren- und Kurvenbau verschwendet. Mit 15 - 20 Steigungsprozenten wird nicht lange gefackelt, nach 4 km war ich oben, allerdings ziemlich langsam. Denn bei 30 Grad Hitze und soviel Gepaeck hiess das 2. oder 3. Gang und mit 6 km pro Stunde die Kiste raufwuchten. Aber das Gepaeck wird ja durch Verbrauch (Pflegemittel) und Ueberfluessig werden (Reisefuehrer) weniger.
Und ausserdem werde ich (ja ich weis, einige von Euch werden sich totlachern) in Chiang Mai einige Sachen nach Hause schicken, ich habe doch wie immer zuviel mitgenommen. Aber besser zuviel als zuwenig, hinterher haeete ich mioch geaergert, wenn ich was nicht mitgenommen haette.

Aber wo eine Auffahrt da auch eine Abfahrt und dann war ich gegen 15:30 Uhrin Thoen, einer sehr kleinen Stadt und zwei Hotels an der Autobahn Chiang Mai - Bangkok. Hier ist nichts los, aber alt werde ich heute sowieso nicht. Morgen geht es weiter nach Lampang, dort gibts wider was zu sehen und es sind nur 85 relativ flache Kilometer, so dass ich gegen mittag da sein werde.

Bevor ich es aber wieder vergesse und was ich schon seit Bangkok schreiben wollte, hier eine kleine Infomation. Unsere Politiker in Hamburg haben uns vor ein bis zwei Jahren Ampeln als Weltsensation verkauft, die anzeigen, wie lange die Rot- bzw. Gruenphase noch dauert. Es gibt aber erst ein paar, weil die angeblich unvorstellbar teuer sind. Hierzu ist zu sagen, dass es diese Ampeln hier anscheinend schon etwas laenger in jedem kleinen Kaff gibt, teilweise wird die drei bis fuenfsekuendige Gelbphase auch noch angezeigt. So teuer koennen die wegen der enormen Verbreitung hier in Thailand also nicht sein.

Also auf bald!

11. Januar 2009

Endlich Urlaub

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 03:04

Werte arbeitende Bevoelkerung,

nach fuenf Tagen radeln ohne Ruhetag bin ich am Samsatg nach nur 60 km in der schoenen Kleinstadt Sukothai angekommen und lasse es mir in einem schoenen Guesthouse gutgehen, in dem ich einen kleinen Bungalow im Gruenen bezogen habe. Nach fuenf Tagen Fahrt entlang von Autobahnen ist das wie Urlaub.

Am Freitag war ein super Tag, dank kraeftigem Rueckenwindes habe ich die 135 km von Nakhon Sawan nach Phitsanulok in nur fuenfeinhalb Stunden absolviert. Obwohl ich auf einer Autobahn gefahren bin war es super, denn erstens ist hier der Standstreifen eh fuer Mopeds reserviert und ab und zu faehrt jemand in die falsche Richtung. Denn Abfahrten oder Autobahnkreuze kennt man hier nicht, man kann immer nur in eine Richtung auf die Autobahn fahren und nach den Auffahrten wird der Mittelstreifen unterbrochen und man macht einen U-Turn.

Die Landschaft wird immer schoener, entlang der Strasse Reisfelder und Obstplantagen und die Leute werden freundlicher. Am Freitag wollte ich an einem Strassenstand Bananen kaufen und erst verstand die Frau nicht, dass ich nur zwei Bananen und nicht zwei Stauden kaufen wollte. Als ich auf zwei einzelne zeigte, verstand sie aber, wollte fuer so eine geringe Menge aber kein Geld. Phitsanoluk war schoen an einem Fluss gelegen und die bisher ruhigste Stadt. Da Freitag war, waren mehrere Strassen gesperrt und dort waren Veranstaltungen. Bei einer wurde dinniert, dazu sang ein Paerchen und im Hintergrund versuchten sich vier in Aerobickleidung verkleidete Thailaendernnen an einer Art Choreographie. Eine andere Gesellschaft erfreute sich an Bingo und wieder an einem anderen Ort vergnuegten sich die jungen Thai zu Rockmusik. Auch gab es zum ersten Mal leckeres Thai-Curry, wenngleich auch wesentlich schaerfer, als man es in Deutschland essen kann.

Denn ist es passiert: Ich habe wieder Hunger. Auch habe ich seit gestern nacht meinen Jetlag ueberwunden und endlich mal gut geschlafen.

Gestern (jetzt schreibe ich nach einem Fruehstueck mit Ananaspfannkuchen) habe ich es dann ruhig angehen lassen. Nachmittags ein Stadtbummel mit de, Verzehr einer leckeren Dragonfruit und einem Plausch mit meinen Bungalownachbarn, einem ca.45 jaehrigen Paerchen aus Muenchen. Als ich abends auf der Guesthouse Veranda sass ging dann der Franzose vorbei, dem ich am Freitag den Weg zum Busbahnhof gezeigt hatte, was fuer ein Zufall. Wir kamen ins Gespraech und verbrachten schliesslich den restlichen abend gemeinsam. Erst bei einem Essen auf dem Nachtmarkt und dann auf einen Drink in der Chopper Bar, der Stammkneipe des oertlichen Harley Davidson Chapters (ja ihr habt richtig gehoert). Das hatten sich dort schon am Nacmittag zu einer Ausfahrt getroffen. Ich muss zugeben, relativ dicke Thailaender in Lederbekleidung auf Custombikes zu sehen, war schon etwas komisch.

Ronan, ein Bretone, ist im Sommer Surf- und Segellehrer und im Winter normalerweise in einem Skigebiet als Maedchen fuer alles taetig. Doch das alles macht er nur um selber zu surfen und zu snowboarden. Jetzt war er im November und Dezember in Indien und will nach Thailand noch zwei Monate nach Kambodscha und Vietnam. Echt spannend, was man fuer Leute trifft und auch Ronan bestaetigte mir, dass man allein einfach mehr Leute trifft und in Kontakt kommt.

Jetzt fahre ich gleich mit dem Bus in die 12km entfernte Ruinenstadt Old-Sukothai, im 14. Jahrhundert die Hauptstadt des ersten Thai-Grossreiches und heute nachmittag werde ich nach fuenf Tagen mal meinen Reisegefaehrten, das “Modell der Student” unter die Lupe nehmen, welches mir bisher tadellose Dienste leistet.

Aber auch heute lautet die Devise: Ruhe ist die erste Buergerpflicht, denn schliesslich ist Ruhetag.

8. Januar 2009

Heiss und trocken

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 14:11

An alle Jacken-, Muetzen und Handschuhtrager,

waehrend ihr in Deutschland bei bis zu -20 Grad (wie ich aus gutinformierten Kreisen erfahren habe) froestelt, herrscht hier das genaue Gegenteil. Waehrend es nachts auf ca. 25 Grad abkuehlt wird es tagsueber ca. 32 Grad heiss, allerdings nicht wie ich es erwartet hatte feuchte Waerme, sondern staubtrocken. Ich dachte ausserhalb der Regenzeit wuerde es hier nur wenig regnen, stattdessen trocknet die Landschaft bis auf die bewaesserten Teile komplett aus und besonders leid koennen einem die Rinder tun, die am Strassenrand grasen. Die sind so Mager wie man das manchmal aus den Fernsehbildern bei Duerren in Afrika kennt.

Die letzten beiden Tage waren recht unspektakulaer. Gestern (7. Januar) bin ich 75km von Ayuttayah nach Sing Buri gefahren und war in dieser Kleinstadt die einzige Langnase. Heute bin ich dann 100 km bis in die schoene Stadt Nakhon Sawan geradelt, hier gibt es mitten in der Stadt einen See mit einem Park drumrum, in dem ich das erste Mal sportlich aktive Thailaender gesehen habe. Vor allem aeltere Damen sind in Zweiergruppen in vollem Sportlerdress spazieren gegangen. Die Bewohner werden freundlicher, waehrend ich am ersten Tag noch vor allem von streunenden Hunden gejagt wurde, haben mir heute viele Thais den erhobenen Daumen gezeigt und sich ueber einen vorbeiradelnden Bekloptten gefreut. Hilfsbereit sind die Leute auch, heute habe ich mich beim Kaffee mit einem Thailaender unterhalte, der perfekt Englisch sprach, weil er in Boston zur High School gegangen ist. Der konnte mir im total unuebersichtlichen Nakhon Sawan den Weg zum Hotel zeigen.

Apropos Hotel. Gestern habe ich gelernt, dass man sich die Zimmer immer vorher zeigen lassen sollte. In Sing Buri war ich zunaechst in einem Hotel, in dem das Zimmer 150 baht (ca. 3 Euro) kosten sollte. Das war dann ein insektenvereuchtes Loch ohne Fenster mit einer Europalette als Bett und einer voellig verranzten Matraze (wenn man das noch so nennen mag). Sicherlich werde ich in so einem Etablissement frueher oder spaeter auch mal unterkommen muessen wenn es nicht anders geht, aber ein paar Haeuser weiter habe ich dann ein Hotel fuer 400 Baht gefunden, das mindestens 10 mal sauberer war. Ausserdem gibt es einen Unterschied zwischen einfach und dreckig und wie ich aus Erfahrung weiss, koennen Hotels auch in aermeren Landern sauber sein.

Mein koerperlicher Zustand ist gut, allerdings kann ich den Ruhetag am Sonntag gut gebrauchen. Mein einziges Problem ist, dass ich aufgrund der Hitze keinen Hunger habe und mich zum Essen geradezu zwingen muss. Fuer viele die mich kennen wird das kaum zu glauben sein, aber es ist wirklich wahr.

So, jetzt lauft die Zeit fuers Internet ab, also bis bald.

Carsten

6. Januar 2009

Enlich losgefahren

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 08:06

Liebe Freunde, Interessierte, Daheimgebliebene oder sonstige Randgruppen. Nach zwei Tagen in der wie ich finde zu chaotischen Metropole Bangkok bin ich nun im ersten Tagesziel Ayauttayah, der alten Kaiserstadt 90 km noerdlich von Bangkok angekommen. Die zwei Tage in Bangkok habe ich mit akklimatisieren und ein wenig Sightseeing verbracht. Allerdings war mir Bangkok doch zu laut und nervig. Das ist auch der Grund, weshalb ich heute morgen bereits um 6:00 Uhr gestartet bin, da ich dachte, so dem Verkehr etwas zu entgehen. Das war leider eine Fehleinschaetzung. Die ersten 50km waren eine einzige Verkehrshoelle. Die Leute scheinen alle um 6:00 Uhr loszufahren, um zunaechst ihre Kinder zur Schule zu bringen (was zu mehreren km Stau vor jeder Schule fuehrt), um dann auf dem Weg zur Arbeit wieder ewig im Stau zu stehen. Erst nach und nach wurde es etwas ruhiger, da stoerte es dann auch nicht, dass ich heute praktisch den ganzen Tag auf Autobahnen unterwegs war, da es rund um Bangkok gar keine andere Strassenform mehr zu geben scheint. An den Linksverkehr hae ich mich schnell gewoehnt, nur die Hitze macht mir noch zu schaffen, es sind 30 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit. Doch Richtung Norden wird es tendenziell kuehler. Morgen geht es nach Singburi (ca. 75 km) und am Donnerstag nach Nakhon Sawa (ca. 100km). Dort hoffe ich etwas mehr von der Landschaft zu sehen. Da es keine topographischen Hindernisse gibt, werden diese Etappen glaube ich unproblematisch. Das Material (Rad, Ausruestung) ist perfekt, allerdings habe ich wahrscheinlich viel zu viel mit. Aber ich kann ja immer noch etwas nach Hause schicken.

Also bis bald, Euer Carsten

25. November 2008

Bald geht es los!!

Gespeichert unter: Weltreise 2009 — carsten_block @ 20:05

Liebe Leserinnen und Leser,

ab 05.01. werde ich hier regelmäßig berichten, also schön abwarten.

Gruß

Euer Carsten

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